Ausflugsziele im Winter – 8 aussichtsreiche Outdooraktivitäten in Deutschland
Von Anfang Dezember bis Ende Februar herrscht in Deutschland Winterzeit und dann ist auch der Startschuss für winterliche Tages- oder Wochenendausflüge gefallen. Die Winterzeit bietet uns schöne, aber auch andere Erlebnisse, als in der überfüllten Sommerzeit.
Ausflüge in den Wintermonaten bedeuten, fernab von Touristenströmen zu sein – da machen Städtetrips und Aufenthalte inmitten wunderschöner Natur besonders viel Spaß. Also, auf geht`s! Und das ohne langes Anstehen an den Kassen oder vor den Fotospots.
Ein Gegenargument für Ausflüge im Winter, ist häufig, die fehlende Sonne in dieser kalten Jahreszeit – aber dick eingemummelt und später in die warme Stube zurückzukehren, steigert definitiv das Wohlbefinden. Dazu noch eine Tasse Tee und der flackernden Kerze dabei zuzuschauen, wie sie ein gemütliches Ambiente im Raum schafft – hilft auch gegen den bekannten Winterblues. Das sonnige Titelbild ist übrigens in Heiligendamm am Neujahrstag entstanden – sprich der Winter kann auch auch sonnige Momente schaffen.
Nachfolgend haben wir Dir ein paar naturnahe Ausflugsziele im Winter zusammengestellt. Vielleicht ist da was für Dich dabei, um direkt in die Reiseplanung einzusteigen?
Wanderung auf dem Feldberg im Schwarzwald planen
Ein wunderschönes Outdoor Ausflugsziel im Winter ist der Feldberg in Baden-Württemberg. Der mit 1493m höchste Gipfel im Schwarzwald eignet sich hervorragend für lange aber auch kurze Ausflüge in eine verschneite Zauberwelt. Ob auf präparierten und gut ausgeschilderten Premium-Winterwanderwegen oder kleinen Pfaden rund um den Gipfel, die Auswahl für eine schöne Winterwanderung auf und um den Feldberg ist groß und vielseitig.
Einfach und absolut aussichtsreich ist der kurze Spaziergang von 1,7km durch eine flache Senke vom Feldberg zum 1443m hohen Nebengipfel Seebuck. Anspruchsvoller ist eine Winterwanderung, wenn man nicht mit dem Lift auf den Seebuck hochfährt, sondern ab Feldberg-Ort durch die verzauberte Landschaft auf die Gipfel wandert.
Besonders schön sind Feldberg und Seebuck bei klarer Sicht, wie es im Winter häufig der Fall ist. Dann hat man von den baumfreien Gipfeln eine herausragende 360 Grad Fernsicht über das Elsass bis zum Mont Blanc, die Zugspitze im Allgäu und Richtung Süden das fantastische Panorama der Schweizer Alpen.
Weniger bekannt und eine gute Alternative für überfüllte Winterwochenenden, ist der Gipfel des nah gelegenen Herzogenhorn. Die Sicht von seinem Gipfelkreuz ist fast genauso schön wie vom Feldberg. Eine verzauberte Winterwelt findet sich ebenfalls im Menzenschwandertal, unterhalb des Feldbergs. Entlang des Wasserfallsteigs bilden sich im Winter wunderschöne Eiszapfen, die bewundert werden können.
Biike brennen Ende Februar in Tönning erleben
Jedes Jahr am 21. Februar ertönt in Nordfriesland der Ruf „Tjen di Biiki ön!“ und dann werden die großen Haufen aus Holz und Schnittgut angezündet. Wenn das Fass oder der Pidders, die ganz oben auf dem Biike Feuer stehen, hinuntergefallen ist, geht es zum Grünkohl essen.
