Nachhaltigkeit auf Reisen – Blogger sprechen Klartext
Für mich ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema und ich denke für alle die Reisen, sollte dies ebenso sein! Nachhaltigkeit auf Reisen war und bleibt die Zukunft! Natürlich gehören dazu auch zwei Seiten, einmal der Zielort u.a. das Hotel und mein Verhalten während der Reise.
Vom Hotel erwarte ich, dass es Kooperationen mit Dienstleistern aus der Region eingeht. Sei es der Bauernhof, der Markt oder die Imkerei um die Ecke, aber auch der eigene Anbau im Hotel von Gemüse, Obst oder Kräutern ist nachhaltig. Neben den Lieferanten, gehören aber auch die Wege, Abläufe und Verwertungsideologien u.a. die Verarbeitung von Müll & Verpackungen dazu. In meinem Sri Lanka Urlaub wurden sogar auf dem ganzen Hotelgelände Trinkwasserautomaten gestellt, wozu im Zimmer eine leere Wasserflasche zum kostenlosen Befüllen stand. Das wurde sehr gut angenommen und wertet auch gleich das Hotel nachhaltig und sympathisch auf! Ebenso einen Kräutergarten und eine Flora & Fauna Tour wurde auf dem Floß und auf benachbarten Pfaden kostenlos angeboten.
Anderes Thema, aber bleiben wir beim Beispiel Sri Lanka. Du würdest doch nie für ein Land, welches ca. 10 Stunden von Deutschland aus entfernt liegt 5 Tage Urlaub machen, sprich je weiter weg Du fliegst, desto länger sollte auch Dein Aufenthalt dort sein. Im Urlaub selber finde ich den Aktivurlaub ganz spannend, indem ich mir kein Motorrad oder Auto miete, sondern lieber das Fahrrad oder Kanu nutze. Natürlich fahre ich auch motorisiert und wenn das Land erlaubt – von Sicherheit und Infrastruktur – nutze ich auch gerne die öffentlichen Verkehrsmittel, wo viele Fahrgäste zeitgleich transportiert werden und nicht ich alleine im Mietwagen sitze. Oder der TukTuk Fahrer wird angesprochen, um mit mir eine Tagestour zu machen und er sich somit seinen Lebensunterhalt verdient.
Neben Kultur- und Aktivurlaub, kommt auch der Erholungsurlaub auf Reisen zum Einsatz, d.h. ich nutze nicht unbedingt die Wellnessanwendungen (z.B. Massage, Maniküre, Pediküre) im Hotel, sondern die der Einheimischen in den Straßen. Sie sind nicht nur günstiger, sondern auch authentischer und lebendiger in ihrer Ausführung. Die Verbindung zu den Einheimischen im Urlaub ist mir wichtig, denn darum reise ich dorthin: Land, Leute & Kultur erleben.
Meine Hotels sind eher ursprünglich, klein, abseits der Touristenpfade und meistens im Familienbesitz. Somit unterstütze ich nicht die großen Marken, sondern die Einheimischen und bekomme dazu noch Authentizität, Kultur und Erholung geboten. Das Gleiche gilt natürlich auch vor der Reise, sprich bei der Buchung – nicht über große Reiseveranstalter, sondern selber die Hotels im Internet suchen, anschreiben und buchen. Dazu möchte ich den bestimmt nicht unbekannten Tipp an Dich, aber vor allem an die Destinationen geben, dass es in der Nebensaison nicht nur andere Naturereignisse gibt, sondern auch günstiger ist und die Unternehmen diese Saison mehr stärken sollten, damit die Touristen sich aus der Hauptsaison in die Nebensaison verlagern.
Der Overtourism ist im vollen Gange und wir müssen die Anzahl an Touristen limitieren. Die Tourismusverbände und Verantwortlichen müssen hier schnell handeln und Abhilfe schaffen, da nicht nur das Land und die Einheimischen leiden, sondern auch die Touristen, die 2 Stunden bei einer Sehenswürdigkeit anstehen. Schauen wir uns nur mal Venedig, Barcelona oder Mallorca an, auch der Frühling und der Herbst ist in den meisten Urlaubsorten ein Traum, wenn alles anfängt zu blühen oder der Indiansommer Einzug erhält. Diese Monate müssen mehr hervorgehoben werden, Angebote geschnürt und proaktiv vermarktet werden. Dann brauchen die Destinationen auch keine Angst vor der Deckelung der Touristenzahlen in Bezug auf die Wirtschaft / Einnahmen zu haben. Bis dato lehnen sie nämlich die Deckelung ab! Ich zum Beispiel wollte letztes Jahr nach Venedig im Oktober (über Tag der Deutschen Einheit). A) waren die Hotels und Flüge überteuert und b) hieß es, das viele Restaurants & Co geschlossen seien, die Gondoliere nicht mehr überall lang fahren würde…usw.
