Heilbad in Europa – 12 Reisetipps zu Heilquellen und Thermen
Urlaub in einem Heilbad in Europa zu verbringen, ist eine perfekte Kombination von Erholung – in einer Therme oder umgeben von Heilquellen – und Erkundungstouren durch die schönen, meistens kleinen und nicht von Touristen überlaufenden Orte.
Doch was ist überhaupt ein Heilbad? Ein Heilbad ist ein Kurort und wie es sich für einen Kurort gehört, ist dieser auf bestimmte Kurmaßnahmen spezialisiert – die Kurmittel, die am meisten im Ort vorhanden sind, kommen zum Einsatz. Allerdings müssen die Orte über Heilquellen oder Moorheilbäder verfügen, andernfalls ist der Ort kein Heilbad. Kurmittel sind u.a. Moor, Sole, Mineral- oder Thermalwasser. Alle Heilmittel verbindet die gesundheitsfördernde Wirkung auf unseren Körper. Sole zum Beispiel wirkt nicht nur entspannend, sondern auch entzündungshemmend und eignet sich sehr gut bei Hautproblemen. Bei chronischen Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte wird es auch als therapeutische Maßnahme eingesetzt.
Für mich sind solche Reisen „Genuss & Wellness für die Seele“, die meine Energiereserven in schöner Umgebung aufladen. Viele Thermen sind wahre Wellnesstempel und das wussten auch schon die Römer.
2021 wurden sogar 11 Kurstädte in das UNESCO-Welterbe unter dem Titel „The Great Spa Towns of Europe“ eingetragen. Sie stehen für historische Kurbäder, die die Kurtradition im 19. und 20. Jahrhundert prägten. Durch die Verleihung des Titels zählen sie zu den bedeutendsten Kurstädten Europas.
Im Nachfolgenden habe ich einige meiner Reisebloggerkollegen gefragt, welche Heilbäder in Europa sie schon auf ihren Reisen besucht haben. Sogar vier der Great Spa Towns of Europe findest Du hier im Beitrag:
- Marienbad in Tschechien
- Baden in Österreich
- Spa in Belgien
- Bath im Vereinigten Königreich
Baden in der Nähe von Wien – Therme in Österreich
Möchtest du in Wien in eine Therme gehen, gibt es drei Optionen: die Therme Oberlaa am Ende der U6, das nur im Sommer geöffnete Vöslauer Thermalbad und die Römertherme Baden. Schon die Römer haben in Baden 20 km außerhalb von Wien im schwefelhaltigen Thermalwasser gebadet. Unter dem größten freihängenden Glasdach Europas gibt es eine 3.500 m² große Thermenlandschaft mit 32 warmen Pools, Saunen auf 900 m² und viel Raum für Wellness.
Zusammen mit den „Great Spa Towns of Europe“ ist die Römertherme in Baden als UNESCO-Welterbe eingetragen. Das hat mit dem Status von Baden als Kurort zur Zeit der Habsburgermonarchie zu tun. Die Altstadt mit reichen Jugendstilhäusern aus der Belle Époque gehört zu den Sehenswürdigkeiten in Baden.
Direkt an der Stadtgrenze von Baden fängt der Wienerwald an, der eines der Naherholungsziele von Wien ist. Das beste Ausflugsziel in Baden ist die Burg Liechtenstein. Sie hat der Fürstenfamilie Liechtenstein ihren Namen gegeben, die heute das Fürstentum Liechtenstein regiert.
Eine Reise zur Römertherme Baden verbindest du natürlich mit den Sehenswürdigkeiten im nahen Wien. Die Badener-Bahn fährt in 30 Minuten direkt ins Zentrum, mit den bekannten Sehenswürdigkeiten der österreichischen Hauptstadt Wien. Die Römertherme Baden macht dadurch eine Städtereise, zusammen mit einem Wochenende in der Therme und Sightseeing möglich. Dazu kommt die Natur direkt vor den Toren von Wien. Und falls dir die eine Therme nicht reicht, fahre im Sommer eine Station mit dem Zug weiter zur Vöslauer Freilufttherme oder zur Therme Oberlaa direkt in Wien.
