Jakobsweg Routen in Europa – Tipps für Anfänger und fortgeschrittene Pilger
Der Jakobsweg ist nicht nur ein Pilgerweg, sondern besteht aus vielen verschiedenen Pilgerwegen, die sich durch Europa ziehen. Ein Ziel verbindet sie aber alle miteinander. Das Grab des Apostels Jakobus, welches unterhalb der Kathedrale in Santiago de Compostela sich befindet. Dieser heilige Ort ist für viele Pilger, die auf den unterschiedlichsten Jakobsweg Routen unterwegs sind, das Ziel und eine Reise zu sich selbst.
Warum auf den Jakobsweg Routen pilgern
Auf den Jakobsweg Routen bist Du für mehrere Tage oder gar Wochen im bestenfalls alleine und zu Fuß unterwegs. Das bedeutet auch, dass Du Dich viel mit Dir beschäftigst und den Alltag vergessen kannst. Einfach mal den Kopf freibekommen, den Alltagsstress zu Hause lassen und nur das Hier und Jetzt genießen. Pilger, die sich in früherer Zeit auf den Jakobsweg Routen nach Santiago de Compostela befanden, pilgerten überwiegend aus religiösen Motiven. Im Mittelalter war der Jakobsweg auch als Handelsstraße genutzt worden und seitdem ist das Symbol der gelben Muschel für den Jakobsweg Richtungsweisung um nach Santiago de Compostela zu pilgern.
Für viele Pilger ist es heute noch ein spiritueller Weg. Du wirst auf Deiner Pilgerreise viele Bekanntschaften schließen und dabei feststellen, dass die Menschen aus den unterschiedlichsten Motiven pilgern. Im Jahr 2019 pilgerten fast 330.000 Menschen auf den Jakobsweg Routen Richtung Santiago de Compostela. Dieses Jahr (2021) ist das „Heilige Jakobsjahr„, was zuletzt im Jahr 2010 stattfand und 273.000 Pilger zählte, die nach Santiago de Compostela unterwegs waren. Daher glaube ich, dass dieses Jahr sehr viel Pilger unterwegs sein werden und wir uns daher einmal die unterschiedlichsten Jakobsweg Routen anschauen sollten, um den Menschenmassen auszuweichen. Denn auch hier gilt, viele Wege führen nach Santiago de Compostela.
Jakobsweg Routen in Europa
Viele Pilger laufen auf den Camino Francés, welcher ca. 800 Kilometer lang ist. 10 % der Pilger gehen diesen kompletten Pilgerweg und benötigen dafür mindestens ein Monat oder mehr Zeit. Andere pilgern den Camino Francés in Teilabschnitten oder erreichen von ganz anderen Pilgerwegen Santiago de Compostela.
Weitere bekannte Jakobsweg Routen, die eine Alternative zum Camino de Francés sein könnten, ist der Camino del Norte, welcher ca. 815 Kilometer lang ist und eine Reisezeit von vier bis sechs Wochen benötigt. Der Camino del Salvador ist kürzer und beträgt ca. 123 Kilometer, die in fünf bis sieben Tage zu erreichen sind. Ein weiterer Pilgerweg ist der Camino Inglés mit einer Länge von 122 Kilometer und ebenfalls mit einer Pilgerzeit von fünf bis sieben Tagen. Natürlich kannst Du Dir noch mehr Zeit nehmen, denn das ist Dein Weg und Du entscheidest wie Du ihn erleben möchtest.
Jakobsweg Routen nach Santiago de Compostela
Ich habe mich an meine Blogger-Kollegen gewandt und gefragt, wer schon mal auf einem Pilgerweg unterwegs war. Herauskamen ein paar bekannte und nicht bekannte Jakobsweg Routen. Wusstest Du, dass es in Deutschland mindestens 30 Pilgerwege und in Europa sogar ca. 60 Pilgerwege gibt? Alle zusammen bilden den Jakobsweg und führen Dich in Richtung Santiago de Compostela.
Jakobsweg Routen in Deutschland
Jakobsweg entlang der Lahn – von Wetzlar nach Lahnstein
Der rund 150 km lange Lahn Camino ist ein Teilabschnitt des deutschen Jakobsweges und führt von Wetzlar über Weilburg, Villmar, Limburg, Diez, Obernhof und Bad Ems nach Lahnstein.