Will man dann dahin reisen? Nein, denn dann kann ich auch im Sommer bei warmen Sonnenstrahlen hinfahren und habe die Gewissheit, dass überwiegend alle Aktivitäten verfügbar sind! Würde ich zwar aufgrund der Touristenschwemme nicht machen, weil ich da überhaupt nicht drauf stehe, aber andere anscheinend schon! Also es gibt viel zu tun! Wir können bei uns anfangen und die Hotels bewusst aussuchen sowie die Natur, Umwelt und Einheimischen respektvoll unterstützen. Für den Anfang kann ich Dir das Projekt von Anica ans Herz legen: #notmywaste #butmyplanet.
Dem nicht genug wollte ich auch von anderen Reisenden wissen wie sie zum Thema Nachhaltigkeit stehen und warf die folgenden Fragen in den Raum.
- Was heißt für Dich nachhaltiges Reisen?
- Wie betreibst Du nachhaltiges Reisen bzw. was sollte Deiner Meinung nach jeder Reisender beachten?
- Was müsste von Unternehmen / Hotels / Verbänden etc. für nachhaltiges Reisen getan werden?
Die Antworten darauf gibt es von…
Triff die Welt – Nachhaltigkeit auf Reisen
Die Meisten denken bei nachhaltigem Reisen an die Umwelt. Für mich bedeutet nachhaltiges Reisen jedoch auch, die Kultur eines Landes zu schützen. Viele meinen, ihre eigene Werte seien die einzig richtigen. Sie tragen sie in andere Länder, wollen sie auch dort leben und durchsetzen. Dabei gibt so viele unterschiedlichen Anschauungen und Wahrnehmungen auf der Welt – wie wollen wir beurteilen, welche davon „richtig“ sind?
Einen wichtigen Punkt des nachhaltigen Reisens sehe im Respekt vor den Sitten eines Landes. Wo ein Kopftuch üblich ist, trage auch ich eines. Wo die Schultern bedeckt sein sollen, laufe ich nicht mit einem Top herum. Wenn man sich zur Begrüßung Küsschen gibt, strecke ich nicht die Hand entgegen. Und wenn es der Anstand gebührt, in einer Kirche leise zu sein, dann bin ich das auch. Ich esse, was bei den Einheimischen auf den Tisch kommt, nutze ähnliche Transportmittel und öffne mich der fremden Welt.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, ein Land authentisch zu bereisen, anstatt sich in Hotelbunkern mit Zaun oder Vier-Sterne Restaurants mit Steaks und Pommes zu verschanzen. Die Kultur eines Landes und seiner Menschen zu respektieren und sich darauf einzulassen, bedeutet, ihnen ihre Identität und Autonomie zu lassen. Wenn jemand seine Wurzeln nicht mehr finden kann, geht er verloren. Wenn er sich seiner Wurzeln jedoch bewusst ist, steht ihm frei, zu wachsen und sich zu entfalten. Ein großer Faktor sind natürlich faire Löhne bei gleichzeitig menschlichen Arbeitsbedingungen. Die werden leider oft vernachlässigt.
Große Hotels, Kaufhäuser oder Tourunternehmen sind in der Regel für die Einheimischen schlecht. Deren kleine Geschäfte werden dadurch ebenso verdrängt, wie das persönlich geführte Tourbüro und das kleine Bed and Breakfast. Der Kleinunternehmer hat in vielen Ländern kaum die Mittel, sich gegen die Großen durchzusetzen. Das führt letztlich dazu, dass plötzlich ganze Orte nur noch auf Touristen und Geld ausgelegt sind. Statt authentischem Essen gibt es Burger und Pizza, statt Tanz und Gesang Piano im Speisesaal und in den Kirchen tummeln sich Reisegruppen mit Kameras und Blitzlicht. Für Einheimische bleibt da kein Platz mehr. Dadurch geht mit den Jahren die Kultur der Einwohner verloren. Ein großer Feind von Nachhaltigkeit ist es, wenn der größtmögliche Profit im Vordergrund steht. Unternehmen müssten sich also ebenso wie Reisende auf ein Mindset einlassen, welches das natürliche Umfeld eines Landes respektiert.
