Roadtrip ab Windhoek: Tipps zum Okavango Delta, Chobe River und Victoria Falls
Es war so weit und ich musste mich von Gerda und dem kleinen Heim in Windhoek verabschieden. Es war eine tolle Zeit in Namibia, aber meine Auszeit ging weiter Richtung Okavango Delta, Chobe River und zu den mächtigen Victoria Falls in Zimbabwe. Ich hatte mich für eine 8-tägige accommodated Tour namens „Delta & Chobe Trail – North“ für ca. 1.500,00 € entschieden. Eine günstigere Tourvariante ist die Camping-Tour. Der Unterschied liegt in den Übernachtungsarten: Du kannst Dein Zelt jeden Abend selber aufbauen oder übernachtest in authentischen Bungalows bzw. Hotelzimmer.
Roadtrip ab Windhoek beginnt – ab zu den Victoria Falls
Morgens um 7:00 Uhr stand ich am Treffpunkt, wo der NomadTour Truck und 3 weitere Gruppenteilnehmer auf mich warteten. Man könnte fast sagen, jeder von uns hatte seinen eigenen Betreuer – Koch, Fahrer und Guide waren mit an Bord – super! Der „Camping Tour“ Bus hingegen war ausgebucht und hatte 24 Teilnehmer. Natürlich kann dies auch spaßig sein so vielen unterschiedlichen Nationalitäten zu begegnen, aber mir war bei 30 Grad Tagestemperatur und 8 Tagen nicht nach Camping und Zelt aufbauen zumute.
Roadtrip ab Windhoek: Erste Station Botswana
Von Windhoek aus fuhren wir über die Grenze nach Botswana, Richtung Ghazi. Für die Border brauchten wir kein Visum, sondern mussten lediglich ein Formular ausfüllen und unseren Passport am Schalter vorzeigen.
Auf dem Weg zur Grenze hielten wir am Straßenrand. Dort bereiteten und aßen wir unser Mittagessen. Hierzu wurde der Bus an einem netten, schattigen Plätzchen zum Stehen gebracht und seine seitlichen Klappen mit dem Equipment (Tische, Stühle, Wasserkanister, Lebensmittel) geöffnet. So wurden morgens, mittags und abends die Mahlzeiten eingenommen, was schnell die Kommunikation untereinander in Gang brachte. Jeder half beim Eindecken, Lebensmittel schneiden, Abdecken und Abwaschen. Die Zubereitung jedoch wurde vom Koch übernommen und es war zu jeder Tageszeit lecker und ausreichend.
Nach ca. 530 Kilometer, die längste Strecke auf der Tour, waren wir endlich im Ghanzi Trail Blazers angekommen. Nach Inspizierung der Zimmer und vollen Mägen, stand ein traditioneller Stammestanz der San’s am Lagerfeuer auf dem Programm.
Roadtrip nach Maun und Cesna Flug ins Okavango Delta
Bevor wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück abreisen wollten, stand noch ein optionaler Bushman Walk an, wo die Gegend mit einem San Häuptling erkundet werden konnte. Danach packten wir alle Outdoor Utensilien und Lebensmittel wieder in den Bus und fuhren ca. 350 Kilometer nach Maun ins Sitatunga, wo wir uns auf das Okavango Delta vorbereiteten. Mama Gerdi, unser Guide, teilte uns mit, welches Gepäck wir mit zum Flughafen nehmen sollten und was im Bus verweilen müsste bis wir aus dem Okavango Delta zurückkehren. Jeder durfte einen gefüllten Rucksack mit ca. 8-10 Kilogramm mitnehmen. Wir sollten Klamotten für 2 Tage einpacken sowie Sonnencreme, Mückenspray, Fotoapparat und 1 kleine Flasche Wasser. Die Flüssigkeiten mussten wir aber in eine extra Tüte packen, die wir nach der Sicherheitskontrolle wieder bekamen. Es durften keine scharfen Gegenstände mitgeführt werden. Nachdem wir mit dem Packen fertig waren, lagen wir für den Rest des Tages im (!) Swimmingpool und tranken dabei Drinks von der angrenzenden Pool-Bar. Herrlich!
Okavango Delta und Fahrt zum Camp
Am kleinen Flughafen in Maun angekommen, erwartete uns schon die kleine Cesna, die uns 30 Minuten über das Okavango Delta zur Fallen Baobab Unterkunft brachte. Das Camp liegt mitten im Okavango Delta, sprich umgeben von atemberaubender Natur und Geräuschen, die ich als Stadtkind so gar nicht kannte.
Info: Das Hotel hat keine Website. Es sind feststehende Zelte einer gehobenen Kategorie. Sehr zu empfehlen und nur für NomadTour Gäste.