Bad Blumau in der Steiermark – Therme in Österreich
Bad Blumau liegt im Südosten der Steiermark und erlebte in den letzten zwanzig Jahren seinen Aufschwung. In den 1970er-Jahren bohrte man in der Region nach Erdöl. Stattdessen stieß man aber „nur“ auf heißes Wasser. Erst einige Jahre später – als sich der Tourismus in Österreich weiter ausbreitete – erinnerte man sich an den damaligen Fund zurück.
Die heißen Quellen aus einer Tiefe von etwa 2.800 Metern sind der Grundstein für das Heilwasser, das heute die Thermenlandschaft des RognerBad Blumau versorgt. Als das Feriendorf in den 1990ern in Planung war, traf der Baumeister zufällig auf den Künstler Friedensreich Hundertwasser und überzeugte ihn, die Thermenwelt mitzugestalten. Das Ergebnis: Eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft stehen heute verspielte, bunte Bauwerke mit Kuppeldächern.
Das Rogner Bad Blumau gilt als größtes bewohnbaren Kunstprojekt. Gerade Linien sind hier nicht zu finden, da Hundertwasser sie als Teufelswerk bezeichnete. Die gesamte Anlage ist harmonisch gestaltet. Ein absoluter Augenschmaus und Wohlfühlort!
Aber auch über die Therme in Bad Blumau und den Nachbarorten hinaus gibt es einiges zu entdecken. Einige Spazier- und Radwege führen an Kraftorten vorbei. Ein Tipp ist auf jeden Fall die 1000-jährige Eiche. Wer übrigens in Wien im Hundertwasser-Museum zu Gast ist, sieht das ursprünglich geplante Bauwerk des Hügellandes in Miniaturformat.
Bad Loipersdorf in der Steiermark – Therme in Österreich
Seit 2019 darf sich Loipersdorf bei Fürstenberg mit dem Zusatz Bad schmücken. Zu verdanken hat der Ort diese Ehre der Tatsache, dass in diesem Ort Thermalwasser mit einer Temperatur von 63° Celsius aus einer Tiefe von 1200 Metern an die Erdoberfläche tritt. Dessen Mineraliengehalt liegt bei 7.000 mg / l. Damit liegt der Wert siebenmal über dem Mindestwert, der nötig ist, damit das Wasser als Heilwasser bezeichnet werden darf.
Dieses Wasser kann man in der Therme Loipersdorf genießen. Das Motto der Therme lautet „Loslassen“, „Erleben“ und „Stärken“. Dies sind die Grundprinzipien, nach denen man die Behandlungen in den Wellnessbereichen und dem Gesundheitszentrum ausrichtet. Es gibt Massagen, Ayurveda Behandlungen, Moorpackungen und Spezialbehandlungen.
Die Therme bietet drei Resort Bereiche, zu denen das Thermenbad und das Erlebnisbad gehören. Unser Highlight ist allerdings der Besuch im Schaffelbad. Dabei handelt es sich um einen exklusiven Wellnessbereich, der ausschließlich Erwachsenen vorbehalten ist. Im Gegensatz zum Erlebnisbad, in dem sich Kinder jauchzend die Rutschen hinunterstürzen, herrscht hier Stille und Ruhe. Es gibt 14 Saunas und 14 Becken, in denen man sich entspannen kann. Ein Butler sorgt für das persönliche Wohl der Gäste. Du kannst bei einem Private Spa mit Pool oder einem Private Spa mit Dampfkabine den Stress des Alltags komplett hinter Dir lassen. Ein Tag im Schaffelbad hat eine Wirkung wie mehrere Wochen Urlaub am Meer.
Mineralbad in Scoul – Heilquellen in der Schweiz
Scoul liegt im Kanton Graubünden und bietet neben einer tollen Landschaft, die zum Wandern geradezu einlädt, auch fantastische Bergpanoramen, die mit einer Seilbahnfahrt am besten zu genießen sind.
In der Bogn Engiadina, einem Mineralbad, kannst Du nach einer Wanderung auf einem Heilquellenweg im bunten und leuchtenden Innenbereich oder in einer der Saunen entspannen. Auf das Bergpanorama brauchst Du im Mineralbad nicht zu verzichten – einfach in den Außenpool hüpfen und die Aussicht auf sich wirken lassen.
