Kreta Sehenswürdigkeiten – Reisetipps für Kultur- und Naturliebhaber
Eine Reise auf die Insel Kreta in der Nebensaison eignet sich für all diejenigen die Kultur und die grüne Natur lieben – nicht zu heiß und nicht zu kalt. Perfekt, um Kretas Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Strandurlauber hingegen sollten besser ein anderes Reiseziel oder die Hauptsaison wählen. Wer allerdings auch in die Ostsee springt, könnte bei 17 Grad Wassertemperatur auch Kreta in der Nebensaison lieben.
Im Monat April grünt es überall und Ausflüge insbesondere entlang der Küstenstraße machen einen Kreta Urlaub zu etwas ganz Besonderem. Deine Wanderausrüstung sollte definitiv nicht im Gepäck fehlen. Hinzukommt, das sich in der Nebensaison nicht unzählige Touristen vor Kretas Sehenswürdigkeiten tummeln – die Hauptsaison startet von Mai bis Oktober.
Daher mein Kreta-Urlaubstipp: Besuche die Insel in der Nebensaison, um Land und Leute bei angenehmen Temperaturen kennenzulernen. In den Sommermonaten werden es oft über 30 Grad. Letztes Jahr im August wollten wir bereits unseren Urlaub auf Kreta verbringen, doch die Inzidenzen machten uns einen Strich durch die Rechnung. Irgendwie war es auch Glück im Unglück, denn die Wettervorhersage kündigte 40 Grad an – da wäre uns nur die tägliche Abkühlung im Pool oder Meer geblieben.
Die folgenden Kreta Sehenswürdigkeiten haben wir von der Nordküste aus angefahren. Unsere Unterkunft war ein Apartment im „Aelius Hotel and Spa Ex Lavris“ (*Werbung – Link) in Gouves und 15 Autominuten vom Flughafen Heraklion entfernt. Wir hatten uns ein Apartment mit privatem Pool und Halbpension gebucht. 10 Minuten fußläufig zum Meer, Strand und einigen Restaurants. Mein Restaurant-Tipp unten am Uferweg: das Island Restaurant mit fantastischen Blick auf das Meer. Tolles Ambiente, leckeres Essen und sympathischer Service. Unbedingt für einen Sundowner dort vorbeischauen.
Agios Nikolaos über die Panoramastraße erreichen
Von Gouves startet die Tour zur Mirabello-Bucht entweder auf der Schnellstraße in 40 Minuten oder mit mehr Zeit ab Kastelli über urige Dörfer, durch Olivenhain-Alleen und mit traumhaften Panoramablicken bis nach Elounda. Hier erhältst Du Ausblicke auf die Landschaft und später auch auf die Bucht von Agios Nikolaos.
Mit Glück kommst Du mitten in eine Schafherde, die Dir das Adrenalin hochschnellen lässt, wenn sie auf Dich zu rennen. Das wilde Treiben des Schäfers und der Schafe ist sehr beeindruckend zu beobachten.
Fährst Du die Küstenstraße hinab nach Elounda, kannst Du einen ersten Stopp einlegen und den kleinen Fischereihafen mit umgebenen Restaurants, Cafés und Läden besuchen. Von Elounda fahren im Sommer Boote zur Insel Spinalonga, die als venezianische Festungsinsel um 1579 erbaut wurde. Im 20. Jahrhundert errichtete man auf der Insel eine Leprakolonie, die heute nicht mehr existiert.
Tipp für Agios Nikolaos: Hinfahrt über die Bergstraße und zurück über die Hauptstraße (New Road – neue Schnellstraße).
Durch Agios Nikolaos schlendern
Kommend aus dem Norden, findest Du direkt bei Einfahrt in den Ort kostenfreie Parkbuchten. Von hieraus geht es zu Fuß entlang der Uferpromenade bis zum Voulismeni-See. Dort kannst Du wunderbar durch die engen Gassen hinauf zum „Aussichtspunkt Agios Nikolaos“ gehen. Dort solltest Du unbedingt in das Café „Gioma Meze“ einkehren. Mit etwas Glück bekommst Du einen freien Platz an einen der unteren drei Tische, die am Hang mit Blick auf den See platziert sind.
Der See ist mit einem Kanal zum Meer hin verbunden und bietet eine schöne Panoramakulisse auf den Mittelpunkt der Stadt Agios Nikolaos. Am Abend wird es hier besonders lebhaft und das Nachtleben wird eingeläutet – somit ist es auch ein beliebter Ferienort!