Pilgern abseits der großen und berühmten Pilgerstrecken – durchatmen, loslassen, die Natur genießen. Mit diesem Vorhaben ging es für mich im Juni 2020 durch und über die Höhen des wunderschönen Lahntals, von Wetzlar nach Lahnstein bzw. nachher nur bis nach Bad Ems. Drei Tage und ca. 73 km später entschied ich nämlich die letzte Etappe zu verkürzen. Meine Füße brannten, große Blasen zierten meine Zehen und das obwohl ich gutes und vor allem eingelaufenes Schuhwerk anhatte. Konditionell hätte ich wohl noch einige Tage weiterlaufen können, aber meine Füße brauchten dringend eine Pause.
Mein absolutes Highlight auf dem gesamten Weg war die vielfältige und absolut beeindruckende Natur. Über Stock und Stein durch den Wald, querfeldein über weite Wiesen & Felder, aber auch über asphaltierte Wege direkt an der Lahn entlang. Hoch & tief, gemütlich und anstrengend – alle Extreme haben mich auf dem Weg begleitet.
Tipp: Mehrmals habe ich mir überlegt wie die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela das mit den Schmerzen und Blasen an den Füßen wohl machen. Denn es sind mindestens 100 km nötig zum Erlangen der Urkunde, viele Pilger laufen ja sogar mehrere hundert Kilometer. Nichtsdestotrotz, auch bei 2-3 Tagen dürfen Blasenpflaster auf keinen Fall in Deinem Rucksack fehlen!
Möchtest Du mehr über meine Zeit auf dem Jakobsweg erfahren? Ich freu mich über Deinen Besuch!
Vielen Dank an Isa vom Reiseblog lustloszugehen!
Seit ihrer ersten großen Reise nach Nordamerika ist Isa von lustloszugehen.de dem Fernweh verfallen. Ob Kitesurfen an den schönsten Kitespots weltweit, tauchen mit Haien oder einem Campingurlaub in Europa: Isa liebt Abenteuer.
Beuroner Jakobsweg – Spirituell über die Südwestalb
Wer gerne raue Landschaften auf dem Jakobsweg in Richtung Bodensee und Schweiz mit traditionellen spirituellen Orten verbinden will, sollte den Beuroner Jakobsweg ins Auge fassen. Er führt auf 75 km über die südwestliche Schwäbische Alb von Hechingen nach Meßkirch und ist nach dem Ort Beuron benannt, wo ein bekanntes Benediktinerkloster steht. In dessen Umfeld wurde auch die Beuroner Jakobspilger-Gemeinschaft gegründet. Er ist aus Richtung Rothenburg o.d.T. und Tübingen an Nordost- und Mitteldeutschland angebunden und führt weiter über Konstanz und Einsiedeln Richtung Genf.
Der Beuroner Jakobsweg führt durch das Bära- und Donautal, wo karge Felsen aus den Wäldern und Tälern ragen. Entlang des Weges gibt es immer wieder spirituelle Highlights wie die Peter- und Paul-Kirche in Nusplingen, die Wallfahrtskapelle Maria Mutter Europas in Gnadenweiler oder eben das Kloster Beuron, in dem man in coronafreien Zeiten auch übernachten kann. Das Stundengebet und die Messen der Mönche sind größtenteils öffentlich und man kann hier in der Gnadenkapelle der Abteikirche auf die Spuren der Beuroner Kunstschule gehen. Das ist die hier entwickelte religiöse Kunstströmung, die zwischen 1870 und 1930 die ganze Welt erobert hat.
Hinter Beuron verlässt man die Alb entlang des wunderschönen Donautales und pilgert über die Heidegger- und Heimerad-Stadt Meßkirch weiter in den Linzgau oder Hegau Richtung Bodensee.
In den Pilgerrucksack gehört dann unbedingt der Pilgerausweis der Beuroner Jakobspilger-Gemeinschaft, das Credential del Peregrino, das auch in Santiago de Compostela anerkannt wird. Man kann ihn auch online bestellen, Link im Beuroner Jakobsweg Blogpost.