Mit dieser Tradition wurde die neue Seefahrt Saison eröffnet und den Seeleuten ein sicheres Geleit gegeben. Ein schöner Platz um am Biike brennen teilzunehmen, ist Tönning. In dem Ort an der Eider, nahe der Nordsee, findet das Feuer am interessanten Multimar Wattforum statt. Eine spannende Ausstellung, die euch den Lebensraum Watt interaktiv näherbringt und für jedes Alter spannend ist.
Tönning selbst ist sehenswert und ein Spaziergang am Hafen entlang, am großen Packhaus vorbei, ist sehr idyllisch. Etliche Boote liegen vor Anker und bei Ebbe sind sie direkt auf Sand. Ganz in der Nähe von Tönning befindet sich das gigantische Eidersperrwerk, das eines der größten Küstenschutzprojekte Europas ist. Ein Besuch lohnt sich! An schönen Tagen lädt das Vogelschutzgebiet Katinger Watt mit seinen weiten Wiesen und Wäldern zum Wandern ein. Besonders lohnenswert sind die Vogelbeobachtungsverstecke und der 16 m hohe Aussichtsturm. Hier findest du viele weitere Ideen zu spannenden Ausflugszielen in Schleswig-Holstein.
Kollmar an der Elbe im Winter genießen
Wenn die Touristenströme ab November nachlassen, beginnt die schönste Zeit im kleinen Ort Kollmar an der Elbe. 15 Kilometer von Elmshorn und 40 Kilometer von Hamburg entfernt, schmiegt sich Kollmar in eine Elbbiegung. Von hier aus verfolgst du den Weg der riesigen Schiffe in die große weite Welt. Kollmar hält für alle Altersgruppen etwas bereit. Paare schlendern über den Deich, vorbei an den Schafen, bis sich vor Bielenberg Horizont und Perspektiven weiten.
Naturliebhaber streunen durch das bewaldete und schilfbewachsene Ufer. Wenn sie erst am rot-weißen Leuchtturm vorbei sind, können sie zwischen all den Pflanzen auch im Winter kaum noch gesehen werden. Und alle treffen sich hinterher am Strandfloh, einem Foodtruck zum Chai. Besonders beliebt: die Strandcrêperie Kollmar mit vielen Varianten der französischen Pfannkuchen und einem alkoholfreien Apfelglühwein in der kalten Jahreszeit.
Was macht Kollmar im Winter so besonders? Dann entfaltet sich die ganze Schönheit der Deichhäuser und der wunderbaren Natur. Wenn im Dezember das Eis im Schilf Lichtreflexe zeigt und die stahlblaue eiskalte Elbe klare Kontraste zeichnet, ist die Erholung am größten. Nicht ganz ungefährlich: Kollmar während einer Sturmflut erleben. Da sich die Einheimischen jedoch dann besonders gern dort einfinden, ist es möglich – immer mit einem gewissen Abstand zur in die Elbe hineindrückenden Nordseeflut. Das beste Ausflugsziel in der Nähe von Kollmar ist Glückstadt mit seinem historischen Hafen. Mit der Elbfähre sind auch Stade und das Alte Land nicht weit. Noch mehr Inspirationen findest Du hier: Geheimtipps in Schleswig-Holstein.
Burg Eltz in Rheinland-Pfalz besuchen
Die Burg Eltz ist ohne Zweifel eines der berühmtesten Ausflugsziele und gleichzeitig meistfotografierten Motive Deutschlands. Die hübsche Burg aus dem 12. Jahrhundert mit ihren pittoresken Türmen zieht dank der sozialen Medien mittlerweile sogar Besucher aus der ganzen Welt an. Sie liegt versteckt in dichten Wäldern inmitten der Eifel und ist trotz ihrer abgeschiedenen Lage immer gut besucht – insbesondere an den Wochenenden und im Sommer.
Dabei lohnt sich ein Besuch in den Wintermonaten viel mehr, denn das nassgraue Wetter und das kühle Licht dieser Jahreszeit sind das i-Tüpfelchen für die mystische Atmosphäre, die die Burg ohnehin schon ausstrahlt. Falls du die Gelegenheit hast, Deutschlands Vorzeige-Märchenschloss bei Schneefall zu besuchen – do it! Eingebettet in die weiße Winterlandschaft ist die Burg absolut zauberhaft.
