Nur ein Vorsatz für das neue Jahr: höre auf Deinen Körper!
In ein paar Tagen gehört das Jahr auch schon wieder der Vergangenheit an und ein neues Jahr beginnt. Viele von uns nutzen diesen Anlass, um gute Vorsätze zu formulieren. Und nicht gerade wenige dieser Vorsätze betreffen unsere Gesundheit – abnehmen, mehr Sport, weniger Alkohol, rauchen aufhören, weniger Süßigkeiten, etc. Die Ziele sind attraktiv, und die Motivation ist groß; wir sind überzeugt, dieses Jahr nun wirklich Realität aus unseren Vorsätzen zu machen.
Und Anfang Januar sieht es auch noch ganz gut aus: wir gehen brav ins Fitnessstudio, essen viel Obst und Gemüse – nach all der Völlerei an Weihnachten fällt das auch gar nich so schwer –, trinken nur noch manchmal am Wochenende und sind eigentlich ziemlich stolz. Doch schon nach ein paar Wochen ertappen wir uns dabei, wie vorzüglich uns das Gläschen Wein bereits am Dienstagabend schmeckt und wie lecker doch so ein Schnitzel mit Pommes sein kann…Und schwups sind wir in unseren alten Verhaltensmustern, und die Vorsätze werden langsam aber sicher zu einer verstaubten Idee aus dem letzten Jahr – bis zum Sommer ist es eh noch so lang, für die Bikinifigur ist also noch reichlich Zeit!
Doch neben unserem Hedonismuss und unserer Freude am Genuss bleibt gleichzeitig ein etwas ernüchterndes und manchmal sogar frustrierendes Gefühl. Wir fühlen uns nicht wirklich wohl mit den Speckröllchen und es nervt uns ziemlich, dass es uns immer schwerer fällt, ohne Schnaufen die Treppen zu nehmen.
Dein Vorsatz für das neue Jahr – was also tun?
Ich stifte dich zu etwas total Verrücktem an: werf alle Vorsätze über den Haufen! Und fass nur einen einzigen: höre auf deinen Körper! Ich weiß, es klingt banal, aber wenn es dir gelingt, dies durchzusetzen, wird es dir mit großer Wahrscheinlichkeit besser gehen.
Was heißt das konkret und wie setzt du diesen Vorsatz für das neue Jahr um?
Dafür möchte ich dir ein paar Beispiele und Tipps geben, doch ich bin überzeugt davon, dass jeder seinen eigenen Weg dazu finden kann und sollte, schließlich ist jeder anders, braucht anderes, funktioniert auf seine eigene Art und Weise. Daher: reflektiere und probiere einfach mal ein paar der folgenden Punkte aus und entwickel dein eigenes “System” auf deinen Körper zu hören!
- Tu nur eine Sache auf einmal! Wenn du isst, dann iss; wenn du joggst, lass das Telefon zuhause; etc.
- Iss langsam und kaue gründlich! Schmecke und spüre genau hin, genieße jeden Bissen
- Iss nur, was dir wirklich schmeckt, woraus du Lust hast, und was dir bekommt! Du liest überall, wie gesund Grünkohl ist? Wenn er dir schmeckt, wunderbar! Wenn du ihn aber nicht magst, dann iss lieber etwas anderes! Genuss ist ganz wichtig! Wenn du nach dem Essen unbefriedigt bist, wirst du eh bald zum nächsten Schokoriegel oder zur Chipstüte greifen…!
- Achte darauf, wie dir das Essen bekommt. Tut dir der Apfel gut? Macht er dich schnell wieder hungrig oder verursacht vielleicht sogar Blähungen oder Magengrummeln? Nur weil er angeblich gesund ist, heißt das nicht, dass er auch dir persönlich bekommt. Das gilt für jedes einzelne Lebensmittel! Achte also einfach nach dem Essen und eine Weile danach darauf, wie sich dein Bauch anfühlt. Das gleiche gilt aber natürlich auch für die Tüte Chips. Wie fühlt sich das während des Essens an und wie danach? Hör einfach mal in dich rein und achte auf das, was im Körper passiert!