Für Streetart Fans wird in Agios Nikolaos viel geboten. Dazu einfach die Fronten der Treppen in den Seitengassen anschauen. Viele von ihnen wirst du schon auf den Weg entlang der Uferpromenade erblicken. Des Weiteren erwarten Dich an der Promenade tolle Restaurants und Cafés, sowie kleine Boutiquen und Souvenirläden. Dies wird in der Altstadt weitergeführt und ergibt für mich einen rundum wunderbaren Sightseeing- und Shopping-Trip.
Zeitfenster: Minimum 5 Stunden.
Strandtag in der Nähe von Agios Nikolaos
Die Stadtstrände in Agios Nikolaos fand ich nicht so spektakulär – sehr klein und kein feiner Sandstrand. Im Sommer sind sie dazu auch noch recht voll. Hier empfiehlt es sich einen der Strände nach Agios Nikolaos aufzusuchen. Mein Tipp: Ich fand die Sandbucht von Voulisma mit kristallklarem Wasser und kleinem Strandcafé super schön, um für ein paar Stunden auf dem Strandtuch zu faulenzen. Sonnenliegen gibt es vor Ort auch zu mieten. Der Parkplatz ist kostenfrei und in der Nebensaison war nicht viel los in der Bucht.
Zeitfenster: Solange Du möchtest. Wir waren einen kompletten Tag dort. Fahrtzeit von Gouves über die Schnellstraße ca. 1 Stunde.
Besuch der Lasithi Hochebene und Zeus Höhle
Von Gouves haben wir die Hauptstraße von Chersonisos vorbei am Stausee bis zur Hochebene gewählt und brauchten ca. 60 Minuten. Der Weg bietet viele atemberaubende Panoramasichten und führt über Bergdörfer bis zum Hochplateau. Der höchste Punkt befindet sich am Pass Seli Ambelou und führt Dich zur „Ebene der Windmühlen„. Die Windmühlen standen dort einst zu Tausenden und sind jetzt nur noch in ihrer Perfektion als Ruinen vorzufinden. Beim Aussteigen aus dem Wagen solltest Du aufpassen, dass Du nicht wegwehst – sogar die Gänsegeier nutzen hier die Thermik. Mit etwas Glück kannst Du einen der Vögel, die eine Spannweite von bis zu 2,80 m haben, zu Gesicht bekommen.
Nach dem Pass fährst Du am besten im Uhrzeigersinn zur Tropfsteinhöhle „Dikteon Antron“, die sich ca. auf der Hälfte der Umrundungsfahrt befindet. Auf dem großen Parkplatz haben sich ein paar Restaurants angesiedelt, die nach dem Besuch mit griechischen Snacks und Erfrischungen auf Dich warten.
Ca. 15 Minuten dauert der Aufstieg zum Eingang der Tropfsteinhöhle, die als Geburtshöhle des Göttervaters gilt und daher „Zeus Höhle“ genannt wird. Der Weg ist steil und festes Schuhwerk wird empfohlen.
Der Eintritt zur „Zeus Höhle von Psichro“ beträgt 6,00 € und der Rundgang unter den Stalaktiten dauert 20 Minuten. Von der Aussichtsplattform, die sich vor dem Eingang befindet, hast Du einen wunderschönen Ausblick auf die Lasithi Hochebene. Nachdem Du wieder unten am Parkplatz angekommen bist, solltest Du in eine der Tavernen einkehren – einen Cappuccino schlürfen und die leckeren Käsetaschen mit Ausblick probieren. Die Käsetaschen sind kleine Teigtaschen, die mit Feta gefüllt und Honig überzogen sind.
Verlässt Du den Parkplatz, kommt direkt an der Abzweigung zur Hauptstraße eine Keramik- und Ölfabrik. Selbstgemachte Köstlichkeiten von Marmelade, Öl, Wein, Raki und Olivenpaste kannst Du hier probieren, aber auch Olivenkosmetik testen und natürlich auch alles kaufen.
