Wandern auf Usedom: Klimawanderung, 400 km Wanderwege, Kur- und Heilwald
ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Auf der Insel Usedom haben Wander- undNaturliebhaber die perfekten Bedingungen. Angefangen vom salzigen Meerwasser über einen 42 Kilometer langen Sandstrand, der an breitester Stelle 70 Meter beträgt. Weiter über das Achterland mit seinen Wäldern, Mooren und Salzwiesen, bis zum exklusiven Charme der Kaiserbäder, die durch eine 8,5 Kilometer lange Promenade, mit historischen Villen und Wellnesshotels, verbunden sind. Wandern auf Usedom ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für das Wohlbefinden.
Dazu erwarten Dich hier über 2000 Sonnenstunden im Jahr, was hervorragend ist zum Vitamin D tanken. Vitamin D reguliert den Kalziumspiegel, ist gut für die Knochengesundheit und das Immunsystem. Die Glückshormone fangen bei Sonnenlicht auch an zu tanzen. Da ist es doch viel einfacher aktiv zu werden und das inmitten einer traumhaften Landschaft. Dein Körper und Deine Seele werden Dir die wohltuende Wirkung dieser Umgebung danken und Dich vom Ballast des Alltags befreien. Egal, ob Du eine Wanderung oder einen Spaziergang unternimmt.
Wandern entlang der drei Kaiserbäder auf Usedom
Die drei Kaiserbäder liegen prunkvoll mit ihrer Bäderarchitektur nebeneinander und laden zum ausgiebigen Promenaden-Spaziergang ein. Die Promenade ist mit ihren 12,5 Kilometern die längste Europas! Du kannst bis nach Swinemünde in Polen spazieren und befindest Dich immer noch auf der Insel Usedom. Du musst wissen, dass die Insel Usedom eine Fläche von 445 Quadratkilometern aufweist, sprich die zweitgrößte Insel Deutschlands ist. Davon sind 373 Quadratkilometer auf deutschem und 72 Quadratkilometer auf polnischem Gebiet.
Das erste Fischerdorf, was zum Kaiserbad ernannt wurde, war „Heringsdorf“ im Jahr 1872. Heringsdorf liegt in der Mitte der drei Kaiserbäder und wurde auch liebevoll „Nizza des Nordens“ genannt. Gefolgt vom Kaiserbad „Ahlbeck“, welches rechts von „Heringsdorf“ liegt, und 1876 zum mondänen Badeort heranwuchs. „Bansin“, links von „Heringsdorf“, wurde 1897 als kleinstes Seeheilbad gegründet. In der „Bergstrasse“ kannst Du noch heute die Eleganz eines Straßenzuges aus vergangener Zeit bewundern. Alle drei Kaiserbäder sind sehenswert, die Promenaden und Villen traumhaft und die Seebrücken grandios. Jedes Seebad hat seinen eigenen Charme, doch faszinierten mich gleichermaßen!
Tipp: Picknickdecke dabei haben und immer mal wieder ein Päuschen am feinsandigen Strand einlegen. Oder in eins der Cafés mit Meerblick einkehren und das Meeresrauschen genießen. Genussmomente gehören beim Wandern auf Usedom einfach dazu.
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Klimawanderung ab Seeheilbad Bansin
Montags um 10:30 Uhr startet am „Haus des Gastes“ in Bansin die kostenfreie 90-minütige Klimawanderung mit einer Gesamtlänge von 5,5 Kilometern. In den Sommermonaten Juli und August findet die Klimawanderung jedoch nicht statt, da dann am Sportstrand in Heringsdorf täglich Fitness und Sportkurse angeboten werden. Du kannst aber auch Deine eigene Klimawanderung unternehmen. Starte links von der Seebrücke in Bansin am Strand. Nach ca. 45 Minuten am Strand kommt ein Aufgang der Dich in den Wald führt. Als Anhaltspunkt: Du kommst an einer Steilküsten-Treppe vorbei, die nicht mehr in Benutzung ist, danach ist es nicht mehr weit zum Aufgang. Von dort hältst Du Dich abermals links und gehst wieder 45 Minuten Richtung Seebrücke Bansin zurück.
Info: Unter anderem findet am Sportstrand Strand-Handball oder Strand-Tennis statt – das würde ich zu gerne mal sehen, wie das funktioniert. Im September führt der Usedom Marathon entlang der Strandpromenade. Wow, was für eine Kulisse für Marathonläufer!
