Ein perfekter Ausflugstag – Segeltörn entlang der Elbe
ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Sonntagfrüh um 4:1o Uhr klingelte der Wecker und um 4:40 Uhr saß ich schon im Auto Richtung Naturpark Lüneburger Heide. Mit einer Freundin war ich verabredet, um einen „Wohlfühltag“ zu erleben.
Info: Der Naturpark Lüneburger Heide erstreckt sich von Buchholz und Soltau sowie von Schneverdingen und Lüneburg auf einer Fläche von 107.000 Hektar. Das Naturschutzgebiet mit seinen Heideflächen, Mooren, Feldern und Wiesen umfasst 23.000 Hektar. Die höchste Erhebung ist der Wilseder Berg mit 169 m der ca. 2 km von Wilsede entfernt ist. Der tiefste Punkt liegt im mystischen Tal Totengrund.
Sonnenaufgang am Totengrund
Angefangen hat der Tag in Sellhorn mit einer morgendlichen ca. 3 km Walking-Einheit zum Totengrund. Also Schuhe an und Rucksack mit Kamera-Equipment auf. Es war wirklich herrlich. Ich glaube, dass nur wir unterwegs waren und alle anderen noch schliefen.
Bei frischer und klarer Luft, dem Erwachen der Vögel mit ihrem Guten-Morgen-Gezwitscher und der sportlichen Aktivität, die den Kreislauf in Schwung brachte, kamen wir pünktlich um 5:41 Uhr zum Sonnenaufgang am Totengrund an. Unser Blick streifte über das mystische Heide-Tal und wir waren gebannt, wie die Sonnenstrahlen die Heide an diesem Sonntag zum Leben erweckte.
Der für mich beste Platz für einen Sonnenaufgang ist der bekannte Totengrund in Bispingen. Hier blüht die großflächige Heideblüte am schönsten. Zum Totengrund, der seinen Namen den Heidebauern zu verdanken hat und eigentlich nichts anderes bedeutet als „unfruchtbares Land“, da es dort keine Wasserquellen für Vieh- und Feldwirtschaft gab, führen verschiedene Wander- und Radwege.
Bedingt durch die momentanen Temperaturen hat die Heideblüte jetzt Anfang August erst 25 % ihrer lila Blütenpracht erreicht. Die Blütezeit ist von August bis September, aber ob wir dieses Jahr noch eine in lila geprägte Heide erleben, mag ich bezweifeln. Für einen Blütencheck gibt es auch das Heide-Barometer.
Tipp: Anreise mit der Bahn, von Hamburg nach Buchholz und dort in die Heidebahn umsteigen, um nach Schneverdingen zu fahren, wo am letzten Augustwochenende das Heideblütenfest stattfindet.
Allerdings braucht es meiner Meinung nach auch keine vollflächige lila Blütenpracht. Eine Wanderung, ein Spaziergang, eine Radtour, eine Kutschfahrt, eine Begegnung mit einem Schäfer und seinen Heidschnucken o.ä. lohnt sich zu jeder Zeit! Egal ob im Frühjahr, Sommer oder im Herbst, die Heide bietet immer schöne Ausblicke und Aktivitäten in der Natur.
Ich finde die Bilder vom Sonnenaufgang können sich auch ohne 100%ige lila Blütenpracht sehen lassen und hat definitiv in mir ein Wow-Erlebnis hervorgerufen. Ich komme auf jeden Fall wieder in die wunderschöne Natur der Lüneburger Heide, ob früh morgens oder für eine Tageswanderung.
Ein 2000km langes Wegenetz zieht sich durch die Lüneburger Heide und Radwege sind z.B. der Ilmenauradweg, der Leine-Heide-Radweg oder die Lüneburger-Heidetour. Wer zwischendurch nicht mehr Radfahren mag und sich auf der Route des Heide Shuttles befindet, kann sein Fahrrad in den Anhänger stellen und motorisiert weiterfahren. Wer lieber Wandern geht, kann eine von 13 Etappen des 223 km langen Heidschnuckenwegs oder den Wassererlebnispfad Hardautal wählen. Natürlich gibt es noch weitere Tageswanderrouten in der Lüneburger Heide.