Was Du sonst noch in Scuol erleben kannst, welche weiteren Weitblick-Wanderungen in der Umgebung auf Dich warten und was der kleine Ort noch mehr an Wellness zu bieten hat, habe ich Dir in einem separaten Beitrag auf MS WellTravel zusammengefasst. Ich kann Dir nur sagen, seitdem bin ich verliebt in die Schweiz!
Die Terme di Saturnia – Heiße Quellen in Italien
Die Terme di Saturnia in Italien zählt definitiv zu den schönsten heißen Quellen in Europa. Hier erwartet dich ein Naturerlebnis der Extraklasse! Beeindruckend und ein echtes Highlight sind die türkisblauen Becken der dampfenden, schneeweißen Sinterbäder. Diese liegen direkt im warmen Fluss und schaffen ein Ambiente wie aus dem Hochglanzmagazin.
Die Saturnia-Quellen sind für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich! Beliebt bei Insta-Fans, treffen sich hier auch Familien mit Kindern, ältere Menschen und Pärchen, um die warmen Becken zu genießen, tolle Fotos zu schießen und später ein Picknick am Fluss zu machen. Egal ob Sommer oder Winter, die heißen Quellen von Saturnia kann man das ganze Jahr über besuchen. Am besten ist es jedoch unter der Woche zu kommen, denn an den Wochenenden ist am meisten los. Für tolle Fotos lohnt sich ein Besuch kurz vor Sonnenaufgang, wenn die Becken blau leuchten und die Kulisse am schönsten.
Für ein Bad in den heilenden Gewässern sollten Sie etwa 15 Minuten einplanen. Der Fluss hat einen sehr hohen Schwefelgehalt, der bei Entzündungskrankheiten wie Rheuma und Arthritis gut helfen soll. Außerdem wird diesem Bad eine verjüngende Wirkung nachgesagt, die Ihre Haut weich und geschmeidig macht. Nur wenige Gehminuten entfernt, befindet sich das „Terme di Saturnia Natural Spa & Golf Resort“ mit großem Spa-Bereich, der auch von Nicht-Hotelgästen gegen Gebühr genutzt werden kann. Das Hotel ist ein Traum, und eine Übernachtung macht den Ausflug in die Thermen von Saturnia garantiert zu einem perfekten SPA-Erlebnis!
Chianciano – historische Altstadt, Wellness & SPA in Italien
Die kleine Stadt Chianciano in der Provinz Siena (Toskana) ist zweigeteilt. Auf einer Hügelkante liegt die malerische Altstadt, die für mich den besonderen Reiz dieser Therme ausmacht.
Die Stadtmauer mit den 3 Toren stammt aus dem 13. Jahrhundert. Besonders sehenswert und ein beliebter Treffpunkt ist der Platz beim Uhrturm (Torre dell’ Orologio). Sonnenuntergänge sind hier geradezu magisch, mit der 1000 Jahre alten Stadt hinter euch und der toskanischen Weite davor. Neben mehreren Kirchen könnt ihr das Museo Civico Archeologico delle Acque oder das Museo d’arte besuchen.
Die Thermen und SPA Bereiche befinden sich im neueren Teil der Stadt. Die Entfernung zum historischen Zentrum ist ca. ½ Stunde zu Fuß (2,5 km). Während die Anfänge der Altstadt bis auf die Etrusker zurückgehen, begann die Zeitrechnung in der Neustadt erst vor ca. 100 Jahren, wobei die meisten Hotels vermutlich in den 1950/60 Jahren gebaut wurden.
Parco Acqua Santa & Terme Sensoriali
Gelegen in einem wunderschönen Park mit alten Bäumen findet ihr den Wellnessbereich Terme Sensoriali. Hier gibt es 20 unterschiedliche Räume, die ein perfektes SPA-Erlebnis garantieren.
Welche der 20 Bereiche benutzt werden, ist Geschmackssache. Unter anderem gibt es (Whirl-) Pools (meist mit Salzwasser), ein türkisches Bad, Erlebnis-Duschen, aber auch Aroma- bzw. Farbtherapie, Kneipp-Becken und ein Melmarium (Schlammgrotte).