Rundherum durch die Wälder führen übrigens diverse Wanderwege, einige davon preisgekrönte Traumpfade, so dass du deinen Ausflug auch mit ein wenig Sport kombinieren kannst. Alternativ hat die Region noch viele weitere tolle Ausflugsziele zu bieten, z.B. die bekannte Geierlay Hängeseilbrücke oder das zuckersüße FachwerkdörfchenMonreal (ein echter Geheimtipp!). Auch die Moselregion mit der berühmten Moselschleife oder dem Städtchen Cochem mit seiner Reichsburg ist nicht weit entfernt.
Sächsische Schweiz abseits der Massen im Winter genießen
Die Sächsische Schweiz ist nur etwa eine Stunde Fahrt von Dresden entfernt. Dass das kleine Gebirge mit den faszinierenden Felsformationen aus Sandstein auch im Winter unbedingt einen Besuch wert ist, haben nicht viele Besucher auf dem Schirm – zum Glück! Touristenmagneten wie die berühmte Bastei-Felsenbrücke oder die hoch aufragenden Türme der Schrammsteine bei Bad Schandau sind in der kalten Jahreszeit oft herrlich einsam. Liegt dann noch eine dichte Schneedecke auf den Feldern und Wäldern Ostsachsens und setzt den schwarzen Sandsteinfelsen weiße Mützen auf, ist die Winter-Idylle perfekt.
Wer das Winterwunderland Sächsische Schweiz erleben will, muss keine langen Wanderungen und kalte Füße auf sich nehmen: Der Ausflug zur Bastei dauert von Rathen aus (je nach Route) nur ca. 30 Minuten, in genauso kurzer Zeit ist der pittoresk geformte Pfaffenstein beim Kurort Gohrisch bestiegen. Die Stufen und Leitern, so charakteristisch für die Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, sind bei Frost mit Vorsicht zu betreten; Handschuhe empfehlen sich wegen der eiskalten Metallgeländer genauso wie rutschfeste Schuhe. Und den Geldbeutel nicht vergessen! Im Winter warten gemütliche Gasthöfe nicht nur im Tal, sondern auch oben auf den Gipfeln der Sandsteine, etwa auf dem Papststein, dem Pfaffenstein oder den Rauensteinen.
Zum gründlichen Aufwärmen nach einer frostigen Winterwanderung bietet sich schließlich die Toskana-Therme im Kurort Bad Schandau an. Und natürlich wartet die Landeshauptstadt Dresden mit ihren Weihnachtsmärkten, Museen und der barocken Skyline und sollte mindestens für einen Kurzbesuch eingeplant werden.
Rangerwanderung durch die winterliche Lüneburger Heide
Im August und September, wenn die Heide blüht, zieht es Abertausende von Besuchern in die lilafarbene Heide. Während unvergessliche Anblicke garantiert sind, sieht es mit der Ruhe und Erholung da schon etwas anders aus.
All denjenigen, die die Lüneburger Heide mal ganz anders erleben wollen, lege ich einen Besuch im Winter ans Herz. Was man da alles machen kann? Eine Wanderung durch den Naturpark zum Beispiel! Gerade in den Wintermonaten sind die Sonnenaufgänge her besonders magisch und wenn man Glück hat, taucht der Bodennebel die Heide in eine mystische Landschaft.
Wer nicht allein wandern will, der kann sich vertrauensvoll an den „Heide-Ranger“ Jan Brockmann wenden. Der Biologe führt durch die Landschaft und erzählt dabei Wissenswertes über Flora und Fauna – das ist auch für Kinder ganz spannend, die hier ein Heide-Diplom erwerben können. Zum Aufwärmen danach empfehle ich einen Afternoon Tea im Stimbekhof, der Ausgangs- und Endpunkt für die Ranger-Wanderung ist.