Du möchtest mehr über Triff die Welt erfahren – dann schau gerne bei Marie vorbei.
GoandTravel – Nachhaltigkeit auf Reisen
Nachhaltigkeit und Reisen scheinen zunächst einmal Gegensätze zu sein. Reisen macht man ja aus purer Freude und klar würden wir die Umwelt weit weniger belasten, wenn wir einfach zuhause bleiben würden. Wir verbrauchen (Flug-)Benzin, es werden große Hotelanlagen gebaut oder wir stürmen massenweise die südostasiatischen Strände, wobei wir immer hoffen als erste einen Ort zu erreichen und ihn noch so „natürlich“ wie möglich zu erleben. In den Bergen von Nepal habe ich gesehen, was der Tourismus anrichten kann: Kaum ein Baum steht mehr oberhalb von Lukla auf dem Everest Basecamp Trail – sie sind alle zum heizen verbraucht worden.
Reisen ist auf der anderen Seite aber auch unglaublich wichtig. Für die Entwicklung, für die Bildung, zum entspannen vom Alltag und nicht zu letzt um ein besseres Verständnis für unseren Planeten, und die Menschen die auf ihm wohnen, zu bekommen. Wir haben das Gefühl, dass Menschen die viel reisen offener sind, sich intensiver mit anderen Kulturen auseinandersetzen und auch ein anderes Verständnis von der Umwelt haben. Denn man kann nur lieben was man kennt. Darum wollen wir auf unseren Reisen die Landschaft und die Kultur einer Region erleben.
Der Tourismus ist zudem auch eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle, die mit zunehmender Umweltzerstörung zu versiegen droht. In Chitwan, Nepal schützt die Regierung unter großem Aufwand die Natur in einem der ursprünglichsten Reservate. Es sollen weiterhin Touristen kommen um Tiger und Nashörner in freier Wildbahn zu sehen. Auf Bali ist die Dynamitfischerei verboten, damit weiterhin Taucher kommen, um Korallen und Fische zu beobachten und in Deutschland protestieren die Menschen gegen Überland-Stromleitungen, um die Landschaft zu schützen.
Es reicht aber nicht, sich alleine auf die Politik zu verlassen. Die Umweltschutzgesetze sind je nach Land unterschiedlich stark ausgeprägt. Wenn man bereit ist selbst etwas zu tun und ja, auch etwas mehr Geld dafür auszugeben, müssen Nachhaltigkeit und Reisen kein Gegensatz sein. Denn die Nachfrage bestimmt das Angebot: Wenn die ökologischen Anbieter von Touren ausgebucht sind, wird es bald weitere Anbieter geben. Das gleiche gilt für Hotels. Aber die Anbieter haben auch noch viel zu tun. Ohne internationale Standards und eventuell einem anerkannten Nachhaltigkeits-Siegel ist es schwer vor Ort den Überblick zu behalten.
Außerdem kann man Initiativen unterstützen. Die Alpenvereine haben die Bedeutung der Nachhaltigkeit längst erkannt und sind mächtige Lobby-Vereine, die sich für Umwelt- und Naturschutz einsetzen. PADI engagiert sich mit dem Project Aware für saubere Meere, dem Erhalt der Korallenriffe und unterstützt lokale Initiativen. Der CO2-Ausstoß von Flugreisen kann durch Unterstützung von Projekten wie Atmosfair zumindest rechnerisch reduziert werden. Nachhaltiges Reisen, das ist für uns das bekannte Sprichwort: Take nothing but memories, leave nothing but footprints!
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Choices of life – Nachhaltigkeit auf Reisen
Die Vielfalt des Landes und der Menschen mit seinen kulturellen Verhaltensweisen stehen auf meinen Reisen immer im Mittelpunkt. Ich möchte keinen Pauschalurlaub oder geführte Reisen unternehmen, sondern meinen Weg gehen, manchmal auch gegen den Strom. Ich bin eine Entdeckerin, die sich über die einfachen Dinge des Lebens freut, auch über die nicht ganz perfekten Erlebnisse. Denn genau dies lässt mir genügend Raum für weitreichende Inspiration und meine Träume.