Piscine Termali Theia
Die Theia Thermalbäder, auch „Il bagno degli Etruschi“ genannt, fand ich im Vergleich mit vielen anderen italienischen Thermen besonders schön, da man neben allen zu erwartenden Annehmlichkeiten auch noch die toskanische Landschaft vor Augen hat.
Mehr Informationen zur historischen Altstadt und Wellness findest Du hier.
Das Höhlenthermalbad in Miskolctapolca – Thermalwasser in Ungarn
Der kleine Ort Miskolctapolca liegt vor den Toren der ungarischen Stadt Miskolc. Das Heilbad hat eine besondere Sehenswürdigkeit: Hier befindet sich das einzige Höhlenthermalbad Europas.
Schon zu den Zeiten der Antike war dieser Ort besiedelt. Bereits die Römer nutzten das warme Wasser aus den Hängen des Bükkgebirges zum Entspannen und der Gesundheitsvorsorge. Später waren es Mönche, die hier ein Kloster errichteten. Heute kommen vor allem Besucher aus Ungarn hierher.
Das Höhlenthermalbad hat selbst im Winter eine angenehme Wassertemperatur von um die 30 Grad – und das ganz ohne es künstlich erwärmen zu müssen. Spannend ist es auch durch die teils originalen, teils künstlich angelegten Gänge der Felswand zu schwimmen. Im Sommer lädt außerdem ein großer Außenbereich dazu ein, den heißen Temperaturen zu entkommen.
Besonders zu den Zeiten der DDR waren hier auch viele (Ost)deutsche Urlauber zu finden. Seit dem Fall der Sowjetunion hat sich das gewandelt. Zeugnis dieser Entwicklung sind mehrere leerstehende große Hotelkomplexe oder auch ein „Herzlich willkommen“-Schriftzug, der noch heute am Bahnhof von Miskolc prangt. Kleinere Gasthäuser und Pension stehen heute in großer Anzahl (und zu fairen Preisen) für die Behütung und Bewirtung der Reisenden zur Verfügung. Neben dem typischen Badcharakter findet man im an das Höhlenbad angrenzenden Park auch jede Menge Familienunterhaltung in Form von Spielplätzen oder einer modernen Sommerrodelbahn vor.
Kurort Marienbad im Westböhmischen Bäderdreieck – Heilbad in Tschechien
Es gibt Orte, in die verliebt man sich auf den ersten Blick. So erging es mir vor Jahren mit Marienbad in Tschechien. Es war ein eiskalter, aber sonniger Wintertag. Ein pulvriger Schnee verzuckerte die Promenade, die meisten Kurgäste hatten sich in eines der vielen Kaffee zurückgezogen, um dem schneidend-kalten Wind zu entgehen. Nicht gerade die ideale Jahreszeit für romantische Gefühle. Doch genau die sind bei mir aufgekommen, angesichts der prachtvollen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, der Zuckerguss-Fassaden und der gusseisernen Kurkolonnade mit den wunderbaren Gemälden von Jan Vyletal.
Es ist nicht gelogen zu sagen: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte das westböhmische Heilbad in der Champions League. Damals nippten Kaiser, Könige und Künstler an den Schnabeltassen mit dem heilkräftigen Inhalt – schließlich entspringen rund 40 Heilquellen in der Stadt selbst, weitere 100 in der näheren Umgebung. Einer der regelmäßig kam war Englands König Edward VII. Neunmal beehrte er das Heilbad, stets unter falschem Namen. Er bescherte dem Heilbad auch den ältesten Golfplatz auf tschechischem Boden, und im Römischen Bad, wo sich Majestät in einer üppig dekorierten Badekabine aus Marmor verwöhnen ließ, können sich heute auch Normalsterbliche verwöhnen lassen.
Der Abstieg begann mit dem Sozialismus. Viele Häuser wurden zu Erholungsheimen der Arbeiterklasse umgewidmet; für notwendige Renovierungen fehlte das Geld. So verrückt es klingt: Das hatte auch sein Gutes, weil für Abriss und Neubau monumentaler Scheußlichkeiten wie im nahegelegenen Karlsbad das Kapital fehlte. Als der Kalte Krieg zu Ende ging, fanden Investoren den Weg nach Marienbad. Heute erstrahlt die Belle Époque, wie sie Englands König einst gesehen hat.
