Kreuzfahrt über die Ostsee – 6 Städte & 1.968 Seemeilen
In diesem Jahr machten wir eine 10-tägige Reise über die Ostsee mit der AIDAdiva. Mehr als die Hälfte unserer Urlaubstage waren bereits verstrichen. Wir hatten schon in Tallinn, St. Petersburg und Helsinki halt gemacht – hier Teil 1 der Kreuzfahrt.
Am 7. Tag unserer Reise fuhren wir nach Stockholm ein. Um die beeindruckende Schärenlandschaft sehen zu können, hieß es früh aufzustehen, auch wenn das Schiff erst gegen 10 Uhr an Land festmachte. Wir begaben uns also bereits gegen 7:30 Uhr an Deck und suchten uns mit einem Morgenkaffee ein schönes Plätzchen auf einer der Terrassen am Heck. An uns vorbei zog der Stockholmer Schärengarten mit seinen rund 30.000 Inseln, Schären und Felsen, die sich 80 km östlich vom Stadtzentrum in die Ostsee erstreckten. Die Baumkronen winkten uns zu, als wir die Ufer passierten. Einige waren große, bewohnte Inseln, andere ähnelten eher felsigen Außenposten oder Gras bewachsenen Kuppen, die von Seehunden oder Kajakfahrern belagert werden. Die Welt der Stockholmer Schären ist ein Paradies für Segler, Angler und all diejenigen, die das Leben am und auf dem Wasser lieben, aber auch Wanderer und Radfahrer finden zahlreiche schöne Strecken. Während der Sommermonate zieht es die Stockholmer wie magisch hinaus in diese fantastische Inselwelt.
Sport auf dem Kreuzfahrtschiff
Nachdem wir eine Stunde lang die Aussicht genossen und alles in Bildern festgehalten hatten, stärkte ich mich mit einem kleinen Obstsalat, bevor für mich die nächste PowerPlate-Einheit anstand. Mein Trainer erkundigte sich zu erst nach meinem Befinden nach der letzten Stunde. Der erwartet Muskelkater blieb zu großen Teilen aus, nur im Oberbauch zwickte es noch ein wenig. Die Dauer der einzelnen Übungen wurde bei dieser Einheit von 45 auf 60 Sekunden erhöht und die Übungen gewannen an Schwierigkeit. Über diesen Zeitraum die Balance zu halten und die Bewegungen sauber auszuführen war doch herausfordernder als einige Tage zuvor. Besonders die Arme wurden heute trainiert und ich merkte, dass sich meine regelmäßigen Plank-Übungen der vergangenen Wochen und Monate bezahlt machten und mir halfen, die 60-Sekunden-Intervalle gut durchzustehen.
Bereits Anfang des Jahres hatte ich meine persönliche Plank-Challenge gestartete und steigerte mich innerhalb kürzester Zeit von 30 Sekunden auf über 3 Minuten.
Kreuzfahrt Ziel Stockholm
Während das Schiff im Hafen von Stockholm festmachte, neigte sich meine PowerPlate-Einheit nach der geplanten halben Stunde dem Ende. Bestens gelaunt und voller Tatendrang ging ich unter die Dusche, um anschließend gut gefrühstückt Stockholm zu erkunden.
Da wir 5 km außerhalb der Innenstadt im Frihamnen Terminal lagen – die Pole Position am Cinderellabåtarna Terminal nahe der Innenstadt, blieb an diesem Tag der Mein Schiff vorbehalten – nutzten wir dieses Mal den Shuttlebus, um die Zeit, die wir in der schwedischen Hauptstadt hatten, bestmöglich einzusetzen. Der Busfahrer ließ uns nahe des Stockholmer Schlosses „Kungliga slottet“ raus, sodass wir einen guten Ausgangspunkt zu allen Attraktionen der Stadt hatten.
