Gesund bleiben auf Reisen – Essen im Ausland
Gesund bleiben auf Reisen – Was gibt es schöneres als zu reisen, Urlaub zu machen, fremde Länder zu entdecken, und natürlich auch deren kulinarische Vielfalt und Besonderheiten zu erleben?
Für mich bedeutet Urlaub neben Erholung auch gut zu essen, viel Neues zu probieren, mich inspirieren zu lassen von der Esskultur des jeweiligen Landes. Ich besuche auch immer wieder Kochkurse, wenn ich verreise, um dazuzulernen und einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu gewinnen. Die Tipps von den Einheimischen sind mehr wert als jedes Kochbuch. Ich liebe es, auf Märkte zu gehen, dort zu riechen, zu sehen, zu schmecken. Auch das Angebot in den lokalen Supermärkten muss ich immer irgendwann auschecken, denn fast immer finde ich Produkte, die es bei uns nicht gibt und die mich inspirieren. Ich gehe am liebsten jeden Tag in ein anderes Restaurant essen, um eine möglichst große Bandbreite an Geschmäckern, Zubereitungsarten und Kochstilen mitzukriegen. Am besten fern ab von den Touristenmeilen, um die wahre Landesküche zu entdecken.*
Wo ist es sicher zu essen?
Doch hier beginnen meist schon die ersten Tücken, vor allem, wenn es um weniger entwickelte Länder geht, wo die Lebensmittelhygiene oft nicht so streng ist wie zuhause.
Meine Erfahrungen in Asien, Afrika oder Südamerika haben allerdings gezeigt, dass es oft völlig unbedenklich ist, “auf der Straße” zu essen. Gerade in ärmeren Ländern gibt es ein riesiges Angebot an “Streetfood”, das auch die Einheimischen sehr stark nutzen. Und das Gute an den Straßenständen oder -wägen ist, dass ich vollen Einblick in die “Küche” habe. Daher meine Empfehlung: wenn der Wagen sauber gehalten ist, die kritischen Zutaten gekühlt sind, und ein reger Verkauf stattfindet – die Lebensmittel also nicht viel Zeit haben, alt zu werden und zu verderben – kann ich fast sicher sein, hier gut, günstig und bedenkenlos essen zu können. Auf der Straße habe ich mir tatsächlich noch nie den Magen verdorben und viel authentischer kann man wohl die fremde Küche nicht erleben und genießen.
Ich werde nie vergessen, wie ich vor vielen Jahren mit einem Freund (einem Koch!) in Kambodscha unterwegs war und er sich geweigert hat, an den Straßenständen zu essen, weil es ihm unhygienisch erschien. Wir gingen in ein schickes, und für lokale Verhältnisse teures Restaurant mit Blick auf den Mekong, allerdings natürlich ohne Einblick in die Küche, und mein Freund bestellte Lammfleisch. Er hat die Nacht auf dem Klo verbracht und einen üblen nächsten Tag erlebt. Danach war das Thema durch und er wollte nur noch auf der Straße essen, um die verwendeten Lebensmittel und die Sauberkeit der “Küche” zu sehen. Außerdem konnten wir so den Köchen bei der Zubereitung zusehen und eine Menge lernen.
Märkte – Gesund bleiben auf Reisen
Auch auf Märkten gibt es oft Essensstände und es macht unglaublich viel Spaß, hier Platz zu nehmen und das wuselige Treiben zu beobachten. Oft gibt es hier natürlich keine Speisekarten und man muss sich mit Händen und Füßen verständigen. Verhungert bin ich allerdings noch nie und die gewonnenen Eindrücke bleiben ein Leben lang. Natürlich macht es Sinn, in Ländern mit mangelnder Wasser- und Lebensmittelhygiene, Obst und Gemüse zu schälen, zu kochen oder einfach nicht zu essen. “Cook it, peal it, or leave it” ist nach wie vor in vielen tropischen Ländern angebracht.
So lecker und verlockend das Angebot von Obst und Gemüse auf den Märkten auch scheinen mag, sollte man hier vorsichtig sein. Das Tropeninstitut gibt konkrete Hinweise und Ratschläge zum Essen auf Reisen.
Gewicht halten im Urlaub
Und ein Thema, das mich neben dem hedonistischen Genussgedanken doch auch immer wieder auf Reisen beschäftigt, ist die Frage, wie ich es schaffe, trotz genüsslichem, oft übermäßigem Essen und den begleitenden Getränken nicht zu viel zuzunehmen. Ich weiß nicht, was ich falsch mache, aber jedes Jahr wird das Zunehmen leichter, was ich vom Abnehmen leider nicht behaupten kann. Um mir das mühselige Abnehmen möglichst zu ersparen, versuche ich, mein Gewicht im Urlaub möglichst konstant zu halten.
Bewegung – Gesund bleiben auf Reisen
Doch wie schaffe ich das bei all dem guten Essen, das ich unbedingt probieren will? Erstens: ich schaffe es nicht immer. Zweitens: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Das Schöne am Urlaub ist ja, dass wir Zeit haben. Und diese Zeit können wir gestalten, wie wir wollen. Also: welche Art der Bewegung bietet sich bei deinem Reiseziel an?
Beim Städteurlaub passiert es manchmal ganz nebenbei, dass du bis zu 15 km am Tag läufst. Lass den öffentlichen Transport einfach mal außer Acht und erkunde die Stadt zu Fuß! Dadurch schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe! Denn du sparst Geld, schonst die Umwelt, siehst viel mehr, bekommst eine viel bessere Vorstellung von den Dimensionen und das Abendessen schmeckt einfach mit ordentlich Kohldampf um Meilen besser!