Ich war im Mai auf der Insel Usedom, wo ich an der Klimawanderung teilnehmen konnte. Hierfür brauchst Du eine gute Grundfitness, festes Schuhwerk und natürlich die Liebe zur Natur.
Eine Klimawanderung ist strammes Gehen am Strand und im Küstenwald. Durch die Verbindung von See- und Waldklima wirkt sich diese Bewegungstherapie heilsam auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose oder koronare Herzkrankheiten, Erschöpfung, Erkrankungen der Atemwege, Hauterkrankungen und Osteoporose aus.
Warum ist eine Klimawanderung gesund
Du befindest direkt an der Ostsee, an einem Puderzuckerstrand, wo das Gehen im Sand erschwert wird und dadurch Muskelkräftigung stattfindet. Durch die salzhaltigen Aerosole, Mineralien und Spurenelemente des Meerwassers, die in der Brandungszone freigesetzt werden, wirkt die Luft wie ein großes Inhalationsgerät. Das in Kombination mit dem Höhenunterschied der Steilküste, die 42 Meter hoch ist, wird der Körper mit einem Ausdauertraining konfrontiert, was sich positiv auf Deine Gesundheit auswirkt. Kurze Verschnaufpausen, die untermalt werden mit kleinen Natur-Geschichten, sind auch eingeplant. Erfahren habe ich zum Beispiel, dass die Steilküste jährlich 11-12 % an Sand und Gestein verliert und das in Bansin sich der schmalste Strand der drei Kaiserbäder befindet.
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Der Höhepunkt der Klimawanderung ist natürlich der Ausblick, den Du von der Steilküste erspähst. Ein wahrer Genussmoment beim Wandern auf Usedom: sich abseits des Badetrubels zu befinden. Ich vergesse dabei immer die Zeit und könnte stundenlang dort sitzen und auf das Meer starren. Keine Gedanken die einen durchströmen, einfach Freiheit vom täglichen Alltag spüren, während der Blick über die Ostsee gleitet. Für mich ist das Wellness für die Seele! Sport und Gesundheit lassen sich hier wunderbar mit Vergnügen und Spaß kombinieren.
Info: Weitere Sportveranstaltungen, wie „Fit am Morgen“ein Zirkeltraining oder ein abenteuerliches Geocaching im Kur- und Heilwald, werden angeboten. Einfach im „Haus des Gastes“ nachfragen. Du kannst auch selber Deine Nordic Walking oder Jogging Runden am Strand ausüben. Ebenso Yoga am Strand praktizieren. Morgens ist das am menschenleeren Strand bestimmt ein Traum!
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Wandern im Kur- und Heilwald auf Usedom
Nicht weit von der Strandpromenade Heringsdorf, ca. 10 Minuten Fußweg, befindet sich Europas 1. Kur- und Heilwald. Hier erwartet Dich ein herrlicher Buchenwald, wo die Bäume mindestens 150 Jahre alt sind. An den Eingängen findest Du Schilder, die die Waldanlage und drei kurze Wanderwege von 1,1 bis 2,5 Kilometern beschreiben. Die Wanderwege führen an diversen kleinen Heilwaldstationen vorbei, die Informationen zum Wald, der Station und der Ortshistorie liefern. Natürlich kannst Du auch einfach entspannt durch den Wald spazieren gehen.
- Heilwaldstation – Meditative Bewegungstherapie: dort findest Du einen Sensorikpfad, der gerne barfuß erlebt werden soll, sowie ein Areal für motorisches Sitzen, welches den Gleichgewichtssinn fördert.
- Heilwaldstation – Ruhe und Stille ist ein Meditationspfad wo Atem- und Balanceübungen unternommen werden können. Einfach die Waldatmosphäre bewusst genießen.
- Heilwaldstation – Motorikpfad: auf diesem Pfad findest Du eine Baumstammhüpfstrecke, die unter anderem die Sprungkraft trainiert; 100 Fußstapfen die sich für Konzentrations- und Koordinationsübungen eignen sowie einen Kletterparcours, der zur Verbesserung der Arm- und Beinkoordination dient.
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Zwischendurch gibt es immer wieder die Möglichkeit innezuhalten und sich zu setzen. An jeder Station befindet sich eine Therapietafel, die Dir Auskunft über die Station, aber auch zu den vier Indikationen des Heringsdorfer Kur- und Heilwaldes gibt.
- Atemwegserkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Orthopädische Erkrankungen
- Psychosomatische Erkrankungen
Warum ist eine Wanderung im Kur- und Heilwald gesund
Das Waldklima in Kombination mit dem Seeklima ist besonders gut für Patienten mit Atemwegserkrankungen, aber auch um den Alltagsstress zu vergessen. Du kannst hier wunderbar entschleunigen und entspannen. Auch wenn der Wald mit seinen grünen Ärzten als Kur- und Heilwald bezeichnet wird, eignet er sich auch für einen „normalen“ Waldspaziergang bei dem Du einfach die Natur – abseits des Strandtrubels – genießt. Du brauchst keine der Stationen zu durchlaufen, diese sind immer abseits des Weges platziert. Ich fand meine Wanderung unter Einbeziehung einiger Stationen allerdings abwechslungsreich, nicht schwierig von der Ausführung und irgendwie witzig. Hat Spaß gemacht!
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Die erlebte Erholung durch eine Wanderung im Wald wirkt sich positiv auf das Herz, die Stresshormone, den Puls und den Blutdruck aus. Es duftet dort herrlich nach frischem Buchenwald, Moos und Gräsern während ein Vogelkonzert Dich auf Deinem Weg begleitet. Die Lichtstrahlen, die durch die Buchen funkeln und bis zum Waldboden reichen, stabilisieren das Nervensystem – ich fühlte mich rundum zufrieden auf meinem Waldspaziergang. Die Lichtübungen können auch bei Demenzerkrankungen helfen.
Laut einer Studie aus Japan, wo seit 1980 das Waldbaden als Therapieform verschrieben wird, besagt, dass durch Waldaufenthalte die Krebsanfälligkeit verringert wird. Das Waldbaden soll die Gesundheit ganzheitlich fördern und das Wohlbefinden steigern. Für Groß und Klein ein Erlebnis und nebenbei noch gut für die Gesundheit. Perfekt! Der Wald ist nicht überlaufen, da viele Urlauber den Strand bevorzugen. Ich kann das gar nicht verstehen, da ich auf meiner kleinen Wanderung so viele schöne landschaftliche Momente erlebte!
Alternative zum Wandern auf Usedom
Eine Alternative zum Wandern auf Usedom wäre eine Insel Safari: Meine Reiseblogger-Kollegen von Travelinspired waren bereits letztes Jahr auf Usedom unterwegs und haben das Hinterland am Achterwasser auf einer Insel Safari erkundet. Neben der Moor- und Salzwiesenlandschaft haben sie auch einige Tiere gespottet. Das muss so beeindruckend gewesen sein, dass sie das dieses Jahr auf der Insel wiederholten.
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Wandertouren auf der Insel Usedom
Sollte Dir die Klimawanderung oder die Waldwanderung nicht ausreichen, findest Du auf der Sonneninsel Wanderwege mit atemberaubender Naturlandschaft und Fischerdörfern von insgesamt 400 Kilometern! Du kannst zum Beispiel im Norden der Insel wunderbar wandern. Von Koserow über Zinnowitz weiter nach Gnitz und Krummin nach Wolgast. Auf dieser 20 Kilometer Wanderung kommst Du am Naturhafen Krummin vorbei, aber auch an vielen bunten Gärten, die zum Verweilen einladen. Am Ende in Wolgast, was am Peenestrom liegt, kannst Du in die Usedomer Bäderbahn steigen und zurück in die Seebäder fahren. Weitere Informationen zu Touren erhältst Du in der Touristeninformation vor Ort. Zum Beispiel zur „Usedomer Traditionen-Tour“ (24 Kilometer), zur „Achterland-Tour“ (32 Kilometer) oder zur „7-Seen-Tour“ (29 Kilometer). Natürlich kannst Du diese Touren auch mit dem Fahrrad erkunden. Tipps zu Radtouren, Wassersport und Wellness folgen im nächsten Beitrag.
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ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Vielen Dank an Usedom Tourismus für die Einladung und an alle Partner die mich für diesen Beitrag unterstützt haben. Dennoch entspricht alles, was ich in diesem Beitrag schreibe, meinen Erfahrungen und meinem Empfinden. D.h. meine Meinung wird durch die Kooperation nicht beeinflusst.
Kathrin
6. Juni 2019 @ 16:16
Der Blick von der Steilküste ist ja wirklich ein Traum! Das kommt auf die Liste fürs nächste Mal 🙂 Sowieso gibt es noch so viele tolle Wanderungen auf Usedom, die ich gern mal machen würde.
Marina Schütt
6. Juni 2019 @ 16:49
Da sagst Du was liebe Kathrin. Geht mir genauso! Also heisst es für uns bald wieder ab nach Usedom zum Wandern. LG Marina