Windhoek nach Sossusvlei – ein Ausflug in die Namib Wüste
Ich verabschiedete mich von meiner Freundin am Flughafen von Kapstadt. Sie flog nach Deutschland und ich weiter nach Windhoek in Namibia. Mein neues Abenteuer stand an. Ich wohnte 6 Wochen lang im Kleinen Heim bei Gerda in Windhoek West und half ihr bei den alltäglichen Dingen, um so mein Budget im Rahmen zu halten. Ein kleines Gästehaus mit ca. 14 Einheiten, wo Professoren, Doktoranden, Studenten, Researcher und Volunteers untergebracht waren.
Gerda unterstützt Volunteers in Windhoek zu arbeiten, besorgt ihnen Stellen und unterstützt bei Home Affairs Angelegenheiten, wie zum Beispiel beim benötigten Visum. Sie gilt als Volunteer-Mama und hat immer ein offenes Ohr für ihre Schützlinge während der ganzen Zeit. Sie kümmert sich um alle Belange mit Hand und Herz. Zwischen uns ist eine Freundschaft entstanden, die ich nicht mehr missen möchte. Wir sind bis heute noch in Kontakt und tauschen uns aus.
Vielleicht ist dies auch für Dich interessant, um eine kleine Auszeit vom Alltag zu bekommen? Schau doch mal bei ihr auf der Website vorbei. Ich genoss jeden Morgen die Stille, nachdem alle Bewohner das Kleine Heim zur Arbeit verlassen hatte. Dann trank ich meinen Kaffee auf der großen Sonnenterrasse, fühlte die warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, versuchte im Alltag zu unterstützen und freute mich am Abend, dass alle wieder da waren. Wir waren eine tolle Gemeinschaft: kochten zusammen, gestalteten Braai-Abende oder feierten Geburtstage. Auch diskutierten wir über Gott und die Welt oder spielten Triple Pursuit am großen Tisch auf der Terrasse. Meine Seele fühlte sich schon lange nicht mehr so frei an. Jeden Tag genießen und in den Tag hineinleben!
Jedoch muss ich gestehen, dass ich noch mal wiederkommen muss, da noch so viele schöne Orte auf mich warten. Zum Beispiel der Fish River Canyon – war zu weit; der Etosha Nationalpark – ich hatte schon so viele Game Drives unternommen und ließ es bewusst aus; Skeletten Coast…
Windhoek in Namibia
Windhoek ist eine Kleinstadt, was mich doch sehr überraschte. Ich hatte es mir größer vorgestellt, aber so fühlte ich mich gleich zu Hause. Wichtig ist, dass Du motorisiert bist um die Gegend zu erkunden, wobei Gerda Dir auch hierbei behilflich ist. In Windhoek spielt sich das Leben an der Independence Avenue ab, von dort aus gehen die Sehenswürdigkeiten und Bars/Restaurant ab. Natürlich gibt es auch noch weitere Bars und Restaurants in der Umgebung oder auch den schönen CraftMarket, wo Künstler ihre Produkte an Touristen verkaufen.
In Windhoek befinden sich viele Deutsche Auswanderer und somit auch viele deutsche Geschäfte, wo die Verkäufer Deutsch oder Afrikaans sprechen. Dies hört sich für mich wie ein Mix aus Niederländisch, Deutsch und Englisch an und war ursprünglich die Sprache der Buren (Bauern). Hinzukommt, dass Namibia im Gegensatz zu Südafrika noch nicht so touristisch überlaufen ist, was mir sehr gut gefiel. Dies merkte ich an den touristischen Angeboten, aber auch an den kurzen Warteschlangen vor Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen.
Wir unternahmen natürlich an den Wochenenden einige Ausflüge, denn schließlich wollte ich auch was von der wundervollen Landschaft Namibias sehen.
Perfekter Ausflug nach Sossusvlei
Zum einen machten wir einen Ausflug in die Namib Wüste zum Nationalpark Sossusvlei – ein Muss, wenn man in Namibia ist. Sossusvlei ist eine Dünenlandschaft, die atemberaubend schön ist. Wir sind von Windhoek aus mit einem 4×4 gestartet, da außerhalb von Städten oft auf Schotterpisten gefahren wird, und haben ca. 6 Stunden gebraucht. Auch wenn weit und breit nichts los ist, braucht es Konzentration beim Fahren. Du fährst hin und wieder durch Schlaglöcher, vorbei an seitlichen Erhebungen oder Abgründen, aber auch Tiere überqueren plötzlich die Schotterpisten.
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Bevor wir nach Sesrim gefahren sind, haben wir am bekannten Solitaire „Autofriedhof“ gehalten. Im Café solltest Du unbedingt den spektakulär en Apfelstrudel probieren, wobei ich empfehle nur eine Portion für zwei Personen zu bestellen.
