Roadtrip nach Särna in Schweden – Tipps zu Wanderungen, Wasserfall und Huskys
Wir sind nun schon 9 Tage unterwegs und haben bereits 1330 km bei meistens herrlichem sonnigen Wetter zurückgelegt. Nun hatten wir einen Tempersturz von 21°C und die letzte Nacht bei Starkregen und nur noch 7°C verbracht. Da unsere nächste Etappe nicht so lang war und mein Mann uns morgens ein zauberhaftes Frühstück bereitet hatte, sind wir erst gegen Mittag auf der Straße Nr. 70 Richtung Särna gefahren.
Dort gibt es einen schönen Campingplatz und wir wollten erst einmal heiß duschen, ein paar Kleidungsstücke waschen und etwas Leckeres kochen. Und dann kam alles ganz anders. Nach ca. 1 Stunde (70 km Strecke) hatten wir Särna bereits erreicht und fuhren somit gleich weiter zum Nationalpark „Fulufjellet“ und entschieden uns diesen erst am nächsten Tag aufzusuchen.
Unterwegs hatten wir Hinweisschilder für Skiabfahrten (Höhe 550m) gesehen und mussten ein bisschen schmunzeln, denn wer in Österreich Abfahrt gemacht hat, darf das.
Info: Von Särna aus fährst Du 21km weiter auf der Nr. 70 in Richtung Idre und biegst dann links in Richtung Mörkret ab. Die Straße ist gut befahrbar, sehr bergig mit 9% Steigung und vielen Kurven. Fahr nicht so schnell, denn dann kannst Du die Umgebung genießen und vielleicht triffst Du ja auch einen Elch.
Angekommen auf dem Stellplatz im Nationalpark, in ca. 980m Höhe, hatten wir uns erst mal der Witterung entsprechend unsere Wetterkleidung und Wanderschuhe angezogen, Rucksack mit Essen vollgepackt und los ging die Wanderung zum „Njupeskär“. Njupeskär, so heißt der Wasserfall, der mit seinen 93m wovon 70m freier Fall sind, zu Schwedens größtem Wasserfall gehört. Nach 1,5 km kamen wir zu einer kleinen Rasthütte mit Kamin und so hatten wir beim Essen eine super Aussicht auf den imposanten Wasserfall. Es ist dort wirklich eine tolle Umgebung mit einzigartiger Natur, die teilweise noch mit ziemlich viel Schnee bedeckt war, durch den wir stapfen mussten, um weiter auf den ausgeschilderten Wanderwegen zu kommen. Es war wunderschön, nicht nur uralte Nadelbäume und Gewächse waren zu sehen, auch Moore mit Torfmoosen, viel Wasser, ausgehöhlte Baumstämme, die als Lebensräume für nützliche Insekten und anderem Getier, alles sehr liebevoll und durchdacht, angelegt wurden.
Der Nationalpark gehört dem Staat Schweden und wird von der Kommune Dalaren verwaltet. Von uns sehr empfehlenswert, wir waren begeistert.
Am Ende unserer Tour durch den Nationalpark haben wir zwei Studenten aus Deutschland kennengelernt, Lisa und Nils, beide sehr abenteuerlustig. Sie nutzen ihre studienfreie Zeit um Schweden besser kennenzulernen. In einer dieser o.g. Rasthütten hatten sie ihr Abendbrot über einer offenen Feuerstelle gekocht und wir durften ihnen dabei Gesellschaft leisten. Das waren wirklich interessante Gespräche und so klang der Tag aus. Ich glaube auch, dass beide dort im Schlafsack übernachtet haben. Wahnsinn, denn in dieser Nacht war es auch für uns im Wohnmobil ziemlich kalt, draußen nur 3°C, aber es war ja für sie genügend Feuerholz in der Hütte.
Roadtrip nach Särna – Anglerkarte nicht vergessen
Am nächsten Tag fuhren wir erst auf den Campingplatz in Särna und hatten unterwegs eine nette Begegnung mit einem männlichen Auerhahn – er war groß und außerordentlich hübsch. Der Campingplatz in Särna hat 3 Sterne und ist mit 20,-€ pro Nacht bezahlbar, mit Strom kostet die Nacht 23,-€. Wir hatten einen tollen Stellplatz mit Blick auf einen großen Fluss „Österdalälven“ inkl. Strand erhalten! Der Fluss sieht eher aus wie ein großer See – vom Strand aus führt ein schmaler Weg auf eine kleine Insel mit Birkenbäumen. Da das Wetter tagsüber sommerlich warm ist (am Tag um die 23°C, nachts aber nur 11°C) hatten wir uns entschieden 3 Tage zu faulenzen. Vor 2 Wochen lag in Särna noch meterhoch Schnee und jetzt liefen wir mit kurzen Hosen und Schlappen um die restlichen Schneehaufen herum.
Mein Mann hatte sich dort eine Anglerkarte (pro Tag 5,-€) gekauft, in der Hoffnung Fische zu fangen. Bisher hatte es leider nicht geklappt (Karte vergessen zu kaufen!) – aber Gummifische baden, soll ja auch Spaß machen. Zu Pfingsten war es dann soweit und mein Mann hatte einen großen Hecht geangelt und das innerhalb kürzester Zeit.
Für Anglerfreunde: Mein Mann hat gesagt, angeln in Schweden ist langweilig – 2mal reingeworfen, Biss, rausgeholt, fertig.
Aber egal, es war ein toller Hecht, 90cm lang, ausgenommen, felliert und „gebrutzelt“. Das war wirklich ein leckeres Abendbrot. Ich hoffe, dass mein Mann dies noch oft auf unserer Reise zum Besten gibt!
Roadtrip nach Särna – Husky Begegnung
In Särna hatten wir eine weitere nette Begegnung. Am Strand trafen wir auf ein schwedisches Ehepaar mit ihren 12 Huskys!! Jedem Hundeliebhaber geht da das Herz auf und mit unseren Fischabfällen hatten wir eine schnelle Freundschaft geschlossen. Es war wirklich sehr schön so tolle Tiere beim Baden und beim Fressen zusehen zu können.
Am Nachmittag verstauten wir erst einmal ein paar Sachen in unser Wohnmobil, da das Wetter immer bewölkter und windiger wurde. Dies brachte uns auch zu dem Anlass darüber nachzudenken, ob wir unsere Zelte hier abbrechen und weiterfahren sollten. Doch auch das konnten wir auf unserer Reise immer spontan entscheiden und das macht das Reisen wirklich traumhaft! Da bleiben wo und wie lange man will! Für was wir uns dann tatsächlich entschieden hatten, erfährst Du im nächsten Beitrag.
Bis dahin freuen wir uns über einen Kommentar von Dir und wenn Du magst findest Du hier die vorangegangenen Beiträge: Auf zum Nordkap – Vorbereitungen zur Wohnmobil-Reise oder mit dem Wohnmobil von Norddeutschland bis Mittelschweden
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Marie Dyness
4. Juni 2018 @ 13:26
Klingt wirklich traumhaft!
Alles Liebe, Marie????
http://mariedyness.blogspot.de/
Marina Schütt
2. Juli 2018 @ 21:47
Oh ja das stimmt! VG Marina von MSWellTravel