Danach weiter im Uhrzeigersinn um das Plateau und in Richtung Mojos fahren, um einen anderen Weg zurück zum Apartment zu wählen. Von der Nordküste führen insgesamt 3 Straßen in die Lasithi Hochebene – wähle unterschiedliche Routen für Deine Hin- und Rückfahrt. Für unseren Rückweg wählten wir die Strecke über Mojos, die Dich über den Marktplatz bis hinunter zur Hauptstraße führt. Dabei hast Du einen atemberaubenden Meerblick auf die gesamte Nordküste. Leider gibt es auf dieser Strecke keine Haltebucht und Du kannst es nur aus dem Auto genießen – bitte auf den Verkehr achten, da die Abfahrt doch sehr kurvenreich ist! An diesem Tag zählt ganz klar: derWeg ist das Ziel. Tolle Weitblicke, atemberaubende Natur, urige Bergdörfer und zum Abschluss kleine Tavernen, die für den kulinarischen Höhepunkt sorgen.
Zeitfenster: Mindestens 5 Stunden.
Wanderung in der Richtis Schlucht
Die Richtis Schlucht liegt zwischen Mochlos und Sitia. Sie ist nicht so groß wie die Samaria Schlucht, aber definitiv einen Besuch wert. Insgesamt findest Du auf Kreta ca. 100 Schluchten, also genügend Alternativen zur gut besuchten Samaria Schlucht und ein Mekka für Wanderliebhaber.
Um die Richtis Schlucht zu erreichen, fährst Du auf der Schnellstraße in Richtung Agios Nikolaos. Ab Agios Nikolaos geht es dann weiter auf einer Küstenstraße bis nach Exo Molina. Egal, ob Du wandern gehen willst oder nicht, diese Küstenstraße solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Hinter jeder Kurve erwarten Dich neue atemberaubende Ausblicke auf das Meer, die Natur und die Bergkulisse.
Für eine Wanderung in der Richtis Schlucht musst Du hinter dem Dorf Exo Molina auf den kleinen kostenfreien Parkplatz zu Deiner Linken fahren. Zuerst führt Dich der Weg vom Parkplatz 1,4 Kilometer hinab in die dichte Natur bis zu einer Brücke. Von hieran startet die Wandertour mit einer Länge von 1,8 Kilometern bis zum Wasserfall. Diese 1,8 Kilometer sind nicht jedermanns Sache. Es handelt sich hier nicht um einen ganz normalen Wanderweg. Du gehst über Stock und Stein, über Bäche, kletterst über Steine und kleinere Wasserfälle, teilweise überwindest Du Bäche indem Du Dir Deinen Weg mit Palmblättern ebnest oder von Stein zu Stein hüpfst. Hin und wieder werden Deine Schuhe nass oder matschig und daher empfiehlt es sich gute Wanderschuhe zu tragen. Einige der „Spaziergänger“ hatten weiße Turnschuhe oder Sandalen an und waren nach dem Abenteuer-Trail bestimmt nicht so begeistert über die Optik ihrer Schuhe.
Ein Rucksack mit Getränken und kleinen Snacks sollte auf der Wanderung ebenfalls nicht fehlen. Am Wasserfall angekommen, gibt es einen Tisch mit zwei Bänken für eine kleine Rast bevor es wieder zurück geht. Hier kannst Du auch Deine Schuhe ausziehen und das kühle Nass an den Füßen spüren.
Hast Du noch nicht genug vom Abenteuer-Trail, kannst Du dem Weg weitere 2 Kilometer folgen und zum Strand hinab wandern. Beachte bitte nur, dass Du den ganzen Weg auch wieder zurückgehen musst. Ein anderer Weg ist mir nicht bekannt. Es soll aber irgendwo auch einen Parkplatz geben. Informiere Dich einfach im Internet über Deine Route zum Wandern.
Zeitfenster: Für die Wanderung benötigst Du 3 ½ Stunden: 2 ¼ Stunde hinab und 1 ¼ Stunden hinauf. D.h. von und nach Gouves solltest Du 6-7 Stunden einplanen.
Rethymnos Altstadt erkunden
1 ¼ Stunde benötigst Du zur drittgrößten Stadt Kretas: Rethymno. Nutze die kurze Anreise-Zeit und fahre auf der „Old Road“ Richtung Rethymno. Die Old Road ist die frühere Hauptstraße und führt direkt an der Küste entlang. Hier kannst Du zwar nicht so schnell fahren wie auf der parallel verlaufenden „New Road“, dafür hast Du aber phänomenale Ausblicke auf das Meer und die Klippen. In Gouves kannst Du direkt auf die Küstenstraße fahren und nach 30-minütiger Fahrt wieder auf die New Road wechseln. Danach geht es auf direktem Weg via Schnellstraße nach Rethymno.