Vielen Dank an Stefan vom Reiseblog tourstory!
Stefan ist Journalist, Webdesigner und Vater von zwei Kindern. Auf tourstory.de berichtet er über Freizeitmobile sowie über kulturelle und kulinarische Highlights.
Braunschweiger Jakobsweg mit Stadt-Sightseeing verbinden
Wer gerade nicht so viel Zeit hat, kann auch einen Tagestrip auf einem Pilgerweg unternehmen, um einfach mal den Alltag zu vergessen. Ich habe dies in der Stadt Braunschweig mit Sightseeing verbunden, da hier der Braunschweiger Jakobsweg 12 Kilometer mitten durch die Stadt führt. Von der Innenstadt geht es raus ins Grüne und es gibt viel zu entdecken. Zum Beispiel das Kloster in Riddagshausen, was ein Stadtteil von Braunschweig ist. Im Kloster-Innenhof gibt es einen schönen Garten, wo Obst und Gemüse, aber auch Kräuter und Blumen liebevoll angelegt worden sind. Perfekt für eine entspannte Pause auf der Bank unter dem Apfelbaum.
Viele Jakobsweg Routen führen vorbei an oder mitten durch Städte und Dörfer, die für diejenigen interessant sein könnten, die persönliche und touristische Motive auf einer Pilgerreise verbinden möchten. Mehr kannst Du in meinem Braunschweig Artikel lesen oder Dich von weiteren Pilgerwegen in Deutschland inspirieren lassen.
Jakobsweg Routen in Österreich
Salzburger Jakobsweg mit Bergpanorama
Der Jakobsweg ist der vermutlich berühmteste Pilgerweg der Welt. Die meisten verstehen darunter den Camino Francés, der im Norden Spaniens von den Pyrenäen bis zum Grab des Apostels Jakobus führt. Was viele aber nicht wissen ist, dass zum Jakobsweg auch viele andere Pilgerwege in ganz Europa zählen, die ebenfalls die weltberühmte Pilgerstätte in Galizien als Ziel haben.
Österreich ist da keine Ausnahme. Auf knapp 800 km Wegenetz lässt sich der Jakobsweg in der Alpenrepublik von Osten nach Westen erwandern. Eines der schönsten Teilstücke findet man auf der Salzburger Etappe, die sich vom malerischen Salzburger Seeland über die bezaubernde Stadt Salzburg bis hin zu den beeindruckenden Bergpanoramen bei Unken und Lofer erstreckt. Für die knapp 100 km lange Strecke sollte je nach Fitness man 4 bis 6 Tage einplanen. Am Weg liegen zahlreiche gemütliche Gasthäuser und Unterkünfte, die die fleißigen Pilger mit offenen Armen empfangen und mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen.
Der Salzburger Jakobsweg ist geprägt von malerischen Naturlandschaften und spektakulären Panoramen. Mich persönlich am meisten beeindruckt hat die legendäre Wallfahrtskirche von Maria Kirchental, die auf knapp 900 m Seehöhe auf einer romantischen Lichtung liegt. Umgeben von mächtigen Berggipfeln und uralten Bäumen strahlt dieser Kraftort eine ganz besondere Energie aus. Der Aufstieg ist recht sportlich, schließlich geht es eine gute Stunde steil bergauf, doch die fast surreale Szenerie auf der Lichtung entschädigt definitiv für die Mühen.
Stichwort Aufstieg: Auf dem Salzburger Teilstück des Jakobsweges ist auch der eine oder andere Höhenmeter zu überwinden. Deshalb sind gut passende Schuhe wirklich essenziell! Ich persönlich würde beim Pilgern auf vieles verzichten, aber definitiv nicht auf meine gut eingegangenen Wanderschuhe! Mehr in meinem Beitrag Pilgern in Salzburg.
Vielen Dank an Lisa vom Reiseblog imprintmytravel!
Bloggerin, Autorin & Fotografin Lisa schreibt seit 2014 auf ihrem Blog imprintmytravel.com über ihre Leidenschaften Reisen und Fotografie. Sie liebt epische Landschaften, wilde Tiere und spannende Begegnungen mit fremden Kulturen.