Gestärkt sind wir weiter Richtung Sesrim gefahren, wo wir über Namibian Wildlife Resorts zwei Zimmer in der Sossus Dune Lodge gebucht hatten. Für die Buchung über NWR wird eine NamleisureCard für Touristen benötigt, die sich für Dich lohnt, wenn Du in Namibia in mehreren NWR Unterkünfte nächtigen möchtest. Zum Beispiel gibt es Unterkünfte in Waterberg, Gross Barmen – hier kann ich die Hotelanlage und das Thermalbad jedoch nicht empfehlen -, Ai Ais Hotspring und viele mehr. Ein Büro befindet sich direkt in Windhoek an der Independence Avenue, dort kannst Du Dir die Karte besorgen und auch gleich Hotel-Buchungen vornehmen. Die Sossus Dune Lodge liegt bereits im Park und ich glaube, dass alle anderen Hotels vor dem Parkeingang liegen. Im Park zu logieren, kann ich empfehlen für alle die morgens die Dünen besteigen möchte.
Ab in die Namib Wüste zu Big Daddy
Die Zugangsschranke zum Park öffnet sich erst gegen 6:00 Uhr und ist eine Lodge im Park, sprich hinter der Schranke empfehlenswert. Wir waren durch unsere Entscheidung, in der Sossus Dune Lodge zu nächtigen, nicht auf die Öffnung der Schranke angewiesen und konnten unsere Tour bereits um 4:30 Uhr starten. Die Wüstentour hatten wir erst im Hotel für ca. 35 € gebucht. Uns trennten zu den Dünen noch 60 Minuten Autofahrt. Wir wollten dort unbedingt den Sonnenaufgang sehen.
Zu dieser frühen Zeit ist es in der Wüste noch stockdunkel. Doch bevor wir losfuhren, bekamen wir eine Tasse Kaffee gereicht und dazu eine faszinierende Sternenkunde. So einen Sternenhimmel habe ich zuvor noch nie gesehen, zumal ich nun auch auf der Südhalbkugel unterwegs war. Innerhalb von 20 Minuten habe ich bestimmt 3 Sternschnuppen gesehen. Danach fuhren los und sind auf dem Weg zu Big Daddy auch an berühmten Dune 45 vorbeigefahren. Angekommen, waren wir mit einer anderen Gruppe die einzigen an den Dünen und haben Big Daddy fast alleine erklommen. Oben angekommen setzten wir uns in den roten Sand und warteten auf den wundervollen Sonnenaufgang.
Die Vorteile für eine Lodge im Park liegen auf der Hand:
- keiner muss durch die Dunkelheit fahren – der Weg führt durch Sandpisten
- die Dünen sind menschenleer
- man kommt rechtzeitig zum Sonnenaufgang
- Ab 8:00 Uhr hat der Sand bereits 50+ Grad
Ich kann hier nur empfehlen, ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und im Park zu nächtigen – es lohnt sich.
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Oben angekommen, dachten wir alle wir müssten den Dünenkamm wieder hinuntergehen, aber nein, wir durften seitlich herunterrutschen, -laufen oder -kullern. Ich entschied mich für das Rutschen, aber es funktionierte nicht wirklich, es war mehr ein stockendes Schieben. Danach besichtigten wir noch das Death Valley, wo mitten in der Dünenlandschaft Bäume stehen.
Im Anschluss ging es zum Dünen-Frühstück, was keiner von den Teilnehmern wusste. Wir bogen um die „Dünenecke“ und da stand der gedeckte Tisch für uns zum Plündern bereit. Ich fühlte mich vom Luxus umgeben. Nebenan konnten wir auf Big Mama schauen und die schöne Landschaft in uns aufsaugen. Es war ein wundervoller Tag, den wir in der Lodge am Pool ausklingen ließen.
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Tina
11. Februar 2018 @ 23:08
Super Artikel, den ich gerade gut gebrauchen kann. Wir sind nächstes Jahr in Namibia und ich werde auf jeden Fall eine Unterkunft im Park buchen. Kann ich das Permit auch vor Ort kaufen, da wir direkt vom Flughafen aus los wollen?
Marina Schütt
12. Februar 2018 @ 8:01
Bevor Du in das Areal kommst, kannst Du es Dir kaufen. Allerdings ist es am besten morgens vor 8h in der Wüste unterwegs zu sein. Sonst hat der Sand irgendwann 50 Grad. Wann landet ihr denn? Es ist ja nicht ums Eck und der Weg hat es auch in sich, da muss man schon konzentriert sein.
Martin
25. Januar 2017 @ 23:24
Ich will eh schon so lange nach Afrika und wenn ich jetzt die Fotos aus Namibia sehe ist meine Reiselust sofort wieder geweckt!!!! Was für eine tolle Tour. Schade das deine Freundin den Abschnitt nicht mitmachen konnte, sondern zurück nach Deutschland geflogen ist.
Liebe Grüße,
Martin
Marina Schütt
26. Januar 2017 @ 7:15
Hi Martin!
Danke für Dein Feedback!
Also Namibia war wirklich toll und auch die Tour zu den Victoria Falls war spannend und beeindruckend! Hast gesehen, da sind noch mehr Afrika Berichte? War 3 Monate dort! Wann willst Du dorthin und wie lange?
Schönen Tag,
Marina