Nachhaltig reisen wird heute oft nur so im ersten Moment so verstanden, dass man unnötige Flüge vermeidet und damit den Kerosinverbrauch senkt. Für mich bedeutet es einiges mehr… ich möchte meinen Horizont erweitern, ohne auf meine Lebensqualität verzichten zu müssen. Meine Lebensqualität definiere ich im Urlaub vor allem durch guten Schlaf, leckerem lokalen Essen und herzlichen Begegnungen mit Einheimischen. Gleichzeitig bedeutet das für mich eben auch, dass ich Rücksicht auf das Klima und die Umwelt nehme, auf andere Menschen, Touristen und Einheimische gleichermaßen, und deren Kulturen.
Meine Tipps für nachhaltiges Reisen:
- Suche und erfahre soziale Begegnungen mit Einheimischen
Wo immer es dich hin verschlägt, denk immer daran, dass unser Urlaubs- und Erholungsraum der Lebensraum der einheimischen Bevölkerung ist. Ein fairer, dankbarer, respektvoller Austausch mit meinen Gastgebern und einheimischen Kontakten ist mir enorm wichtig. Es ist ein tolles Gefühl sich in einem anderen Land spürbar herzlich Willkommen zu heißen. - Nutze die begrenzt vorhandenen Ressourcen bewusst und sorgsam
Meine komfortablen, deutschen Ansprüche sollten im Urlaub nicht dazu führen, dass ich unnötig die knappen Ressourcen verschleiße: Denk an umweltfreundliche Verkehrsmittel.. Nutze öfter mal das gleiche Handtuch im Hotel, setze die Klimaanlage (wenn überhaupt) bewusst ein und beschränke den Wasserverbrauch während deiner Dusche. Weniger ist oftmals mehr beim Gepäck, lass unnötigen Kram zuhause und du wirst merken, es ist befreiend. - Unterstütze die regionale Küche der Einheimischen
Geh auf Entdeckungstour: Esse in einheimischen Imbissen, trau dich! Es schmeckt (meist) super! Kaufe deine Souvenirs auf dem Markt oder kleinen Geschäften und probiere landestypische Besonderheiten. So kannst du total leicht die lokale Wirtschaft unterstützen und erlebst gleichzeitig die fremde Kultur hautnah. - Erlebe die kostbare Natur
Wenn du reist, dann achte auf deine Natur. Geh sorgsam mit ihr um. Achte darauf Flora und Fauna so wenig wir möglich zu zerstören und die Tiere so wenig wie möglich zu stören. Sei dabei ein Vorbild für andere. - Entschleunige im Alltag und gönn dir und deiner Umwelt eine Pause
Fahr einen Gang runter, überdenke, ob z.B. die nächste Fahrt nötig ist. Genieße den Moment, jeden einzelnen und erlebe deine Reise bewusster.
Weitere Tipps für nachhaltiges und faires Reisen auf Choices of life Travelblog.
TravelWolrdOnline Traveller – Nachhaltigkeit auf Reisen
Das ist eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Der Grund dafür ist, dass wir nicht nur in unserer näheren Umgebung unterwegs sind. Im Gegenteil, zahlreiche unserer Reisen erfordern Flüge in weit entfernte Regionen der Welt. Würden wir die Nachhaltigkeit eng sehen, kämen solche Reisen gar nicht in Frage.
Andererseits, bereist man bestimmte Länder der Welt nicht, nimmt man den Menschen dieser Regionen ihre Lebensgrundlage. Viele Reiseziele in Afrika sind zum Beispiel abhängig von Safari-Reisenden. Kommen diese nicht, fällt ein wichtiger Bestandteil ihres Einkommens weg. Es ist also gar nicht so einfach, hier feste Regeln zu erstellen. Was für die Umwelt schlecht ist, ist für manche Menschen gut. Was für die Menschen in manchen Regionen schlecht ist, ist für die Umwelt gut. Nachhaltigkeit auf Reisen betrifft sowohl die Natur als auch die Gesellschaft, die man besucht.