Jakobsweg Via Sacra durch Österreich
Meine erste echte Pilgererfahrung habe ich auf dem Via Sacra in Österreich gesammelt. Innerhalb von 4 Pilgertagen haben wir eine Strecke von rund 125 Kilometern zurückgelegt. Unser Weg führte im Sommer von Hinterbrühl bei Wien nach Mariazell. Der Via Sacra verläuft übrigens nicht nur in Österreich. Teile des Pilgerweges führen auch durch Deutschland, Polen und Tschechien.
Unsere Etappen umfassten täglich zwischen 20 bis 37 Kilometer. Die Strecke in Österreich bietet eine wunderschöne Landschaft. Zum Start ging es durch Wälder und vorbei an Wiesen. Kraftorte und kleine Kapellen verteilen sich entlang des Weges und rufen zur Besinnung auf. In den weiteren Etappen fordern kleinere Berge (bis zu 1000 Meter Höhe) heraus. Zu den schönsten Strecken zählt mit Sicherheit die Etappe durch die landschaftlich beeindruckende Falkenschlucht, die Übernachtung im Stift Lilienfeld (in alten Klosterkammern), die letzte Etappe ab Annaberg in Begleitung einer Pilgerführerin und natürlich der Einzug in Mariazell selber, bei strömenden Regen wohlgemerkt.
Für geübte Wanderer ist die Tour in 4 Tagen zu meistern. Doch ich würde mir eher etwas Zeit lassen und die Strecke in 5 Tagesetappen zurücklegen – mit rund 20 Kilometern pro Tag, um die Landschaft und das Gefühl wirklich zu genießen. Gerade für Wanderer, die bisher eher in flachen Gegenden unterwegs sind, hält die Strecke, aufgrund der bergigen Landschaft, Herausforderungen bereit. Mehr Abenteuer in meinen Pilgerbeiträgen.
Was darf in meinem Rucksack nicht fehlen? Ganz klar Blasenpflaster – denn Blasen entstehen schneller als man denkt -, Studentenfutter – für den schnellen Energiekick – und Wasser – sollte man immer genügend dabei haben.
Vielen Dank an Tanja vom Reiseblog SPANESS
Tanja schreibt auf www.spaness.de über kleine und große Abenteuer mit Wellbeing-Faktor: entspannte Slow-Travel Reiseerlebnisse, Wellnesshotel-Empfehlungen und nachhaltige Wellnesstipps. Ebenso unentdeckte Reiseziele oder Wanderstrecken vor der eigenen Haustür.
Jakobsweg Routen in Portugal
Portugiesischer Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela
Der Portugiesische Jakobsweg verläuft meines Wissens auf vielen verschiedenen (Zubringer)Wegen durch ganz Portugal, von Süd bis Nord. Ich selbst habe mich gemeinsam mit meiner Freundin und brasilianischen Bloggerin Rita Branco für die ca. 260 Kilometer lange Strecke vom Zentrum der Stadt Porto aus bis nach Santiago de Compostela entschieden.
Als Jahreszeit haben wir den Monat Mai gewählt, da dieser noch als „erträglich“ gilt, was mögliche Hitzewellen angeht. Wir sind den Weg in knapp zwei Wochen gegangen und haben uns somit „Zeit gelassen“: Unsere Tagesetappen waren selten über 20 Kilometer, da wir an jedem Tag ja auch noch posten, ein klein wenig bloggen und uns auch Zeit für uns und die Umgebung nehmen wollten. Dies war uns wirklich sehr wichtig -> Slow Travel, der auch nicht gleich körperlich so ermüdet. Meines Erachtens bringt es mehr, sich ein paar Tage mehr Zeit einzuteilen, als den Weg „durchziehen“ zu wollen: Ganz klar ist auf dem Jakobsweg der Weg das Ziel.
Ein Tipp für die Packliste, was unbedingt mit in den Rucksack muss: Ein Pilger-Tagebuch egal in welcher Form, ob elektronisch oder (noch besser) analog. Denn am Ende des Tages möchte man sich unbedingt Eindrücke notieren, Adressen neuer Bekanntschaften aufschreiben, etwas aufzeichnen, etc. Das Haptische eines echten Tagebuches hat zudem wirklich etwas für sich, wie ich nur bestätigen und unterstreichen kann. Näheres zu Tipps und Erfahrungen findet Ihr hier.