Segeltörn entlang der Elbe
Nachdem wir aus der Lüneburger Heide wieder Richtung Hamburg fuhren, haben wir uns gefreut Land gegen Wasser einzutauschen. Am Anleger Sandtorhöft, am Sandtorkai 77 in der HafenCity war gegen 10:45 Uhr Treffpunkt, wo wir schon von weitem den Windjammer „Mare Frisium“ mit dem Werftjahr 1916 liegen sahen. Ganze 49 m Länge, fast 7 m Breite und 3 m Tiefe sowie 634qm Segelfläche misst der Dreimaster – mit einer Masthöhe von 29 m – der seit 2005 unter der Flagge von Nord Event fährt.
Das Segelschiff eignet sich für Tages- & Mehrtagestörns und fasst 90 Tagesgäste oder 29 Übernachtungsgäste. Übernachten würde ich dort gerne mal, auch wenn die Kabinen – wie es sich auf einem Segelschiff gehört – klein und zweckbedingt eingerichtet sind. Das, was ich sah, war eine Kabine mit Doppelstockbett, daneben das Waschbecken und eine separate Tür, die zum WC führte. Einmal umdrehen und die Kabine war inspiziert – reicht aber vollkommen aus, da man hoffentlich sich nur an Deck befindet während eines mehrtägigen Segeltörns.
Um 11:00 Uhr legten wir pünktlich mit Sekt in der Hand ab und begannen unseren 4-stündigen Segeltörn. Der Skipper begrüßte uns, machte uns mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut und manövrierte aus der Liegeposition auf die Elbe. Wir saßen am Heck des Schiffes, auch wenn ich mir das ganze Schiff – von Bug über Back- und Steuerbord – angeschaut hatte. Doch das Heck hatte für uns – während wir die Elbe hoch- und herunterfuhren…
die besten Ausblicke auf…
- …den Beginn der Speicherstadt mit Blick auf die imposante Elbphilharmonie…
- …die Landungsbrücken u.a. mit den Hafen-Fähren, die auch sehr gut für eine kurze Hafenrundfahrt im HVV Gebiet (mit HVV-Ticket // Hamburger Verkehrsverbund) sind…
- …die Fischauktionshalle, wo am Sonntagfrüh der Fischmarkt in der Sommerzeit zwischen 5:00 – 9:30 Uhr / Winterzeit 7:00 – 9:30 Uhr stattfindet…
- …den Altonaer Kreuzfahrtterminal, wo Kreuzfahrtpassagiere an Bord gehen und es einen tollen Ausblick auf die Elbe gibt, wenn Du Dich auf den Altonaer Balkon begibst…
- …den Museumshafen Övelgönne mit seinem Stadtstrand, wo sich auf Picknickdecken oder auf der Kaimauer wunderbar das Leben am Wasser genießen lässt…
- …die Häusersicht in Nienstedten bis Blankenese…
- …das Falkensteiner Ufer, wo u.a. auch das Elbecamp ansässig ist und Du direkt an der Elbe übernachten kannst…
- …die Elbinsel und das Naturschutzgebiet Neßsand
- …die Wittenbergener Heide mit seinem Hundestrand…
- …die unsichtbare Wasser-Überquerung in ein neues Bundesland: Schleswig-Holstein…
- …Willkomm-Höft der Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel…
- …die unbewohnte Insel Hanskalbsand…
- …die vielen Segler auf der Elbe…
- …die Frachtschiffe, Passagierschiffe, Schlepper, Motorboote, Fähren u. v. m..…
- …Fähranleger z.B. den Fähranleger Bubendey Ufer…
- …auf das Areal von Airbus…
- …die Schiffwerft Blohm + Voss, wo Du mit Glück ein bekanntes Kreuzfahrtschiff zu sehen bekommst…
- …den Hamburger Hafen mit seinem Logistikzentrum, wo Container-Schiffe mit Kränen beladen werden…
- …bestimmt noch viel mehr kleinere Abschnitte dazwischen, die einfach herrlich vom Wasser aus zum Anschauen sind.
Leben am und vom Wasser aus ist einfach grandios. Ich weiß nicht, ob das damit zu tun hat, dass ich eine Hamburger Deern bin, aber ich kann nur sagen: Ich will mehr Meer!
Eine Seefahrt die entspannt
Wir hatten beim Start Nordwest Wind und da wir nicht alleine auf der Elbe waren, um zu kreuzen (zickzack fahren), fuhren wir per Motorantrieb ca. 1,5 Stunden bis Willkomm-Höft in Wedel.
Tipp: In Willkomm-Höft im Schulauer Fährhaus werden die Schiffe begrüßt und vorgestellt. Ich selbst war dort auch bereits zu Gast und es ist ein kleines maritimes Erlebnis, wenn die Schiffe Ein- oder Ausfahren, sie lautstark begrüßt werden und Du dabei eine Tasse Tee trinkst und auf das Wasser schaust!