Hier versuchen wir einen goldenen Mittelweg zu finden. Wir tun dies, indem wir auf Slow Travel und Slow Food großen Wert legen. Das bedeutet, dass wir – sind wir an unserem Reiseziel oder in unserer Reiseregion einmal angekommen – uns längere Zeit an diesem Reiseziel aufhalten. Wir versuchen, unsere Destinationen intensiv zu bereisen. Darunter verstehen wir, einen Blick hinter die Kulissen der Gast-Kultur zu werfen. Das tun wir gewöhnlich, indem wir Einheimische besuchen und einen Teil ihres Alltags hautnah miterleben.
War es früher reine Glückssache, solche Erlebnisse auf Reisen zu haben, gibt es dafür heute die unterschiedlichsten Angebote: besonders beliebt sind Food Touren, bei denen Einheimische Besucher durch ihre Stadt führen und ihnen die kulinarischen Spezialitäten ihrer Heimat zeigen und probieren lassen. Auf Kochkursen kann man sogar lernen, diese Gerichte selbst zu kochen. Am meisten Spaß macht das, wenn man es mit Freunden macht. Was gibt es Schöneres, als gemeinsam etwas in der Küche zu zaubern und anschließend bei einem Glas Wein – am besten in schöner Umgebung – darauf zu warten, bis die Speisen fertig sind. Dann schmeckt das gemeinsam gekochte Mahl umso besser, verzeht man es hinterher in der Gruppe.
Wir haben auf unseren Reisen inzwischen viele Möglichkeiten entdeckt, wie man sein Reiseziel intensiv kennen lernen kann. Diese stellen wir auf unserem Genuss Reise und Slow Travel Magazin TravelWolrdOnline Traveller vor.
North Star Chronicles – Nachhaltigkeit auf Reisen
Das Thema Nachhaltigkeit auf Reisen zeigt sich in vielen verschiedenen Facetten. Ich möchte mir hier das Stichwort „Sozialverträglichkeit“ herausgreifen, da es für mich, im Rahmen der Nachhaltigkeit, einen sehr wichtigen Faktor beim Reisen darstellt.
Man sollte sich auf Reisen immer daran erinnern, dass man Gast in einem Land und bei einer fremden Kultur ist, und sich bei seinen Handlungen fragen, ob man sich wohl fühlen würde, wenn man sich auf der anderer Seite, also auf der Seite des Bereisten, befindet. So ist es weniger sozialverträglich wenn eine Reisegruppe, die mit einem großen klimatisierten Bus in einem Slum im südlichen Afrika vorfährt und von einem hellhäutigen weißen Guide aus ihrem Hotel durch den Slum geführt wird, als wenn dies z.B. ein Einheimischer bzw. ein Angehöriger dieser Gesellschaft übernehmen würde. Es wird ihm leichter fallen mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen, und den Besuchern somit auch ein besseres Bild vermitteln.
Wichtig ist es z.B. auch kleine lokale Initiativen zu unterstützen, die sich selber verwalten und denen die Einnahmen direkt zu Gute kommen. So kann z.B. einheimisches Handwerk direkt vom Erzeuger gekauft werden und nicht über diverse Zwischenhändler. Damit gibt man den Menschen die Chance ein kleines Unternehmertum aufzubauen. Wenn sich eine ganze Gemeinschaft so organisiert und die Einnahmen selber verwaltet, bestimmen sie zum einen über die Ausgaben und Verteilung ihrer Einnahmen, sowie z.B. die Investition in den Bau einer Schule für die Kinder, zum anderen aber auch, und das finde ich ist ein sehr entscheidender Punkt, über den Grad des „Eindringens“ von Fremden in ihre Kultur und ihr Privatleben. Sie können es selber steuern!
So z.B. verwalten die Ju/´Hoansi-San in Grashoek Namibia die Einnahmen, die sie z.B. aus den angebotenen Buschwanderungen generieren, selbst und konnten so eine Grundschule direkt in ihrem Dorf errichten und auch einige Lehrer bezahlen. Die gastgebende Bevölkerung sollte immer den größtmöglichen Nutzen aus dem Besuch von Touristen haben. Die Aufgabe für die Reiseveranstalter besteht darin z.B. solche Touren nur mit kleinen Gruppen zu unternehmen, damit das „Einfallen“ der Fremden für die Bereisten noch zu handhaben ist. Grundsätzlich würde ich sagen, dass der nachhaltige Tourismus die natürlichen Gegebenheiten vor Ort nicht verändern sollte.