Vielen Dank an Elena vom Reiseblog CreativElena!
Elena von “CreativElena” berichtet von kreativen Kulturreisen, kulinarischen Erlebnissen und viel „local flavour“ aus aller Welt! Mit ihrem kleinen Sohn Liam entdeckt sie die Welt nochmals neu.
Jakobsweg Routen in Spanien
Camino del Norte entlang der spanischen Nordküste
5:30 Uhr. Mein schwankendes Stockbett reißt mich aus dem Schlaf. Plastiktüten knistern unter mir, ein Schlafsack verschwindet raschelnd. Taschenlampenblitze zucken durch den Raum, sonores Schnarchen ertönt hinten links. Es ist einer dieser übernächtigten Morgen, an denen ich mich frage, wieso ich mir das eigentlich antue und dann trotzdem wieder aufstehe und weitergehe – so wie jeden Tag. Denn egal, wie sehr der Körper meckert und die Füße klagen: sobald ich unterwegs bin, kommt das große Glücksgefühl, das alle Caminos eint: das Gefühl von Freiheit und Alles-Wird-Immer-Gut. Mein Tipp: Knöchelhöhe Wanderschuhe für das Baskenland, Trailrunner für die anschließenden Asphaltstrecken.
Der Jakobsweg entlang der spanischen Nordküste, der Camino del Norte, dessen erster Teil eigentlich Camino de la Costa heißt, ist bereits mein dritter Jakobsweg nach Camino Francés und Caminho Portugues. Seine 800 km verbinden Irún und Santiago de Compostela. Du pilgerst mit Blick aufs Meer, findest verzaubernde Badebuchten, einsame Strände und bewunderst Sonnenauf- und untergänge mit dem Duft von Eukalyptus und Meersalz in der Nase.
Es ist die landschaftlich atemberaubendste meiner drei Pilgerreisen und die anstrengendste: schweißtreibende Höhenmeter im Baskenland, endlose Kilometer auf Asphalt durch Kantabrien und Asturien, grau-grüner Nieselregen in Galicien. Weniger als 10 % aller Santiago-Pilger wählen diesen Weg. Seine Etappen führen selten durch Ortschaften, wodurch sie länger und weniger flexibel zu planen sind. Pilgerneulingen würde ich eher die populäreren Wege mit hervorragender Infrastruktur empfehlen.
Tipp: Das Flysch in Zumaia, Gaudís El Capricho in Comillas, ein verstecktes Strand-Café abseits des Weges bei Rellayo, sowie der Strand von Somo, um nur ein paar zu nennen.
Das muss unbedingt in meinen Pilger-Rucksack: Hirschtalgcreme & Wanderstöcke. Und eine Jakobsmuschel – aber die muss an meinen Rucksack. Wer wissen möchte, was einem wenige Tage vor dem ersten Camino durch den Kopf geht, kann einmal hier schauen.
Vielen Dank an Audrey vom Reiseblog Audrey im Wanderland!
Bis vor ihrem 2016er Sabbatical auf dem Jakobsweg hätte Audrey nie geglaubt, dass sie mal knapp 3.000 Kilometer mit Rucksack wandern würde. Ihre Erlebnisse erzählt sie Etappe für Etappe in mehr als 100 detaillierten Berichten auf ihrem Blog Audrey im Wanderland.
Jakobsweg Camino del Norte der Küstenweg
Ich bin 2006 den Küstenweg von Santander nach Santiago de Compostela gelaufen und das war eines der intensivsten Erlebnisse meines Lebens. Eine Achterbahn der Gefühle, doch der Weg fängt Dich immer wieder genau dann auf, wenn Du meinst es geht nicht mehr.
Der Küstenweg verläuft an der Nordküste Spaniens, allerdings bekommst Du das Meer seltener zu sehen als ich vorher gehofft hatte. Dafür war dieser Weg 2006 viel weniger frequentiert als der Französische Jakobsweg, sodass Du wirklich lange Zeit mit der Natur und Deinen Gedanken alleine unterwegs warst. Der Küstenweg ist sehr abwechslungsreich, langweilig wird es da ganz sicher nicht. Neben den vielen Begegnungen mit großartigen Menschen erinnere ich mich am liebsten an die Momente zurück, wenn Du um eine Kurve gebogen bist und endlich wieder das Meer gesehen hast, ein großartiges Gefühl.