In Rethymno kannst Du günstig am Hafen parken. Von hieraus führt Dich Dein Weg auf der Uferpromenade vorbei an dem alten Leuchtturm und zahlreichen Restaurants bis zur ehemaligen venezianischen Festung „Fortetza“ (1573). Die gut erhaltene Festung thront oberhalb der Stadt und bietet tolle Ausblicke auf die Landschaft, das Meer und die Umgebung. Der Eintritt beträgt 4,00 €.
Im Anschluss unbedingt durch die Altstadt schlendern: Boutiquen und Shops durchstöbern, den Anblick der venezianischen Villen, der bunten Hausfassaden und der osmanischen Moscheen bewundern, sich in den quirligen, verwinkelten Gassen treiben lassen und in eins der schnuckeligen Cafés in einer Seitenstraße einkehren. An der Promenade noch ein Eis kaufen, sich auf eine Bank setzen und die Atmosphäre am Hafen oder im Stadtgarten genießen. Das ist ein perfekter Tag in Rethymno.
Wer keine Lust hat viel zu laufen, findet in den großen Städten auch die bekannten roten „Hop-on Hop-off“ Busse. In Rethymno kostet die City Tour mit dem Bus 15,00 € und bringt Dich bequem zu einer Handvoll an Sehenswürdigkeiten.
Von der Nordküste zur Südküste fahren
Ein Abstecher nach Matala in den Süden Kretas lohnt sich auf jeden Fall – tolle Landschaft und das Leben in den vorbeifahrenden Dörfern abseits der Touristenmassen entdecken. Die direkte Fahrzeit beträgt 1 ¼ Stunde. Auf dem Weg nach Matala befinden sich aber weitere schöne Highlights, die Du einplanen solltest. Dadurch verlängert sich natürlich die Fahrtzeit.
Ausgrabungsstätte Phaestos besichtigen
Auf Deinem Weg nach Matala solltest Du einen Stopp bei Phaestos einplanen – eine Ausgrabungsstätte zweier minoischer Paläste. Der Eintritt beträgt 8,00 € und der individuelle Rundgang dauert 20 Minuten. Während Du die Ruinen der Paläste erkundest, hast Du einen herrlichen Blick auf die Berge und auf die naturschöne Mesara-Ebene. Auf dem Gelände befindet sich ein kleines Café mit Terrasse, wo Du nach der Erkundungstour eine Erfrischung mit Ausblick genießen kannst. Tipp an alle Kaffeeliebhaber: probiere in Deinem Urlaub einen Frappé (kalter Kaffee).
Wer noch mehr Ausgrabungsstätten abseits von Touristenströmen besichtigen möchte, findet ein paar Kilometer vor Phaestos eine weitere Stätte namens Gortys. Dies sind zwei kleinere Alternativen zum Palast von Knosos in der Nähe von Heraklion.
Tipp: Im Anschluss einen kurzen 5-minütigen Abstecher zum Botano Mountain Herbs einlegen. Kräuter- und Teeliebhaber kommen hier im kleinen Shop mitten in einem Bergdorf auf ihre Kosten.
Matalas Hippie-Felshöhlen erklimmen
In der Bucht von Matala angekommen, erklimmst Du die Felshöhlen, wo einst die Hippies in den 60er und 70er Jahren hausten. Bob Dylan und Cat Stevens waren ebenfalls in den Höhlen zu Gast.
Der Eintritt zu den Steinhöhlen beträgt 4,00 € und Du solltest für die Kletterpartie festes Schuhwerk und eine Hose anziehen. Hier erwarten Dich drei Stockwerke ohne direkte Verbindungswege und somit gilt die Erkundungstour auch auf eigene Gefahr. Wer nicht klettern möchte, kann auch nur die Felshöhlen im ersten Stockwerk besichtigen. Die Höhlen befinden sich direkt am Strand von Matala, so dass Du im Nachgang noch ein Picknick am Strand und mit Blick auf das Meer genießen kannst. Alternative: auf dem Rückweg in eine der vielen Tavernen am Straßenrand einkehren.
Zeitfenster: 8 Stunden von Gouves nach Matala mit o.g. Stopps.
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