Du möchtest mehr über North Star Chronicles erfahren – dann schau gerne bei Miriam vorbei.
just not enough time – Nachhaltigkeit auf Reisen
Urlaub, Reisen, unterwegs sein. Barcelona. New York. Bali. Die schönsten Orte der Welt sind ohne Flug nur schwer zu erreichen. Und damit die Flugzeit angenehm ist, werden Getränke und Snacks serviert. Tomatensaft oder Wein – ein Plastikbecher. Dann kommt die Mahlzeit. Nach dem Verzehr werden die Tabletts und die leeren funktionsfähigen Becher eingesammelt und schon kommt der Getränkewagen wieder. Kaffee, Tee oder noch ein Wasser? Und schon steht Becher 3 auf dem kleinen Tablett vor dem Fluggast. Später gibt es noch einen Snack und dazu wieder zwei Plastikbecher.
Laut Adam Riese summiert sich das auf 5. Und für die ganz durstigen gibt es zwischendurch noch ein Getränk. 6 Becher. 7 Becher. 8 Becher. Viel Müll. Bei 300 Fluggästen landen auf einem einzigen Langstreckenflug so schnell mehr als 1.500 Becher im Abfall. Ist doch nicht so schlimm, oder? Die werden ja wahrscheinlich recycelt. Außerdem sind sie leicht und verbrauchen kaum Kerosin. Stimmt. Damit könnte der Text zu Ende sein. Aber wie sieht das eigentlich aus, wenn man die Becherzahl für alle Flüge und Fluggäste innerhalb eines Jahres errechnet?
164 Millionen Becher Müll
Tuifly hat in 2015 ungefähr 8,2 Millionen Menschen befördert, die Condor ca. 7 Millionen, Austrian 10,28 Millionen Fluggäste, Airberlin 28,9 Millionen und die Lufthansa sage und schreibe 109,7 Millionen.
Ein Teil der Fluggäste war sicherlich auf Kurzstrecke unterwegs und hat nichts konsumiert. Ein Teil war aber auf Mittel- oder Langstrecke unterwegs und hat vier oder fünf Becher genutzt. Wenn nun jeder einzelne Fluggast einen Becher weniger benutzt hätte, könnten so 164 Millionen Becher Müll eingespart werden.
Passagiere in 2015 | |
Condor | 7.000.000 |
Tuifly | 8.200.000 |
Austrian | 10.280.000 |
Airberlin | 28.900.000 |
Lufthansa | 109.700.000 |
Gesamt | 164.080.00 |
Was können Airlines tun?
Vermutlich werden die Airlines nicht von heute auf morgen die Platikbecher mit Mehrwegbechern austauschen. Aber wenn der Flugbegleiter beim Abräumen sagt: Behalten Sie Ihren Becher – dann wäre ganz schnell ein großer Teil Müll vermieden und die kleinen Plastikbecher würden zumindest ein zweites Mal genutzt. Deswegen liebe Airlines: Fragt die Fluggäste, ob sie den Becher behalten.
Was kann der Reisende tun?
Anstelle den einmal benutzten Becher wegzuwerfen, können wir als Reisende den Becher mehrfach nutzen. Alternativ kann man seinen eigenen Mehrwegbecher mitbringen. Die Firma „Reusable2Go“ bietet Becher mit einer Doppelfunktion. Two in One. Ein Teil für Kaffee und den zweiten abschraubbaren Becherteil kann man für Wasser und Co. nutzen. Damit wäre der gesamte Müll vermieden.
Du möchtest mehr über just not enough time erfahren – dann schau gerne bei Anica vorbei.
Urlaubsreise.blog – Nachhaltigkeit auf Reisen
Nachhaltiges Reisen – 5 Tipps, die sich jeder zu Herzen nehmen sollte!
Reisen bedeutet immer, die Umwelt negativ zu beeinflussen, v. a. wenn man das Flugzeug als Transportmittel wählt. Gerade deshalb sollte sich jeder damit beschäftigen, wie man zumindest im gewählten Urlaubsland nachhaltig handeln kann. Ich habe fünf Tipps zusammengestellt, die wirklich jeder ganz einfach umsetzen kann.