- Hast du wirklich Hunger oder isst du nur, weil gerade Mittagspause ist?
- Schmeckt das 5. Stück Schokolade noch genauso gut wie das erste?
- Achte darauf, wie gut du nach einem Glas Wein und wie gut nach zwei Gläsern schläfst und wie auch nach einer ganzen Flasche oder nach einem abstinenten Abend! Gibt es einen Unterschiede? Wenn ja, wie äußern sich die?
- Wie schmeckt der Drink, wenn du dir Zeit dafür lässt, ihn genüsslich trinkst, und wie, wenn du ihn schnell kippst und sofort den nächsten bestells? Wie fühlst du dich jeweils und was passiert mit dir und deinem Körper?
- Du bist Raucher? Welche Zigarette schmeckt dir am besten? Gibt es eine, die dir vielleicht gar nicht schmeckt und die du trotzdem rauchst? Wie fühlst du dich während dem Rauchen und wie danach? Wie riechen deine Finger und deine Kleidung? Was gefällt dir am Rauchen besonders gut? Wie schmeckt das Essen, wenn du viel rauchst?
- Wie fühlst du dich bei einem intensiven Workout im Fitnessstudio und wie bei einer Yogastunde? Wonach ist deinem Körper? Braucht er Action oder eher Entspannung? Tust du das, wovon du glaubst, dass es “etwas bringt” oder gut für dich ist, oder das, wonach dir ist? Wie fühlst du dich nach dem Sport?
- Wie fühlt es sich an, spät abends oder früh morgens Sport zu machen?
- Wie fühlst du dich nach 8 Stunden Schlaf und wie nach 6? Wie nach zwei Nächten mit 6 Stunden und wie nach drei mit 8?
Die Fragen lassen sich beliebig ergänzen und auf dein Leben abstimmen.
Und das Tolle daran ist, dass du dies immer und überall machen kannst. Ob zuhause oder auf Reisen, ob allein oder unter Menschen, ob Sonntag, ob Mittwoch…! Um den Effekt noch zu intensivieren, empfehle ich, dir ein paar Notizen zu machen, das kann auch einfach ein Eintrag im Kalender sein mit einem Sichwort und einem Smiley oder Zeichen dazu, oder natürlich auch ausführlichere Notizen. Finde für dich heraus, was funktioniert. Wichtig ist, dass du nichts bewertest, sondern einfach nur in dich hineinspürst und dir bewusst machst, wie du dich fühlst und was bei dir passiert.
Und noch ein Hinweis: beim Thema Ernährung fällt es umso leichter, auf den Körper zu hören, je natürlicher die Lebensmittel sind. Die Nahrungsmittelindustrie packt so viele Zusatzstoffe in unser Essen, dass sie unsere Körpersignale förmlich untergraben. Deshalb: greife möglichst oft zu unverarbeiteten Lebensmitteln und bereite sie selbst zu.
Zuhause oder auf Reisen
Eine Faustregel, die ich gerne anwende, wenn ich unterwegs, auf Reisen, im Restaurant oder auch im Supermarkt bin: ich wähle Speisen und Lebensmittel, die möglichst nah an ihrem ursprünglichen Zustand sind. Beim Beispiel Kartoffel heiß das, z.B. eine Pell- oder Ofenkartoffeln zu essen, die ja quasi so aussehen, wie wir sie auf dem Feld vorfinden – im Gegensatz zu Chips, die mit der Kartoffel schon optisch nicht mehr viel zu tun haben. Ein Schweinefilet ist auf dem Teller noch recht ähnlich zum ursprünglichen Zustand am Tier – eine Salami dagegen hat optisch gar nichts mehr mit Schweinefleisch zu tun. Nudeln nicht mehr viel mit dem Weizenkorn, Apfelsaft nicht mehr viel mit dem Apfel… Du siehst, so kannst du ganz einfach erkennen, was (fast immer) die bessere Wahl ist!
In diesem Sinne: nutze die Weisheit deines Körpers und sei dein eigener Experte! Niemand weiß besser, was gut für dich ist!
Gerne kannst Du den Beitrag bei Dir auf Pinterest pinnen:
