Rentner on Wohnmobiltour – 1. Etappe bis Mittelschweden
Endlich! Unsere Reise geht los – hurra! Emotional, was ganz Großes für uns. Gegen 13.30 Uhr fahren wir vom Hof, doch vorher nochmals alles im Haus überprüft – von Wasser-Haupthahn zu über Heizung abgestellt bis hin zu überflüssige Stromverbraucher aus.
Nun heißt es erst mal Schweden wir kommen, denn hier werden wir die ersten 4-5 Wochen verbringen. Mit einem kurzen Stopp an der Tankstelle fuhren wir bei Quickborn im leichten Regen, 24 °C und Country-Musik von Alan Jackson „Mercury Blues“ mit 100 km/h auf die A7 in Richtung Dänemark. Plötzlich Sonnenschein und 27 °C! Der Urlaub beginnt perfekt und wir lassen erst einmal den Tempomat die Arbeit übernehmen.
Wohnmobiltour durch Dänemark
Noch nicht weit gefahren, gerade den Nord-Ostsee-Kanal überquert, doch die erste Rast muss sein, Kaffeepause. Eine Stunde später haben wir dann die Grenze zu Dänemark erreicht; hurra, wir wurden nicht angehalten und kontrolliert. Weiter ging es auf der E45 Richtung Kolding, leider bei Regen und nur noch 15 °C, danach auf die E20 in Richtung Odense auf der Insel Fünen. Unsere erste große Brücke haben wir beim Ort Middelfart überquert. Dort hatten wir eine super Sicht auf die Stadt am Kolding Fjord. Wir haben uns dann entschieden bei Nyborg noch über die Storebelt-Brücke (Maut 35,-€ / 240,-Dkr) zu fahren, um dann für die Nacht einen Rastplatz zu suchen. Nach kurzer Zeit fanden wir einen Stellplatz wo wir uns gleich wohlgefühlt haben. Und das Beste: wir waren dort fast ganz alleine.
Bei Gewitter mit Starkregen nahmen wir unser Abendbrot ein – Hähnchenkeulen und Kartoffelsalat – natürlich alles schon zu Hause vorbereitet, damit wir nicht gleich am ersten Abend kochen müssen. Bevor wir zu Bett sind, noch ein kurzer Check: nur noch 128 km bis Kopenhagen.
Wohnmobiltour mit Ziel Mittelschweden
Der nächste Tag begann sehr früh, wir sind um 6.45 Uhr aufgestanden. Die erste Nacht war ein wenig ungewohnt, aber wir waren gut gelaunt und einigermaßen ausgeschlafen. Zwei Stunden später, nach gemütlichem Frühstück, ging die Reise Richtung Kopenhagen, was auf der Insel Seeland liegt, auf der E20 weiter. Gegen 10.00 Uhr folgte auch schon der erste Tunnel, Länge 4,5 km, nach Malmö (noch 21 km) in Schweden. Kurze Fahrzeit durch den Tunnel und schon überquerten wir die nächste große dänische Brücke. Auf dem Wasser sahen wir während der Überfahrt 2 große Fähren, Segelyachten und Anglerkähne und dazu hatten wir eine super Sicht auf Malmö. Doch erst mal wurden wir Maut in Höhe von 50,-€ / 480,- SEK los und mussten kurz unsere Ausweise vorzeigen bevor wir unsere Weiterfahrt in Schweden antreten konnten.
Das nächste Ziel war der Ort Halmstad auf der E6/E20! Hier haben wir die Ausfahrt Nr. 45 genommen, um auf die Straße Nr. 26 zu wechseln und endlich runter von der Autobahn zu kommen! Nun begann die pure Natur, endlich sahen wir rechts oder links Wälder, konnten an Seen halten und die Idylle genießen. Nach 630 km war Schluss mit Autobahn fahren. Unser Ziel bis zum Nordkap jetzt nur noch Bundesstraßen zu befahren.
Auf dieser Schweden – Strecke haben wir auch das erste Mal getankt: Diesel kostet pro Liter 1,58 SEK (1,58 €). Oha, wir haben es geahnt, wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben…
Die nächste Stellplatzsuche begann und nach einer halben Stunde haben wir einen herrlichen See mit dem Namen „Stora Färgen“ bei dem kleinen Ort Yaberg gefunden. Echt ein super Platz! Mitten im Wald und mit Badestelle! Nach fachgerechtem Abstellen unseres Wohnmobils haben wir unser erstes Bad im See genommen und das bei brrrr ca. 10 °C. Kalt aber erfrischend!
Danach bei etwas Regen am See unterm großen Regenschirm Kaffee getrunken und selbstgebackene Kekse gegessen. Gegen Abend hörte der Regen endlich auf und so haben wir ganz alleine in der schönen Natur unser Abendbrot gegessen. Es war so herrlich ruhig und still! Das frische Grün an den Bäumen, die Abendsonne auf unseren Gesichtern, die Wildgänse über dem Wasser und die zwitschernden Vögel um uns herum während wir bei einem Glas Rotwein den Sonnenuntergang genossen haben. Was will man mehr! Ist das noch zu toppen?
Na klar, schließlich sind wir erst am Anfang unserer Traumreise zum Nordkap. Daher ging es schnell ins Bett, sicherlich mit einer besseren Nacht! Beim Abendessen hatten wir aber noch unser Plan für den nächsten Tag gemacht: wir bleiben an diesem schönen idyllischen Ort und machen nichts. Leider konnten wir auch nicht angeln, da wir versäumt haben uns eine Anglerkarte zu kaufen. Also wurde der Kühlschrank weiter leer gegessen.
Nach 2 Tagen Pause, bei wirklich tollem Sommerwetter am Badesee, haben wir uns entschlossen weiterzufahren. Während diesen zwei Tagen haben wir einen schwedischen Freund, mit Namen Anders, am Badesee kennengelernt. Wir hatten viele tolle Gespräche und das sogar und irgendwie in englischer Sprache. Es war nicht einfach aber wir hatten eine Menge Spaß! Für unsere Reise durch Schweden bekamen wir von Anders viele gute Tipps, denn auch er ist Rentner und viel mit seinem Wohnmobil unterwegs.
Unser Tipp am Badesee: Mückenschutz nicht vergessen. Wir hatten jeden Abend eine Menge Mücken zu ertragen, daher unbedingt Mückenschutz auftragen und das Wohnmobil gut an Fenstern und Türen mit den Fliegenrollos sichern.
Für uns ging es ausgeruht nach dem Frühstück und Wohnmobil Check-Up (alles gut verstaut und verschlossen) weiter auf der Straße Nr. 26 bei anfänglich 22 °C zum nächsten Ziel. Nach 6 Stunden Autofahrt (ca. 450 km) in Richtung Kristinehamn (ca. 23.000 Einwohner) haben wir unser Tagesziel erreicht und einen sehr schönen Campingplatz in Hult gefunden -> von der Straße Nr. 26 beim Hinweis Nybble links ab, immer geradeaus, über den Ort Eb, am See Vänern. Dies war im Übrigen ein Tipp von unserem schwedischen Freund Anders, vielen Dank dafür!
Tipp für meinen Freund Ehrki und an alle anderen Golfer oder die, die es noch werden wollen: an der Nr. 26 gibt es wunderschöne Golfplätze, die am Wasser liegen und mit einem zauberhaften Grün bewachsen sind. Auch Badestrände kannst Du oft anfahren, die Hinweisschilder führen Dich direkt dorthin.
Gegen 17.30 Uhr haben wir endlich etwas gegessen und so einen Abend habe ich mir genauso vorgestellt – mit einem Glas Wein in der Hand und meinem Mann neben mir am Ufer des Sees zu sitzen (ein See so groß, dass am Horizont kein Ufer sichtbar ist) in die Sonne zu blinzeln und die Natur mit herrlicher Ruhe zu genießen! Ob wir morgen weiterfahren, wollten wir nach dem Frühstück entscheiden. Auf alle Fälle müssen wir noch ein paar hundert km „schrubben“ um dahin zu kommen, wo endlich unsere Wanderrouten stattfinden mit all den schönen Natursehenswürdigkeiten und in der Hoffnung endlich mal einen Elch zu sehen, denn Hinweise auf Schildern gibt es genug.
Ja, wie schon angedeutet hatten wir uns entschieden nicht weiterzufahren. Wir haben uns noch einen Tag Pause gegönnt, denn das Wetter war einfach traumhaft schön und auf dem Campingplatz „Hults Sommarhem“ war es herrlich ruhig, denn im Mai ist noch keine Sommersaison. Wir haben das Sommerwetter genossen, in dem wir einige Male tatsächlich bei 12 °C gebadet haben, wir haben unseren Sport gemacht und ich konnte endlich mein Buch weiterlesen.
Die Tierwelt auf dem Campingplatz war vielfältig (Buntspecht, Schwarzspecht, Grauhörnchen im Rudel und eine Möwe, die unser Brot geklaut hat). Den Abend haben wir dann am Lagerfeuer und bei einem beeindruckenden Sonnenuntergang ausklingen lassen.