1. Achte die Natur
Dieser Hinweis liegt mir besonders am Herzen, da ich auf allen Reisen immer wieder feststellen musste, dass viele Menschen völlig rücksichtslos mit der Natur umgehen! Nicht nur, dass sämtliche Absperrungen in Naturschutzgebieten missachtet werden, es wird auch jede Menge Müll hinterlassen.
2. Unterstütze lokale Anbieter
Tagesausflüge müssen nicht bei großen Reiseveranstaltern gebucht werden, man kann auch kleine Firmen vor Ort unterstützen. Dies gilt ebenso bei der Wahl des Restaurants (ein wichtiger Grund, warum ich niemals All-inclusive buche) oder des Souvenirgeschäfts.
3. Vermeide Müll
Genau wie zuhause achte ich auch im Urlaub darauf, so wenig Müll wie möglich zu produzieren, indem ich z. B. Glasflaschen statt Plastikflaschen benutze.
4. Tierschutz
Unverzichtbar ist für mich der Tierschutz auf Reisen. So würde ich niemals auf Elefanten reiten, eine Delfinshow besuchen oder Fotos mit Tierkindern machen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die meisten dieser Angebote sind nämlich alles andere als artgerecht! Die Tiere werden oft schon als Babys gefangen und mitunter auch medikamentös ruhigstellt. Einige große Reiseveranstalter streichen nach und nach endlich auch diese Angebote aus ihrem Programm.
5. Plane möglichst digital
Man muss nicht jede Buchungsbestätigung oder Routenbeschreibung ausdrucken! Vieles geht auch digital. Ich kaufe sogar meine Reiseführer immer gebraucht oder leihe sie von Freunden.
Den größten Beitrag könnten Hotels und Unternehmen leisten.
Es wäre schön, wenn alle Hotels nicht täglich die Bettwäsche wechseln würden, das macht man zuhause ja schließlich auch nicht. Gemeinsam mit einer energiesparenden Beleuchtung könnte damit mit minimalem Aufwand und zugleich noch kostensparend so viel für die Umwelt erreicht werden! Auch die Müllvermeidung bzw. Mülltrennung scheint in den meisten Hotelanlagen ein großes Problem zu sein, für das sich keiner verantwortlich fühlt. Dabei wäre mit kleinen Änderungen schon so viel gewonnen: Honig oder Marmelade muss nicht in Portionen verpackt sein, Wasser schmeckt unglaublicherweise auch aus Glasflaschen, niemand braucht Papierhandtücher oder Zahnputzbecher aus Plastik …
Und zu guter letzt: alle Hotels und Unternehmen könnten Aktivitäten, bei denen Tiere leiden müssen, ersatzlos aus ihrem Programm streichen!
Du möchtest mehr über Urlaubsreise.blog erfahren – dann schau gerne bei Bettina vorbei.
Couchabenteurer – Nachhaltigkeit auf Reisen
Nachhaltiger Tourismus sollte auch vor Ort bei Ausflügen gelebt werden. Ich möchte euch das Beispiel „Whale Watching“ vorstellen. Ich war als Walflüstern für 4 Wochen in der Dominikanischen Republik und hatte die Chance vor Ort einiges zu lernen. Und das nicht von irgendwem, sondern von Kim Bedall, eine der herausragendsten Figuren wenn es zum Walschutz in diesem Land kommt.
Machen wir uns erstmal nichts vor, richtig nachhaltig wäre, die Tiere ganz in Ruhe zu lassen und nicht vom Boot aus zu beobachten oder sie eben nur vom Land aus zu sehen. Aber so ist die Welt leider nicht und die Meeresbiologen die sich um den Schutz der Wale kümmern, müssen ihre Ausfahrten zur Beobachtung auch finanzieren.
Deshalb wäre mein erster Tipp, ein Whale Watching Boot auszusuchen, wo man genau diese Arbeit unterstützt. Während wir als Reisende die Sichtungen genießen, dokumentieren die Biologen die Tiere und tragen mit ihren daraus entstandenen Wissen auch zur Aufklärung und damit dem Schutz der Meeressäuger bei. Gleichzeitig profitiert der Tourist direkt auf dem Boot vom Wissen der Profis, weil sie dieses natürlich gerne an die Gäste vermitteln. Zudem hat man durch ihre Erfahrungen auch die besten Chancen, die Tiere überhaupt zu Gesicht zu bekommen.