Ein Heilbad namens Spa – Therme in Belgien
Das belgische Spa gilt international als Geburtsort der Wellness-Bewegung. Wahrscheinlich wurden einige der über 300 Mineralquellen schon in römischer Zeit und im Frühmittelalter genutzt. Belegt ist, dass seit dem 17. Jahrhundert Erholungssuchende in das Kurbad kamen und das Phänomen Kur und Gesundheitsreise in Europa prägten. Im Englischen sagt man nicht Heilbad oder Wellness, sondern Spa – nach dem Namen dieses wohl legendärsten Kurorts Europas.
Spa liegt nicht weit von der deutschen Grenze entfernt im französischsprachigen Teil Belgiens, der Wallonie. Die Region um Spa ist bekannt für ihre schöne Natur und bietet gut ausgebaute Wander- und Radwege. Bekannt ist auch die Rennstrecke von Spa-Francorchamps ganz in der Nähe. Bekannt wurde Spa durch den russischen Zaren Peter der Große; andere Adlige folgten und Spa entwickelte sich zum Treffpunkt der damaligen Prominenz. Es entstanden große und protzige Gebäude, Kurhotel, Quellengebäude und natürlich ein Casino. Die letzten Jahre hat sich die Stadt auf ihre Wurzeln besonnen und viel renoviert. Seit 2021 ist sie als eine von 11 bedeutenden Kurstädten Europas Teil des UNESCO-Welterbes. Spa hat sich die letzten Jahre auch als kulinarisches Reiseziel einen Namen gemacht.
Bei einem Spaziergang kann man verschiedene Quellen und Kurhäuser sowie das beeindruckende Casino bewundern und zwischendurch an einem der Brunnen Wasser kosten. Empfehlenswert ist auch eine Fahrt mit einer gläsernen Standseilbahn, die von der Stadt auf den Hügel Colline d‘ Annette et Lubin direkt zum Eingang der neuen Therme de Spa führt. Besonders abends ist der Ausblick wunderschön! In der Therme kann man das wohltuende Wasser oder eine Spa-Anwendung genießen.
Die Kalkpools in Pamukkale – Thermalquellen in der Türkei
Die Kalkterrassen von Pamukkale stehen mitten in den Ruinen der Römischen Metropole Hierapolis in Zentralanatolien. Das kalkhaltige Thermalwasser hat seit Jahrtausenden die natürlichen schneeweißen Kalkpools mit ihrem türkisfarbenen Wasser geformt. Pamukkale ist deswegen einer der wenigen Orte, die ein UNESCO-Welterbe und Weltnaturerbe sind. Schon die alten Griechen kamen lange vor den Römern zu den Thermalquellen.
Sie waren einer der wichtigsten Heilorte in Anatolien. Deswegen stehen am Rand der Ruinen von Hierapolis auch die größten Nekropolen (Gräberanlagen) in der Türkei. In den Ruinen von Hierapolis darfst du in für Reisende geschaffenen künstlichen Kalk-Thermalpools baden. Die natürlichen Kalkterrassen sind streng geschützt. Möchtest du im Thermalwasser richtig schwimmen, gibt es den Kleopatrapool im Zentrum der Ruinen. Er ist eigentlich ein künstlich geschaffener Pool von zwei Hotels aus den 70ern, die zum Glück inzwischen abgerissen sind.
Mit seinen täuschend echten antiken Säulen, nachgeahmten Ruinen und Palmen, ist der Kleopatrapool trotzdem einer der schönsten Thermalpools der Welt. Zusätzlich zu den Kalkterrassen in den Ruinen von Hierapolis gibt es im Ort Pamukkale Thermalresorts in allen Kategorien – von 3 Sterne Hotels bis hin zu den typischen türkischen 5 Sterne All-Inclusive-Resorts.
Ballonfahrten, Tandem-Paragliding und die Ruinen von Aphrodisias, einem anderen UNESCO-Welterbe, sind drei andere möglichen Ausflüge in Pamukkale. Willst du Pamukkale aus einem der türkischen Badeorte sehen, geht das auch. Von Alanya im Osten der Türkischen Riviera bis nach Izmir im Westen der Türkischen Ägäis gibt es täglich Ausflüge nach Pamukkale mit Kleinbussen.