Wir starteten auch gleich mit der Erkundung des großen Schlossgeländes, das sich weit über die Insel Gamla Stand zieht. Auf die Innenbesichtigung verzichteten wir leider aus Zeitmangel. Schade eigentlich, denn der Zutritt ist kostenfrei. Außerdem befindet sich auf Gamla Stan die malerische Altstadt Stockholms mit seinen klassischen Häusern und engen Gassen. Vom Gamla Stand aus ging es in das zentrale Stadtviertel Norrmalm, das auch als „Stockholm City“ bezeichne wird. Hier schlenderten wir die Fußgängerzone entlang und bummelten durch die Geschäfte mit den typischen skandinavischen Designs.
Tipp: Mehr Informationen zu Sehenswürdigkeiten in Stockholm
Am späten Nachmittag begann sich der Himmel über uns zuzuziehen und wir werteten dies als Zeichen, uns langsam zum Schiff zurück zu begeben. Wir bestiegen somit erneut einen der Shuttlebusse, um zum Anleger zurück zu kehren. An diesem Abend würde unsere AIDAdiva im Hafen bleiben, bevor wir am nächsten Morgen gegen 5 Uhr Richtung Dänemark aufbrechen würden. Besonders freute ich mich an diesem Tag über ein paar Ohrringe eines typischen schwedischen Labels. Sie würden mich sicher noch lange an den schönen Tag hier erinnern.
Ein wenig schade, dass wir doch so weit außerhalb der City lagen und wir somit auf eigene Faust keine Schären-Tour in der Abenddämmerung mehr machen konnten. Entschädigt wurden wir aber mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang. So hoch im Norden geht die Sonne ja nur wenige Stunden ganz unter und sie hinterließ auch heute eine einmalige Dämmerung, während sie am äußeren Ende der Ostsee verschwand.
Kreuzfahrt Ziel Stockholm /Seetag
395 Seemeilen (461 km) bis Gdingen/Danzig
Nachdem wir in der Früh den Hafen von Stockholm verlassen hatten, begrüßte uns nach dem Aufstehen noch einmal die einmalige Schärenlandschaft, die sich 80 km entlang der Küste zog. Bei einem gemütlichen späten Frühstück sahen wir, wie die kleinen Inseln immer weniger wurden, schließlich nur noch ganz vereinzelt zu sehen waren und irgendwann ganz verschwanden. Anschließend gab es um uns herum – wie am ersten Tag unserer Reise – wieder nur Wasser.
Nach den vergangenen anstrengenden Tagen kam uns dieser Seetag sehr entgegen. Wir nutzen die Zeit, um neue Energie für die beiden letzten Ziele zu tanken und ich ermittelte fleißig weiter in meinem Krimi. In den Tagen zuvor hatte ich bereits über 400 Seiten gelesen und ich wollte den Täter unbedingt vor Ende der Reise schnappen. Zufälliger, aber passender Weise spielte die Handlung in Südschweden und auch in Stockholm wurde ermittelt.
An diesem Nachmittag nahm ich an einem Sportkurs teil und freute mich, dass es nur wenige weitere Besucher gab, die sich mit mir betätigten. Wie ich erfahren hatte, lag der Altersdurchschnitt auf dieser AIDA-Route bei 59,8 Jahren. Daher wurden besonders die Sportangebote nur wenig angenommen.
Da die weitere Bewegung an diesem Tag auf ein Minimum beschränkt war, versuchte ich wenigstens so viele Schritte wie möglich zu gehen und verzichtete bei jedem Deckwechsel auf den Fahrstuhl. Am Ende dieses Seetages schaffte ich immerhin gute 10.000 Schritte (ca. 6 km) und 38 Stockwerke.
Kreuzfahrt Ziel Gdingen/Danzig
289 Seemeilen (535 km) bis Kopenhagen
Als vorletzten Stop auf unserer Reise machten wir in Gdingen fest. Unser eigentliches Ziel war aber das 60 km entfernte polnische Danzig. Da es nur umständlich möglich war, auf eigene Faust vom Hafen bis in die alte Hansestadt zu gelangen, hatte ich bereits im Vorfeld der Reise Plätze in einem der Shuttlebusse gesichert. Der Transfer startete 30 Minuten nach dem Anlegen und brachte uns innerhalb von einer Stunde in das Zentrum Danzigs. Schon gegen 10 Uhr startete unsere Stadtführung, die Teil dieses Shuttle-Pakets war.