Zweiter wichtiger Punkt ist die Größe des Schiffes. Wer meint, einem kleinen Fischer ein paar Dollar für eine Ausfahrt in die Hand zu drücken und damit den Walen mehr gedient sei, als auf einem großen Schiff, der liegt falsch. Kleines Boot bedeutet mehr Boot und mehr Störgeräusche für die Tiere. Zudem haben genau diese Fischer kein Wissen im Umgang mit den Tieren und den Regularien. Ich habe es mehr als einmal beobachten müssen, dass sie die Tiere regelrecht gejagt haben, ihnen zu nahe kamen und die Sicherheit der Insassen zudem noch gefährdet haben. Großes Schiff bedeutet mehr Menschen, weniger Belastung für die Tiere.
Ganz wichtig bei Walbeobachtungen ist auch der Abstand zum Tier selbst. In der Dominikansichen Republik sind 50m vorgeschrieben, zu Mutter mit Kalb sogar 80m. Natürlich weiß man nie genau, wo die Tiere gerade auftauchen und manchmal zeigen sie sich auch direkt neben dem Boot. Dann kann der Kapitän natürlich nichts dafür. In dem Fall muss er Position halten, damit die Tiere nicht verwirrt werden und es zu Zusammenstößen kommt.
Aber es gibt auch die Fälle, wo die Tiere regelrecht gejagt werden und der Abstand bewusst nicht eingehalten wird. Hier sollte man als Gast sofort einschreiten und verlangen, dass diese Treibjagden beendet werden. Wir das nicht gemacht, wäre es wichtig, wenn der Gast im Nachgang seine Möglichkeiten nutzt. Sich im Büro beschweren, wo gebucht wurde, auf TripAdvisor seinen Unmut äußern und auch an die behördlichen Stellen. Wenn der Trip über einen großen Reiseveranstalter gebucht wurde, dann unbedingt dort auch Rückmeldung geben. Unternehmen wie TUI, Berge & Meer oder Meiers Weltreisen haben eine riesige, nicht zu unterschätzende Power und können ihren Einfluss sehr gut geltend machen.
Achtet auch darauf, dass ihr eure eigenen Trinkflaschen mitnehmt, um den Müll in den Meeren zu verringern. Sollte es an Board Plastikflaschen geben, dann sprecht auch das bei der Crew an. Umso mehr es thematisiert wird, um so eher passiert hier ein Wandel. Das sind jetzt mal meine wichtigsten Erkenntnisse, die ich euch mitgeben möchte, wenn es um Whale Watching geht.
Du möchtest mehr über Couchabenteurer erfahren – dann schau gerne bei Marlene vorbei.
Und was kannst Du jetzt noch tun?
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Katja
26. März 2018 @ 19:22
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema. Ich versuche nur in die Länder zu fliegen, die wirklich weit entfernt sind. Wenn Fernbusse oder Züge ins Land fahren, wo ich Urlaub machen will, dann nutze ich lieber sie. Auch am Urlaubsort selbst sollte man öffentliche Verkehrsmittel nutzen, statt ein Auto.
Syl
25. März 2018 @ 17:11
Wow, wirklich guter Artikel, der einem das bewusste, nachhaltige Reisen nochmal vor Augen führt. An einige Punkte hätte ich gar nicht gedacht! Da reist man doch wieder ein Stückchen bewusster.
Für mich ist nachhaltiges Reisen vor allem, das Geld möglichst den Einheimischen zukommen zu lassen (wie z.B. dem TukTuk-Fahrer) und nicht zu viel zu fliegen.
Vor allem aber sollte man nicht von einem Ort zum anderen hetzen, sondern sich wirklich Zeit nehmen und auch mal zwei oder drei Monate an einem Ort bleiben. Denn nur dann lernt man das Land wirklich kennen und sieht die Probleme vor Ort, woraus sich dann wiederum Ideen entwickeln können, wie man helfen kann. Und sei es nur, dass man andere Menschen auf diese Probleme aufmerksam macht.
Marina Schütt
25. März 2018 @ 17:46
Danke! Und Danke auch für Deine Anmerkung & Ideen! Ich stimme Dir da voll zu! Jeder kann irgendetwas machen ???? und auch mir ist beim Lesen das ein oder andere wieder vor Augen geführt worden. Hin und wieder ein kleiner Denkanstoß ????