Wir flogen über die traumhaften Wasserlöcher, teilweise mit Tieren besiedelt, in ca. 2000 Metern Höhe. Doch bevor wir im Camp ankamen, hatten wir noch eine 2-stündige Fahrt (Game Drive) vor uns. Neben Zebras und Kudus sahen wir auch 11 Löwen. 1 Weibchen mit ihren Jungen und wir mittendrin. Nach Ankunft im Camp erhielt jeder, wie auch bei den anderen Unterkünften (Einzeilzimmerzuschlag), sein eigenes feststehendes Zelt, welches ausgestattet ist mit einem Mückennetz als „Tür“und einer eigenen Dusche. Der Ausblick von der Zelt-Terrasse war phänomenal, da dieser direkt in die Wildnis zeigte. Dazu bekamen wir jeder noch eine Sicherheitsanweisung, falls der Löwe doch mal vorbeischauen sollte.
Am Nachmittag ging es zu zweit in die Camp eigenen Einbaumboote mit je einem Guide als Steuermann. Wir schipperten mit fünf Booten an Nilpferden vorbei und in die Abendsonne hinein. Nachdem wir zurück im Camp waren, jeder sich frisch gemacht hatte, trafen wir uns zum Abendessen am Lagerfeuer. Später im Bett liegend übertonten die Geräusche des Busches die Nachtruhe. Frösche und andere Tiere gaben uns ein gratis Nachtkonzert.
Okavango Delta Game Drive
Wir starteten um 5:00 Uhr morgens zu einem erneuten Game Drive. Zwischendurch tranken wir unseren verspäteten Frühstückskaffee im Busch. Herrlich und eine neue Erfahrung. Nach zahlreichen Elefantenherden und zig anderen Safari-Tieren, kehrten wir zum Mittagsschlaf zurück ins Camp. Schließlich ging es schon früh am Tag los. Am späten Nachmittag ging es noch auf einen Busch-Spaziergang, bei dem ich mich fragte, ob ich nicht eigentlich Lebensmüde bin zu Fuß, ohne die Tiere sichten zu können, durch den Busch zu spazieren. Der Guide versuchte uns die Angst zu nehmen und erklärte uns, wenn wir nicht in das Territorium der Löwen eindringen, sie uns auch nicht angreifen würden. Na, wie beruhigend! Am Abend hatten wir nach einem wunderbaren Outdoor-Dinner noch eine interessante, aber auch witzige Showeinlage der Camp-Crew erhalten. Die Nacht begann wieder mit einem herrlichen Nachtkonzert der Tiere am Fluss – es müssen über 1000 Tiere dort Leben, so laut war es.
Roadtrip von Maun nach Nata
Das Abenteuer im Okavango Delta war zu Ende. Wir fuhren wieder zwei Stunden durch die Wildnis bis zur Landebahn und flogen mit der Cesna über das Okavango Delta zurück nach Maun. Von dort aus ging es nach Nata, 230 Kilometer entfernt, in die gleichnamige Nata Lodge, wo wir am Nachmittag mit dem Jeep zur Makgadikgadi Salzpfanne aufbrachen und einen Sundowner mit Blick auf die Salzpfanne genossen. Tolle Fahrt durch Wasserlöcher, vorbei an Tieren bis hin zur Salzpfanne, wo ein schöner Sonnenuntergang auf uns wartete.
Roadtrip von Nata nach Kasane zum Chobe River
Die Reise ging nach dem Frühstück in Richtung Kasane, 315 Kilometer entfernt, zur Thebe River Lodge. Am Nachmittag unternahmen wir eine mehrstündige Sunset Flussfahrt auf dem Chobe River. Mit im Gepäck hatten wir genügend eisgekühlte Getränke und viel Sonnencreme. Wir fuhren vorbei an zahlreichen Tierherden, die im Wasser oder an Land an uns vorbeizogen. Direkt vor uns schwammen Nilpferde und die Giraffen und Elefanten spazierten gemütlich an uns vorbei, wobei die Elefantenbabys wild im Wasser tobten und spielten. Beeindruckend!
Mächtige Victoria Falls in Zimbabwe
Früh am Morgen hieß es Victoria Falls wir kommen! Wir verließen als erste Gruppe das Camp in Kasane, um an der Grenze nicht in der Warteschlange anderer Busse zu stehen. Für die Border brauchte ich nur ein Formular auszufüllen und 50 Dollar mit zum Schalter zu nehmen – der Preis ist abhängig von der Staatsangehörigkeit.