Erst auf dem Rückweg setzten wir die Segel und schipperten genussvoll 2,5 Stunden zurück bis zur Elbphilharmonie.
Neben der entspannten Seefahrt, den netten Mitreisenden, dem witzigen Skipper und seinen tatkräftigen Matrosen gab es auch ein leckeres Brunch-Buffet. Von der Käseplatte, über Pilzen und Spinat bis hin zum Dessert war alles dabei und sehr schmackhaft. Zum Glück, denn die frische Seeluft macht bekanntlich hungrig.
Für mich hatte der Segeltörn noch weitere wunderbare Momente. Zum einen die wärmende Sonne und die leichte Brise im Gesicht sowie der wechselhafte Himmel und die Weite der Elbe. Zum anderen das Zusammenspiel von Wind, Segel, Matrosen und der Unterstützung der Passagiere beim Hissen der Segel.
Jede Seefahrt geht aber mal zu Ende und so auch diese hier um 15:00 Uhr. Wir legten wieder am Sandtorhöft an und ich muss sagen, dass der kleine, interessante Segeltörn, mit einem wirklich tollen Schiff, ein ganz besonderer und mal anderer Ausflug war. Ich kann Dir auf jeden Fall einen Tag, ein paar Stunden oder auch nur 60 Minuten auf dem Wasser – z.B. der Elbe oder der Alster – empfehlen, wenn Du Dich einmal vom Alltag erholen willst oder aber die Stadt aus einer anderen Perspektive kennenlernen möchtest.
Tipp: eine leichte Windjacke oder Schal, eine Sonnenbrille und -creme sowie einen gut sitzenden Hut, der nicht wegweht, mitnehmen.
Dabei ist es für mich egal ob Segelschule, Segelausflug oder Segelreisen, ob zu einem Event oder an einem normalen Wochentag, ob z.B. ab Stade, Cuxhaven oder Hamburg – das Leben auf dem Wasser ist eine wunderbare Erholungsreise und lässt mich mit neuer Energie in die Folgetage starten! Es muss nicht immer was ganz Großes sein, wie ein Segelschiff oder gar ein Kreuzfahrtschiff, auch eine Kanu- oder Tretboot-Tour oder einfach nur auf das Wasser blicken entspannt den Geist, der nichts machen muss außer in die Ferne und in die atemberaubende Natur zu schauen. Nach dem Motto: #einfachmalraus und das Leben am Wasser genießen!
Hast Du noch weitere Ausflugsziele & Tipps entlang der Elbe? Dann freue ich mich ganz besonders über einen Kommentar!
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ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ – Im Auftrag von Hamburg Marketing sind die Reiseblogger Hamburg – #ReisebloggerHH und #einfachmalraus – unterwegs. Die Mission: Findet in der Metropolregion Hamburg die schönsten Veranstaltungen, Ausflugsideen und Aktivitäten an, im und rund ums Wasser. Als Gegenleistung wurde ich dafür bezahlt und dennoch entspricht alles, was ich in diesem Beitrag schreibe, meinen Erfahrungen und meinem Empfinden. D.h. meine Meinung wird durch die Kooperation nicht beeinflusst.
Claudia
8. Juli 2019 @ 16:12
Moin Marina,
das klingt als hättet ihr einen tollen Tag gehabt, wobei der für meinen Geschmack etwas zu früh angefangen hat. Ich wäre wohl eher Typ Sonnenuntergang in der Heide 😉 Aber super, zwei so unterschiedliche Metropolregion-Hamburg-Highlights an einem Tag zu kombinieren. Vor allem war das ja auch ein total abwechslungsreicher Tag: erst selbst aktiv beim Wandern (und frühen Aufstehen) und sich später einfach die steife Brise um die Nase wehen zu lassen und entspannt den Blick aufs Wasser zu genießen. Klingt wirklich nach einer super Tour. Für mich ist Wasser auch das absolut entspannendste Element. Allein irgendwo zu sitzen und einfach drauf zu starren … Auf jeden Fall ein Tag zum Nachmachen, wenn auch vielleicht in anderer Reihenfolge.
Liebe Grüße
Claudia
Marina Schütt
9. Juli 2019 @ 12:44
Liebe Claudia, das freut mich zu hören!
Gerne komme ich zu einem Sonnenuntergang in der Lüneburger Heide gerne mal mit!
Kenne ich auch noch nicht.