Unsere Reise führte uns wieder auf die Straße Nr. 26 in Richtung Filipstad. Bereits gefahrene km: 1047 und wir nähern uns Mittelschweden. Unser 1. Wanderziel, ein Naturschutzgebiet mit Wanderwegen und einem großen Wasserfall rückt immer näher.
Und endlich nach 6 Tagen fahren wir einen Campingplatz an in der Hoffnung dort auch Internet zu haben. Ja, wir hatten Glück! Daher kommen teilweise auch Berichte etwa verzögert!
Doch bevor wir dort ankamen, überquerte eine Elchkuh unsere Straße, mein Mann hat gut reagiert und gebremst, so erschrocken wie wir waren, waren wir auch gleichzeitig überrascht – hurra, endlich – es war riesig! Im Nachgang habe ich ein wenig geärgert, dass ich kein Foto gemacht habe, aber der Eindruck war enorm! Was für ein prachtvolles Tier. Ein Wunsch, mal einen Elch – und das nach 5 Reisetagen – zu sehen, ging in Erfüllung. So kann es für uns weitergehen.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Mora, dies ist eine größere und hübsche Stadt. Wir waren fast ganz allein auf der Straße Nr. 26 unterwegs und konnten dabei viele Birkenwälder und Seen bestaunen. Unser nächster Halt war erst mal ein kleiner Supermarkt „Coop Konsum“ im Ort Lesjöfors. Wir versorgten uns mit Wasser, Brot und Joghurt. Und konnten bei 30 °C einem Eis nicht widerstehen. Wahnsinn, was für ein Hochsommerwetter. Weiter auf der Straße Nr. 26 in Richtung Vansbro. Vansbro ist ein sehr schöner Ort mit einem beeindruckenden, breiten Fluss durch die Stadt.
Kurz vor der Stadt Mora wurden wir durch geschlossene Bahnschranken aufgehalten. Ein sehr langer mit Holzstämmen beladener Güterzug überquerte die Straße.
In Mora fuhren wir dann von der Nr. 26 auf die Nr. 70 aber erst einmal in Richtung Rättrik, da wir nach Nusnäs wollten, um dort die Manufaktur des weltbekannten Dalapferdes zu besichtigen. Sehr zu empfehlen, da es eine interessante Geschichte hat. Und wie sollte es anders sein, wir haben uns natürlich ein kleines Dalapferd in traditionellem Rot gekauft.
Von dort ging es dann wieder zurück nach Mora um von dort weiter auf der Nr. 70 in Richtung Norden zu fahren. An der Nr. 70 bei Blyberg haben wir dann ein großes Holzsägewerk gesehen. Passend für Schweden und seine große Holzindustrie. Wir haben unterwegs auch viele neue aufgeforstete Waldflächen gesehen bis wir unseren Rastplatz/Stellplatz – an einem breiten und stark fließenden Fluss mit dem Namen „Trangseldammer“ – für die Nacht erreicht hatten. Am Abend hatte es sich auf 18 °C abgekühlt und wir gingen früh schlafen, denn am Folgetag stand unser erstes Wanderziel in Richtung Särna an.
Tipp: Wenn Du nicht gleich einen Roadtrip nach Schweden starten möchtest, ist ein Göteborg Wochenende wie das von Gin des Lebens eine gute Alternative oder auch ein Stockholm Trip.
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Lübberstedt
22. Juni 2018 @ 8:25
Hey ????! Alles Liebe und Gute von uns 4 aus Lübeck. ????????????????
Marina Schütt
2. Juli 2018 @ 21:43
Der Gruß hat sie bestimmt gefreut!Und mich auch, dass ihr es verfolgt! VG Marina von MS WellTravel
Goldwasserfan
19. Juni 2018 @ 9:06
Das hört sich ja alles toll an bei Euch. Ich wünsche Euch weiterhin schön Erlebnisse und einen herrlichen Sommer. In der Heimat gibt es nicht viel zu verpassen, der Rasen steht hoch und die WM ist lahm. 😉
„Keep on rolling“!
Liebe Grüße von den Daheimgebliebenen
🙂
Marina Schütt
2. Juli 2018 @ 21:44
Das freut sie zu hören! Sie genießen jeden Moment und zur WM sage ich lieber nichts…:-) VG Marina von MS WellTravel
Jennifer
7. Juni 2018 @ 8:56
Ein großer Traum von mir – mit dem Wohnmobil durch Schweden! Toll dass ihr das gemacht habt. <3
Marina Schütt
2. Juli 2018 @ 21:46
Ja über 2 Jahre haben sie ihre Route geplant! Jetzt genießen jeden Moment trotz Schlechtwetter…aber es sieht trotzdem traumhaft auf den Bildern aus. VG Marina von MS WellTravel