Genieße Deinen Weg, denn der Weg ist das Ziel! Die Ankunft in Santiago war für mich ein ernüchternder Moment der eigentlich nur bedeutete, dass diese einzigartige Zeit jetzt zu Ende ist.
Ich bin meinen Weg im Sommer gelaufen und wurde trotzdem zweimal nass bis auf die Unterwäsche. Regenzeug sollte also auch im Sommer auf keinen Fall fehlen. Das wichtigste Teil in meinem Rucksack war aber definitiv mein Tagebuch. Darin habe ich alle meine guten und schlechten Gefühle festgehalten. Das Schreiben hat mir manche Momente erleichtert und jetzt ist es eine schöne Erinnerung an meine Zeit auf dem Küstenweg. Über einen meiner schönsten Camino del Norte Momente habe ich auf meinem Blog geschrieben.
Vielen Dank an Steffi vom Reiseblog Steffis Traumzeit!
Steffi schreibt auf ihrem Reiseblog Steffistraumzeit über das Reisen in Deutschland und der Welt. Sie berichtet über Erlebnisse, Tipps und Ideen zu geplanten Reisen.
Jakobsweg nach Santiago de Compostela – Cruz de Ferro
Alle Pilger, die dem traditionellen Pilgerweg nach Santiago de Compostela folgen, kommen hier vorbei. Nach glühender Hitze in der Ebene vor und nach Astorga geht es in Richtung Ponferrada steil hoch zum Cruz de Ferro. Der Anstieg bei Rabanal und die löchrige und enge gewundene Straße fordern den Fahrradpilgern alles ab. Der Weg für die Fußpilger ist nicht weniger anstrengend. Hier auf dem Pass am Monte Irago ist auf 1.500 Metern der höchste Punkt des französischen Pilgerwegs durch Spanien und eine echte Bewährungsprobe.
Das letzte Mal war ich im August 2016 hier. Mit dem Wohnmobil sind wir von den Pyrenäen dem traditionellen Pilgerweg bis Santiago und weiter zum Cabo Finisterre gefolgt – so nahe dies mit dem Fahrzeug möglich war. Mein damals 16-jähriger Sohn hatte eine Knieverletzung und sich diese Reise gewünscht. Es waren unvergleichliche vier Wochen.
Oben befindet sich ein großer Platz, Fernsicht, eine kleine Kapelle mit Schutzhütte, Tische und Bänke. Das Besondere ist das eiserne Kreuz (Cruz de Ferro). Das kleine Eisenkreuz ist auf einen Baumstamm montiert, drum herum ist ein großer Haufen aus verschiedensten Steinen angehäuft, der ständig weiterwächst. Hier legen die Pilger Steine und damit ihre Wünsche und Beschwerden ab bevor sie 900 Meter steil nach Molinaseca absteigen. Einen ganzen Tag sind sie von Rabanal del Camino bis dahin unterwegs. Briefe, Bänder und persönliche Gegenstände erzählen ihre Geschichten. Auch ich habe eigens einen Stein aus der Heimat mitgebracht und füge ihn dem lockeren Haufen hinzu. Magisch als einer der Ankommenden seine Geige vom Rücken nimmt und anfängt zu spielen. Ein Gänsehautmoment, der mich immer noch begleitet.
Schon in der Römerzeit soll hier ein Heiligtum gewesen sein, wo die Menschen Steine ablegten. Die beste Zeit für den Besuch ist im Frühjahr, wenn der Schnee weg ist und die Hitze noch nicht begonnen hat. Ich war schon mehrfach hier am Cruz de Ferro. Die Region und dieser Ort ziehen mich immer wieder an. Deshalb gehört in meinen Pilgerrucksack auch immer ein kleiner Stein von unterwegs. Vom fast verfallenen Ort Foncebadon dauert der Aufstieg zu Fuß 30 Minuten. Auf der engen schlechten Straße braucht man mit dem kleinen Wohnmobil fast genauso lange. Große Fahrzeuge kommen nicht hierher. Mehr Informationen zum Pilgerweg mit dem Wohnmobil.