Entspannte Grüße
Marina
Ria
16. Oktober 2018 @ 14:25
Ach, es ist wirklich schon ein Privileg an der Elbe zu wohnen. Danke für diesen wundervollen Bericht!
Svemirka
12. September 2018 @ 10:39
Nun hast du mich angefixt 🙂 So schön dein Bericht liebe Marina und auch die Fotos, obwohl im herrlichen Hamburg-Grau, machen Lust auf eine Segeltour. Gerne wäre ich mitgekommen, aber dann hätte ich nicht ausschlafen können 🙂 Viele liebe Grüße, Svem
Marina Schütt
16. September 2018 @ 12:11
Liebe Svem, beim nächsten Mal machen wir den Segeltörn sehr gerne zusammen! LG Marina
Tanja
20. August 2018 @ 20:07
ach der Totengrund ist ein tolles Wanderziel – egal zu welcher Tageszeit.
Aber der Sonnenaufgang dort ist schon ein Hammer. 🙂
Das Ganze mit einem Segelturn im Anschluss zu kombinieren ist natürlich auch mal eine coole Idee.
Viele Grüße
Tanja
Marina Schütt
8. September 2018 @ 18:49
Ich liebe auch die Lüneburger Heide und eigentlich bin ich viel zu selten da! Und ja so ein Segeltörn würde Dir gefallen!
Gina
16. August 2018 @ 22:08
Zum Sonnenaufgang kriegt man mich normalerweise nicht aus dem Bett. Aber die Heide ist bestimmt auch zu anderen Tageszeiten schön.
Dagegen wäre der Segeltörn ganz nach meinem Geschmack. Ich liebe es auch, übers Wasser zu gleiten. Mein Lieblingsplatz am Bord ist vorne am Bug.
Liebe Grüße Gina
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:49
Hi Gina, ja es ist schon früh, aber ich sage Dir es lohnt sich! Kannst ja dann einen Mittagsschlaf einplanen 🙂
Aber Du hast auch recht, die Lüneburger Heide ist zu jeder Tageszeit schön! Ich liebe es dort zu wandern.
VG
Marina
Monika & Petar
16. August 2018 @ 20:51
So ein Segeltörn ist sicher toll! Wasser ist ja immer schön, und wenn man es dann noch so entspannt und mit grandioses Aussichten genießen kann – was will man mehr?
Liebe Grüße,
Monika
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:50
Genau: ein perfekter Tag!
Elena
16. August 2018 @ 15:23
Liebe Marina,
soooo früh aufstehen, da müsste mich schon wirklich etwas Spektakuläres aus den Federn locken. Kompliment! Aber deinen Worten nach war es der Sonnenaufgang in dieser Umgebung wert.
Der Segeltörn entlang der Elbe wäre bestimmt auch nach meinem Geschmack gewesen. die Fotos sind ganz grandios und sollte ich jemals in Hamburg sein, muss ich einfach nur deine Liste ausdrucken und schon habe ich die Highlights auf einem Blatt. Danke dafür!
Liebe Grüße
Elena
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:52
Hi Elena, jeden Tag muss ich auch nicht um 4:00 Uhr aufstehen, aber dafür lohnt es sich. Danach kann man wunderbar den Tag genießen. LG Marina
Orange Diamond Blog
15. August 2018 @ 21:07
Hach, wie wunderbar!
Ich bin ab und an in HH und suche nach neuen Inspirationen, wenn ich nach dem Lauf um die Alster noch Zeit finde! Die Tipps werde ich mir merken!
Liebe Grüße,
Alexandra.
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:52
Oh, das freut mich! Ich wünsche Dir dabei viel Spaß!! LG Marina
Miriam
13. August 2018 @ 23:27
Der Sonnenaufgang am Totengrund ist einer der Schönsten die ich je erlebt habe! Besonders wenn noch der Nebel hinzu kommt. Anschließend ein Segeltörn…das klingt nach einem perfekten Tag!
Liebe Grüße Miriam
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:53
Danke, ja das war es auch! Es hat wirklich Spaß gemacht und hat mich gut in die nächste Woche gebracht. LG Marina
Kathrin
13. August 2018 @ 11:39
Segeltörn auf der Elbe geht doch wirklich immer! Mega, die Sonnenaufgang-Fotos vom Totengrund. Das muss ich mir unbedingt selbst mal anschauen 🙂
Liebe Grüße
Kathrin
Marina Schütt
17. August 2018 @ 9:53
Ja, das wäre sehr passend für Euch! 🙂