Wanderung zum Brocken im Harz
Der Harz ist zu jeder Jahreszeit ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Doch mit am bezauberndsten ist er im Winter, wenn eine weiße Schneelandschaft zum Skifahren, Rodeln oder zu Winterwanderungen einlädt. Ein besonderes Harz-Highlights ist eine solche Wanderung auf den Brocken. Mit seinen 1142 Metern ist der Brocken nicht nur der höchste Berg im Harz, sondern in ganz Norddeutschland.
Die leichteste und kürzeste Strecke beginnt in Oderbrück. Sie ist „nur“ 8 km lang und die zu überwindenden Höhenmeter betragen „schlappe“ 350. Auf dieser Strecke liegt übrigens Geschichte in der Luft, da sie ein stückweit an der ehemaligen Ost-West-Grenze verläuft. Nostalgikern geht spätestens dann das Herz auf, wenn sie den längeren Abschnitt entlang der 124 Jahre alten Brockenbahn entlangwandern.
Oben angekommen belohnt dich ein Wahnsinns-Panorama in alle Richtungen. Tolle Fotomotive sind der Funkturm, das Brockenhotel und die Wetterstation, die ebenfalls aus einer vergangenen Zeit stammen. Stärken kannst und solltest du dich im rustikalen Brockenwirt, bevor du wieder den Heimweg antrittst. Falls du es lieber gemütlicher magst, kannst du stattdessen a) mit der Brockenbahn hochfahren, b) eine 7,5km lange Rundwanderung zum Ilsestein und durchs Ilsental unternehmen oder c) dich am Torfhaus einer kürzeren Schneeschuhtour anschließen. Den Brocken hast du dabei von überall bestens im Blick! Mehr zur Wanderung auf dem Brocken findest Du hier.
Winterausflug im Taunus genießen
Der Taunus ist das Heimatgebirge wanderbegeisterter Outdoorfreunde aus der nahegelegenen Metropole Frankfurt am Main und zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Ein großes Netz an Wanderwegen sowie zahlreiche Ausflugsziele ziehen die Besucher an.
Insbesondere aber im Winter, sobald der erste Schnee gefallen ist, zeigt sich der Taunus von einer seiner schönsten Seiten. Die dichten Wälder verwandeln sich in ein verschneites Winterwunderland, das zu ausgiebigen Spaziergängen einlädt. Dabei ist der Große Feldberg, der höchste Berg im Taunus, ein beliebtes Ziel. Auf dem 881 Meter hohen Gipfel bietet sich bei Sonnenschein eine traumhafte Aussicht auf die Umgebung. Zwei Wanderwege, der „Große Rundweg“ und der „Kleine Rundweg“, führen einmal um den Berg herum und bieten wunderbare Möglichkeiten für winterliche Touren.
Nur wenige Kilometer entfernt befinden sich spannende Ausflugsziele wie das Römerkastell Saalburg, das Freilichtmuseum Hessenpark oder der Opel-Zoo Kronberg, die allesamt ganzjährig geöffnet und auch im Winter lohnenswerte Ziele sind. Mehr Informationen zum Winter im Taunus.
Weitere Ausflugsziele im Winter
- Wie wäre ein Besuch der Insel Poel in Kombination mit der Stadt Wismar und ihrem Weihnachtsmarkt?
- Oder benötigst Du noch mehr Tipps zu Wanderungen in Deutschland, dann schau in den Beitrag: Winterwanderungen in Deutschland. Meine Tipps zu Winterwanderungen gibt es auch für Österreich und der Schweiz.
- Wellness im Winter ist auch immer eine gute Idee, um den Alltagsstress zu vergessen. Hier kann ich Dir die Beiträge zur HolstenTherme in Schleswig-Holstein, Thalasso in Cuxhaven an der Nordsee und ein Wellness Wochenende in Niedersachsen nahelegen.