Vielen Dank an Katja vom Reiseblog Hin-Fahren!
Katja ist leidenschaftliche Reisende mit dem Kastenwagen-Wohnmobil, Buchautorin und Journalistin. Auf ihrem Wohnmobil-Reiseblog Hin-Fahren.de gibt sie Tipps zu schönen Reisezielen und Touren – zwischen Südspanien und Nordkap – und rund um Camping und Wohnmobil.
Jakobsweg in Spanien – Teilstück A Coruña bis Santiago de Compostela
Im Frühjahr 2016 war ich für ein paar erlebnisreiche Tage auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs. Wir starteten unseren Weg aus der Innenstadt von A Coruña Richtung Bruma mit einem Abstecher zum Herkulesturm (Torre de Hércules). Es handelt sich hierbei um einen von den Römern erbauten Leuchtturm. Er ist der zweithöchste Spaniens mit einer Höhe von 55 Metern und liegt an einem weitläufigen Park mit wunderschönen Skulpturen. Im Jahr 2009 ist der Herkulesturm ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen worden.
Von A Coruña ging es nach Bruma (Meson do Vento) und weiter nach San Vicente de Marantes. Von dort aus erreichten wir überglücklich das Ziel unserer Reise Santiago de Compostela. Dieser Abschnitt des Jakobswegs erstreckt sich auf über 100 Kilometer und die beste Jahreszeit ist von April bis Ende September. Jedoch empfehle ich besser nicht in den großen Ferien und heißen Sommermonaten wandern.
Das absolute Highlight in Santiago de Compostela ist die prächtige romanische Kathedrale, die mehr als 800 Jahre alt ist. Wenn Du keine Höhenangst hast, empfehle ich Dir eine Besichtigung der imposanten Kathedrale und Du kannst fast über die Dächer Santiago de Compostela schauen. Genieße nach Deiner Pilger-Ankunft erst einmal das Gefühl des Sieges und das am besten mit einer genussvollen Pause im Café im Parador de Santiago de Compostela. Auch die Altstadt, ebenso wie das Gotteshaus, die beides Weltkulturerbe sind, solltest Du auf Deiner Stadt Erkundungstour nicht verpassen. Abgerundet wird das Ganze von einer entspannten Schlendertour durch die Markthalle am Vormittag, wo Du Dir das bunte Treiben anschauen kannst.
In Deinem Rucksack muss Platz für Wasser, Deinem Reisetagebuch und ein oder zwei Souvenirs aus Santiago de Compostela sein, damit die Pilgerreise Dir immer in Erinnerung bleibt.
Vielen Dank an Kathy vom Reiseblog Ahoi und Moin Moin!
Kathy bloggt auf Ahoi und Moin Moin und informiert über traumhafte Städtereisen, sowie Kreuzfahrtziele mit dazugehörigen barrierearmen Landausflügen. Ob mit Rollstuhl, Rollator oder Buggy/Kinderwagen – ihr Erfahrungsschatz umfasst mehr als 150 besuchte Kreuzfahrthäfen.
Jakobsweg Camino Francés – von St. Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela
Der Weg ist das Ziel – selten trifft dieser Satz den Nagel so auf den Kopf wie in diesem Fall. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich beschloss den Jakobsweg zu gehen. Es spukte schon eine ganze Weile durch meinen Kopf, aber letztlich ging dann alles doch relativ spontan, d.h. ohne große Vorbereitung. Ich wusste lediglich, dass ich den zum UNESCO-Welterbe als Camino Francés bekannten 800 Kilometer langen Weg vom französischen St. Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela gehen wollte.
Als Zeitfenster hatte ich mir den Spätsommer vorgenommen. Dann ist es nicht mehr ganz so heiß und auch nicht ganz so überlaufen. Allerdings kann es im Oktober auch schonmal ziemlich frisch werden. Einzelne Etappen in diesem kurzen Beitrag hervorzuheben fällt mir schwer. Dazu gibt es letztlich viel zu viele Höhepunkte, aber auch ein paar Tiefpunkte. Mein Bericht, den ich „32 Tage am Stock“ genannt habe, habe ich in 10 Beiträge aufgeteilt. Sie beinhalten alles: Wegbeschreibungen der Tagesetappen, Kilometerangaben, Etappenziele, Stimmungsschwankungen(!), Unterkünfte und natürlich Fotos!