Der Wellness- und Kurort Velingrad – Heilquellen in Bulgarien
Bulgarien hält ein ganz besonderes Heilbad breit: Velingrad, eine urige Gebirgsstadt, die 120 Kilometer von der Hauptstadt Sofia und rund 85 Kilometer von der schönsten Stadt des Landes, Plovdiv, entfernt ist. Tatsächlich handelt es sich dabei um den größten balneologischen Kurort des Landes, der sogar zur offiziellen Spa-Hauptstadt Bulgariens gewählt wurde. Warum? Weil hier etwa 80 Quellen entspringen, denen mehrere Heilmöglichkeiten nachgesagt werden.
Ein wahres Naturwunder ist die größte Karstquelle in Bulgarien, die Kleptusa genannt wird. Jede Sekunden fließen 570 Liter eiskaltes und kristallklares Quellwasser aus einer tiefen Quelle hervor und bilden zwei Seen. Die Temperatur der Mineralwässer liegt dabei zwischen 28 °C und 86 °C. Perfekt, um zur Behandlung und Vorbeugung unterschiedlicher Erkrankungen angewendet zu werden, von Lungen- und Gelenkerkrankungen, über gynäkologische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems bis hin zu Nieren-, Leber- und Magen-Darm-Erkrankungen. Kein Wunder also, dass sich Velingrad längst zum beliebten Kurort gemausert hat, mit zahlreichen Erholungsheimen, Sanatorien und Wellnesshotels.
Ob man mit einem gewissen Krankheitsbild anreist, oder einfach, um es sich in den Wellnesshotel und Mineralquellen gut gehen zu lassen: Velingrad ist Bulgariens bekanntester Wellness- und Kurort. Darüber hinaus kann man im urigen Stadtkern in das dörfliche Leben einer bulgarischen Gebirgsstadt eintauchen und das schöne Batak Reservoir besuchen. Der Stausee mit gebirgiger Umgebung gehört nicht nur zu den größten des Landes, sondern auch zu den schönsten.
Das Allerbeste aber, ist die Lage Velingrads und die Nähe zur Hauptstadt. So kann man seinen Aufenthalt in Velingrad perfekt von Sofia in Bulgarien aus machen und somit einen Städtetrip mit Urlaub im Heilbad verbinden.
Badekultur in Bath – Thermalbad in England
Mittendrin in den Cotswolds, eine schöne Hügelkette in Südwestenengland, liegt die elegante Bäderstadt Bath. Die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Stadt befindet sich circa 90 Autominuten vom Kreuzfahrthafen Southampton entfernt.
Ich nehme dich mit auf einen Spaziergang durch Bath. Gemeinsam starten wir an der Bath Abbey. Weniger 100 Meter entfernt lädt die Pulteney Bridge and Weir zu einem Fotostopp ein.
Die Pulteney Bridge ist eine bebaute Brücke, auf der auch heute noch Geschäfte zum Einkaufen einladen. Mir kommt es so vor, als ähnele sie der berühmten Brücke Ponte Vecchio in Florenz. Auf unserem Weg durch Bath schlendern wir durch die Parkanlage Queen Square und laufen hinauf zu The Circus. Daran schließt sich die Häuserzeile des Royal Crescent an und wir beenden unseren Rundgang am Roman Bath.
Das Roman Baths Museum kannst du ganzjährig barrierefrei besichtigen. In den Ausstellungsräumen kannst du Alltagsgegenstände der Römer und Kelten bestaunen. Von der Terrasse aus kannst du mit der Statue von Cäsar einen wunderbaren Blick auf die Größe und Pracht des alten Thermen-Hauptbeckens werfen. Baden ist hier nicht mehr erlaubt. Einen Steinwurf entfernt wurde 2005 das benachbarte Thermae Bath Spa eröffnet. Hier kannst du in hochmodernen 46,5 °C warmen Thermalbädern schwimmen, in den Wellness- und Beautybereichen relaxen und den Alltag vergessen.
Wenn du dich traust, kann du am Spa – Brunnen des Museums, das Spa-Wasser probieren. Es ist angenehm warm und schmeckt ganz leicht nach Schwefel. Im Museums Café lasse ich den Tag in Bath bei einer köstlichen Afternoon Teatime ausklingen, bevor es wieder zurück nach Southampton geht.
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