Wir streiften durch die ehemalige Hansestadt, die im 2. Weltkrieg vollständig zerstört und anschließend wieder komplett aufgebaut wurde. An jeder Ecke sahen wir Bernstein, für das Danzig so bekannt ist. Besonders in der Frauengasse gab es viele Händler, die das „Gold der Ostsee“ in ihren kleinen Geschäften und Galerien feilboten. Die Frauengasse mit ihren schmalen und reich geschmückten Bürgerhäusern und den so genannten Beischlägen – vor der eigentlichen Haustür gelegene, erhöhte Terrassen, die über oft verzierte Treppen zu erreichen sind – ist ein Beispiel für die einstige Danziger Straßenbebauung. Weiter ging es entlang der Mottlau. Dieser Fluss teilt die Innenstadt und an ihrem Ufer liegt auch das Krantor. Das Stadttor aus Backsteinen und Holz mit doppelter Kranfunktion ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.
Zurück ging es wieder mit dem Bus. Diesmal durch das kaschubische Küstenland. Eine einsame Landschaft, die von der Landwirtschaft geprägt ist. Es ist kein flaches Land, sanft gewellt erscheint die Moränenlandschaft, die bis an die Küste heran reicht. Tiefe Einschnitte zwischen steil ansteigenden Hügeln, sanfte Kuppen und weite Weiden und Felder bestimmen im Wechsel mit Wäldern und Seen das Bild. Entlang der malerischen Landschaft wurde ich ein wenig wehmütig. Der nächste Stop würde gleichzeitig der letzte auf dieser Reise sein, bevor es zurück Richtung unseres Zielhafens Warnemünde ging.
Kreuzfahrt Ziel Kopenhagen
117 Seemeilen (217 km) bis Warnemünde
Erst gegen Mittag unseres vorletzten Reisetages fuhren wir im Hafen von Kopenhagen ein. Daher nutzte ich den Vormittag für meine letzte PowerPlate-Einheit. Nach dem ich nun schon zwei Settings hinter mir hatte, war ich quasi Profi und es ging ohne Umschweifen und Erklärungen direkt los. Dieses Mal blieb es bei Intervallen von 60 Sekunden, aber die Intensität und somit der Schwierigkeitsgrad wurde deutlich erhöht. Der Fokus lag heute besonders auf der Brust- und Rückenmuskulatur. Zahlreiche Liegestütze und Dips versüßten wir den Start in den Tag. Mit hoch rotem Kopf und völlig durchgeschwitzt verließ ich das letzte Mal für diese Reise den Sportbereich und war mir sicher, dass ich spätestens am nächsten Tag meine letzte PowerPlate-Einheit deutlich merken würde.
Nach einem kleinen Mittagsimbiss machten wir uns auf zur Erkundung von Kopenhagen. Unser Schiff hatte am Langelinie Pier festgemacht und lag somit nur einen Steinwurf von der Kleinen Meerjungfrau entfernt. An unserem letzten Tag hatten wir die Front Row der Liegeplätze erwischt und konnten so alle Sehenswürdigkeiten fußläufig erkunden.