Wenn du am Ozean bist, dann probier doch mal eine Wassersportart aus. Wellenreiten, Wind- oder Kitesurfen, Schnorcheln, alles hilft, um das ausgiebige Frühstück im Hotel zu verbrennen und Hunger auf das nächste Essen zu machen! Außerdem macht Sport glücklich J
Du bist in den Bergen? Na dann hoch auf den nächsten Gipfel! Der Ausblick und das Erfolgserlebnis, ihn erklommen zu haben kurbeln die Ausschüttung von Glückshormonen ebenfalls ordentlich an!
Du bist eh schon Meister in einer Sportart? Dann schau doch mal, ob du sie auch im Urlaub machen kannst. Ich verbinde z.B. Tennisturniere gerne mit Urlaub. Ein paar Stunden am Tag tobe ich mich auf dem Platz aus und danach geht es wohl verdient an den Strand. Das gleiche geht natürlich auch mit anderen Sportarten, ob Beach Volleyball, Klettern, Reiten, etc. Verbinde einfach zwei der schönsten Sachen der Welt: dein Hobby und Reisen! Und für alle anderen Reiseziele: joggen oder walken geht fast überall. In den heißen Ländern am besten gleich in der Früh, z.B. einen langen Strandspaziergang oder –lauf absolvieren und selten hat der erste Kaffee so lecker geschmeckt.
Auch Räder kann man sich fast überall ausleihen und sie sind eine tolle Möglichkeit, die Gegend zu erkunden. Auch immer in meinem Gepäck sind ein Springseil und ein Theraband. Die wiegen fast nichts, aber man kann damit ein super intensives Training hinlegen. Auch Training mit dem eigenen Körpergewicht bringt eine Menge und braucht keinerlei Ausrüstung! Ein paar Minuten vor dem Frühstück helfen schon.
Frisches, leckeres Essen
Bzgl. dem Essen mache ich im Urlaub nicht so gerne Abstriche. Am besten schmeckt doch eh die frische Küche mit viel Gemüse, exotischen Gewürzen und Fisch direkt aus dem Meer. Chili, Ingwer und frische Kräuter, die in vielen tropischen Ländern verwendet werden, regen außerdem die Verdauung an.
Apropos Verdauung: wer im Urlaub Probleme damit hat, kann z.B. ein paar Trockenpflaumen von zu Hause mitnehmen und morgens vor dem Frühstück essen (evtl. auch in Wasser eingeweicht). Hilft fast immer und ist tausendmal besser als die Abführmittel aus der Apotheke vor Ort! Du siehst, es gibt unzählige Möglichkeiten, die Reise in vollen Zügen zu genießen und dabei fit zu bleiben! So macht der Urlaub gleich noch mehr Spaß! Mehr Tipps zum Thema Reiseübelkeit und Reisedurchfall hat Ilona vom Reiseblog „Wandernd“ für Dich zusammengestellt.
Ilona von wandernd.de
3. Juli 2019 @ 8:36
Meine erste Wahl, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden, ist ja drauf zu achten, dass alles möglichst gut durchgebraten/gekocht ist.
Ist natürlich auch nicht zu 100% sicher, aber ich fahre ganz gut damit.
In Jordanien hatte ich z.B. gar nichts, alle haben mich etwas ausgelacht, weil ich mich geweigert habe, die Salate zu essen. Wie ich hinterher erfuhr, ging es den anderen wirklich mies und so ziemlich alle, haben ein böses Souvenir mit nach Hause gebracht.
Ich hab auch mal darüber geschrieben, wie man mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt auf Reisen sicher fährt: https://wandernd.de/2017/09/25/reiseuebelkeit-reisedurchfall/
Vielleicht hilft es ja wem weiter 🙂
Marina Schütt
3. Juli 2019 @ 9:28
Vielen Dank für den erweiterten Tipp! Weiterhin gesundes Reisen! LG Marina
Amrei
27. Oktober 2017 @ 7:35
Hallo Ulrike,
es freut mich, dass dir der Beitrag gefällt. Und vielen Dank für deinen Kommentar!
Du hast vollkommen recht. Man kann überall Pech haben.
Der Vorteil, den ich bei Garküchen sehe, ist dass du mehr Möglichkeiten hast, die Hygiene und Zubereitung zu prüfen. Ist der Stand sauber? Welches Wasser verwenden sie? Wie lange werden die Zutaten gegart? Wo werden diese gekühlt, etc.
Bei Durchfall unbedingt viel trinken, möglichst leicht essen (zerdrückte Banane, Haferschleim, weißer Reis, Zwieback, etc.) und evtl. Kohletabletten nehmen, die eine bindende Wirkung haben und meistens sehr schnell helfen. Sollte der Durchfall länger anhalten, am besten einen Arzt aufsuchen.
Ich hoffe, deine nächste Reise wird ein Genuss in jeder Hinsicht! Alles Gute, Amrei
Ulrike
26. Oktober 2017 @ 8:19
Schöner Artikel! So macht jeder seine eigenen Erfahrungen. Ich z.B. habe eine Abneigung gegen das Essen an Straßenständen seit ich mal durch eine einfache Nudelsuppe in China eine heftige Lebensmittelvergiftung hatte. Mein Problem unterwegs ist auch eher Durchfall.Verstopfung unterwegs kenne ich gar nicht. Dafür sorgen schon ungewohnte Gewürze und die Schärfe des Essen,
Bleib weiterhin gesund!
Ulrike
Marina Schütt
27. Oktober 2017 @ 0:15
Hi Ulrike,
Danke für Deine Mitteilung Deiner Erfahrung! Es gibt bestimmt auch schwarze Schafe unter den Garküchen! Hoffe es war nicht allzu schlimm Deine Lebensmittelvergiftung und Dir ging es schnell besser!! Gruß Marina