Mir persönlich ging es weniger um eine religiöse Erfahrung als um das Erlebnis als solches. Der Weg ist ein unvergessliches und tolles Erlebnis. Man kann ihn gut alleine gehen, so wie ich. Man wird aber auf jeden Fall jede Menge netter Leute aus aller Herren Länder kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln. Um am Schluss in Santiago die Compostela die Urkunde als Nachweis für die erbrachte Pilgerreise zu bekommen, muss man mindestens die letzten100 km des Weges zu Fuß (200 km mit dem Fahrrad) gegangen sein. Viele gehen den Weg auch in Teilstrecken über mehrere Jahre verteilt. Hier findest Du meine ausführliche Pilgerreise auf dem Jakobsweg beschrieben.
Das muss unbedingt mit in Deinen Pilger-Rucksack: Wanderstab, Waschmittel, Ohrstöpsel!
Vielen Dank an Peter vom Reiseblog PetersTravel!
Peter bloggt auf PetersTravel und liebt es durch die weite Welt zu reisen. Er bietet seinen Lesern zahlreiche Tipps und authentische Beiträge, die inspirieren und für zum Reisen motivieren sollen.
Was gehört in den Pilger – Rucksack
Hier noch mal die Zusammenfassung, der oben genannten „Must-have“-Packliste, wenn Du auf Pilgerreise gehst.
Ich packe meinen Pilger-Rucksack und nehme mit…
- Pilgerausweis -> Urkunde im Pilgerbüro in Santiago de Compostela abholen. Voraussetzung: die letzten 100 Kilometer des Weges zu Fuß / 200 Kilometer per Rad „gepilgert“ zu sein.
- Jakobsmuschel an den Rucksack hängen.
- Wanderschuhe, gern eingelaufene Schuhe mitnehmen.
- Trailrunner für asphaltierte Straßen nutzen.
- FlipFlops in der Pilgerherberge tragen.
- Wandersocken, um die Blasen an den Füßen zu reduzieren.
- Wanderstöcke, erleichtern das Pilgern -> der Auf- und Abstieg wird angenehmer und die Körperhaltung aufrechterhalten.
- Hirschtalgcreme für die schmerzenden Füße am Abend.
- Blasenpflaster, gern ein paar mehr einpacken.
- Regenzeug, für Dich und Deinen Rucksack.
- Leggings abends in der Pilgerherberge tragen.
- Waschmittel, um weniger Klamotten einzupacken.
- Ohrstöpsel für die schnarchenden Nachbarn in der Pilgerherberge.
- Schlafsack sollte klein und leicht sein.
- Taschenlampe, um ohne großes Aufsehen die Pilgerherberge zu verlassen.
- Studentenfutter für den Energiekick zwischendurch.
- Wasserflasche, am besten zwei je Rucksack-Seite und Refill-Flaschen.
- Pilgertagebuch für Adressen und Eindrücke.
- Stein von zu Hause mitnehmen, um ihn am Cruz de Ferro abzulegen.
- Souvenir aus Santiago de Compostela, bevor es zurück in die Heimat geht.
Wenn Du Deine Packliste jetzt noch um Wanderhose, Funktionsshirt, Wanderjacke und Unterwäsche ergänzt, bist Du schon ziemlich gut ausgestattet. Denke immer daran, Du musst den Rucksack auch täglich ca. 20 Kilometer tragen.
In meinem Beitrag >>Pilgertipps für Anfänger<< sind weitere Utensilien aufgeführt, die in einem Rucksack Platz finden sollten. Was muss für Dich unbedingt in den Rucksack, auf das Du nicht verzichten kannst?
Solltest Du eine längere Pilgerreise planen, schau doch mal in den Beitrag von Heiko – er beschreibt dort, wie Du einen Pilgerwanderanhänger selber bauen kannst.
Vielen Dank an alle Beteiligten für diese großartigen Tipps und Erfahrungsberichte! Allen Pilgern wünsche ich einen „Buen Camino!“
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