Bereits aus einigen Metern Entfernung sahen wir, wie sich zahlreiche Asiaten um die Hafenfrau scharrten. Sie machten es uns nicht einfach, ebenfalls schöne Bilder von dieser so bekannten Attraktion zu machen. Anschließend verließen wir das moderne Hafenareal und gingen zum benachbarten Nyhavn. Einst als Kopenhagens „sündige Meile“ bekannt, auf der die Seeleute ihren Durst löschten, befinden sich an diesem Kanal heute zahlreiche Cafés und Restaurants, zu denen sich überwiegend Touristen hingezogen fühlen. Auch heute belagerten sie die Außenterrassen und machten bei schwüler Hitze eine Rast unter den Sonnenschirmen, die vor den farbenfrohen Fassaden entlang der Kaimauer aufgebaut waren. Nicht viel weiter machte sich vor uns die Fußgängerzone Kopenhagens auf. Die Strøget ist die größte Shoppingmeile der Stadt und auch hier drängten sich die Touristen dicht an dicht. Wir lösten uns aus dem Getümmel und gingen zum Rosenborg Slot. Die beeindruckenden Bauten spendeten uns Schatten und wir schlenderten über das schöne Gelände, bevor wir zum Tivoli – eine Mischung aus Freizeitpark, Gastronomiewelt und Veranstaltungsort – kamen. Von weitem hörten wir schon das Gekreische der Besucher auf den Karussells und wir konnten das Popcorn und die Zuckerwatte riechen. Da wir nur wenig Zeit hatten, blieb uns nur der Blick von außerhalb des Zaunes und wir konnten bloß erahnen, wie viel Spaß man auf den 28 Fahrgeschäften und in den zwei Freilufttheater haben kann. Sicher werden wir bei nächster Gelegenheit noch einmal hierherkommen, um den Tivoli live zu erleben.
Auf dem Rückweg kamen wir noch am Amalienborg Slot vorbei. In einem der vier Paläste wohnt auch Königin Margrethe II und winkt bei offiziellen Anlässen von ihrem Balkon.
Um 20 Uhr verließ unser Kussmundschiff dann den letzten Hafen unserer Reise. Noch ein Mal sang Enya für uns die Auslaufhymnen:
We can steer, we can near, with Rob Dickins at the wheel,
We can sigh, say goodbye Ross and his dependancy,
We can sail, we can sail
Sail Away, Sail Away, Sail Away
Während des Abendessens durchquerten wir den Øeresundkanal und dicht über uns nahmen Flugzeuge Kurs auf den Airport von Kopenhagen. Die Möwen tanzten am Himmel und am Horizont rückten die Lichter der Stadt in weite Ferne, während an Deck die stimmungsvolle Beleuchtung zu einer letzten Poolparty rief.
Wir tanzten uns an diesem kühlen Abend warm, während uns der stürmische Ostseewind um die Nase wehte.
Gemeinsam mit vielen anderen Gästen haben wir eine spannende Reise über die Ostsee unternommen. Wir haben 1.968 Seemeilen zu sechs unterschiedlichen Hafenstädten zurückgelegt und zwei Tage auf See verbracht. Wir entdeckten mit Tallinn ein Stück Estland und waren im weltberühmten St. Petersburg. Nach dem finnischen Helsinki ging es durch die einmalige Schärenlandschaft vor Stockholm. Wir passierten als Tor zu Polen die Hafenstadt Gdingen und das nahe gelegene Danzig, bevor wir über Kopenhagen durch den Øeresund zurück nach Warnemünde gekehrt sind.
Dieser Text kann nur einen Bruchteil unserer zahlreichen Eindrücke wieder geben. Viel mehr haben wir erlebt, als nur das, was ich hier niederschreiben kann. Viel mehr haben wir gefühlt, als nur das, was ich hier zum Ausdruck bringen kann. Wir werden wieder losgehen, Grenzen freilassen und jede Himmelsrichtung als neues Ziel sehen. Denn das Leben ist eine Reise…Für mehr Informationen zur AIDAdiva klicke auf den Link.
Und mein Gewicht? Das wurde gehalten. Zu Hause ging es gleich auf die Waage, die mir freudig die gleiche Zahl anzeigte, wie vor der Reise. Tipps um auf Reisen das Gewicht zu halten gibt es hier.
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Ahoi und Moin Moin
30. März 2018 @ 20:18
Eine wirklich schöne Reise die du auf AidaDiva verbracht hast.
Vielen Dank für deinen Bericht
Viele Grüße Kathy