In Zimbabwe angekommen fuhren wir direkt zum Parkeingang der Victoria Falls, um den Zambezi 100 Meter in die Tiefe stürzen zu sehen. WOW, was für ein Anblick! Es gibt verschiedene Aussichtsplattformen, um das Spektakel zu genießen. Je näher ich an die Victoria Falls kam, desto nasser wurde ich, obwohl ich mir eine Regenjacke für 3 Dollar am Straßenrand ausgeliehen hatte. Nach der dritten Aussichtsplattform konnte mich die Regenjacke auch nicht mehr vor der Nässe schützen und ich auch keine Bilder mehr machen, obwohl ich mir einen provisorischen Regenschutz für die Kamera gebastelt hatte.
Nach der Erkundungstour checkten wir im gehobenen A’Zambezi Hotel ein, was schon beim Anblick ein Augenschmaus war. Das Hotel liegt direkt am Fluss und ist daher mit Warnhinweisen ausgestattet, das Krokodile an Land kommen könnten und bitte nicht gefüttert werden sollten. Nein, das hatte ich auch bestimmt nicht vor! Zum Glück patrouillierten Sicherheitskräfte den ganzen Tag in der Anlage umher, sodass ich den Tag entspannt am Pool ausklingen lassen konnte. Am Abend stand noch ein gemeinsames Abschiedsdinner im Hotel an, was uns neben dem riesigen Buffet noch ein afrikanisches Showprogramm lieferte.
Nach den Victoria Falls, ist vor den Victoria Falls
Die Gruppenreise war zu Ende, doch ich entschied mich noch eine Nacht im Hotel zu übernachten, da mein Weiterflug nach Johannesburg erst am nächsten Tag um 13:00 Uhr anstand, von wo ich 3 Tage später weiter Richtung Madagaskar flog.
Nachdem ich den Vormittag in der Anlage verbracht hatte, wurde ich am Nachmittag mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern, die ebenfalls noch eine Nacht länger blieben, zum (kostenpflichtigen) Helikopterflug über die Victoria Falls abgeholt. Dies gab noch mal einen imposanteren und spektakuläreren Eindruck von dem mächtigen Victoria Falls. Der Flug dauerte nur 12 Minuten und hat 150,00 € gekostet – aber es hat sich gelohnt. Einmal von oben auf die Victoria Falls und den Zambezi schauen und dabei nicht nass zu werden. Danach gingen wir noch gemeinsam in die Stadt, um uns mit überteuerten Souvenirs und Lebensmittel einzudecken, bevor jeder seinen weiteren Reiseweg antrat.
Info: Auf dem Reiseblog Reisespatz findest Du eine weitere Reiseroute für Deinen Urlaub in Namibia, Botswana und Ausflug zu den Viktoriafällen
Mehr Afrika Beiträge
Kennst Du auch meine anderen Beiträge zu meiner Auszeit in Afrika?
Chronologisch nach meiner Reiseroute aufgelistet:
- Blyde River bis Kruger National Park
- Swaziland nach St.Lucia
- Garden Route
- Stellenbosch bis Kapstadt
- Windhoek bis Sossusvlei
- Windhoek
- VICTORIA FALLS
- Madagaskar
Miriam vom Reiseblog North Star Chronicles hat ihre schönsten Campingplätze in Namibia zusammengestellt. Schau doch mal vorbei, wenn Du Deinen Roadtrip in Namibia planst.
Kristin
3. April 2017 @ 13:39
Danke für die Tipps, Marina!
Wir fahren im September und ich kann es kaum erwarten 🙂
Grüße Kristin
Marina Schütt
4. April 2017 @ 17:42
Hi kristin,
oh das wird toll! Von wo bis wo fahrt ihr denn genau?
Fahrt ihr auch bis zu den Victoria Fällen?
Falls Du noch Tipps brauchst, melde Dich gerne.
Marina
Kristin
30. März 2017 @ 13:17
Was für ein tolles Video von den Elefanten am Chobe River. Und der Flug über das Okavango Delta war bestimmt auch großartig, oder? Würdest du das empfehlen? Konnte man die Tiere aus dem Flugzeug gut erkennen oder waren sie sehr klein? Wir werden nämlich nicht im Okavango Delta selbst übernachten sondern in der Nähe von Maun und überlegen trotzdem einen Scenic Flight über das Delta zu machen. Ach, ich freue mich schon so auf die Botswana-Reise 🙂
Liebe Grüße
Kristin
Marina Schütt
30. März 2017 @ 22:09
Hi Kristin,
Danke! Es war auch ein sehr tolles Erlebnis! Die Tiere aus der Cesna sind jedoch sehr klein und Du brauchst eine gute Kamera und am besten noch ein Fernglas. Ich konnte Elefanten und Nilpferde sehen. Falls die Chance noch besteht, würde ich Euch unbedingt raten im Delta zu übernachten. Das war der Hammer und in Maun ist leider nichts los. Euch auf jeden Fall viel Spaß! Wann geht es los? Bei weiteren Fragen, weißt ja wie Du mich findest :-)! Grüße Marina