3 beliebte Fasten Methoden – Welche Fastenkur passt zu Dir
Fasten hat eine jahrtausendalte religiöse und kulturelle Tradition. Bereits schon 400 v. Chr. hat Hippokrates es als wirkungsvolles Mittel zur Mobilisierung der Selbstheilungskräfte beschrieben. Lange war das Fasten in Vergessenheit geraten, bis Ärzte in Russland Fasten als medizinische Therapie bei Patienten mit chronischen Erkrankungen einsetzten und wissenschaftlich untersuchten. Bis zum Zerfall der Sowjetunion war die Fastenkur ein fester Bestandteil des sowjetischen Gesundheitssystems. Bei einer Fastenkur unter ärztlicher Aufsicht wurden verschiedene Effekte beobachtet, unter anderem das Patienten von der entzündungshemmenden Wirkung und einer Verbesserung der Grunderkrankungen profitierten.
Darüber hinaus wirkte das Fasten auch stimulierend auf die Psyche, antidepressiv und beruhigend. Diese Effekte gehen hauptsächlich auf die Umstellung des Fastenstoffwechsels zurück. Die Ernährung kommt nicht mehr von außen, sondern wird aus körpereigenen Reserven gewonnen. Dabei werden zuerst die Glykogenspeicher geleert. Diese halten jedoch nur ca. einen Tag vor, sodass der Körper bereits ab dem zweiten Tag kurzfristig auf Proteine zurückgreift. Danach setzt der eigentliche Fastenstoffwechsel ein, dabei werden die Fettreserven zur Energiegewinnung benutzt. Mittlerweile wird seit fünf Jahrzehnten in Russland, den USA und Deutschland an den medizinischen Effekten des Fastens geforscht. Das Fasten zur Behandlung von Krankheiten, das Heilfasten, sollte immer unter ärztlicher Aufsicht in speziellen Kliniken durchgeführt werden.
Fasten für Gesunde
Wer als Gesunder die wohltuenden Wirkungen einer Fastenkur beziehungsweise des Fastens erleben will, dem stehen unterschiedliche Formen des Fastens offen. Diese Formen des Fastens eignen sich für Menschen, die sich eigenverantwortlich um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden kümmern möchten. Fasten heißt nicht hungern und entbehren, sondern ist eine freiwillige und bewusste Entscheidung für eine Zeit des Verzichts. Beim Fasten wird sich auf das Wesentliche konzentriert und ist der einfachste Weg um Körper, Geist und Seele zu reinigen und den „inneren Arzt“ zu aktivieren.
Fasten nach Buchinger
Eine besonders wirkungsvolle Methode wurde von Dr. Otto Buchinger entwickelt, der selbst schwer an Rheuma erkrankte und durch das Fasten seine Gesundheit wiederherstellen konnte. Beim Fasten nach Buchinger wird der Körper mit allem Nötigen versorgt, sodass keine Mangelerscheinungen entstehen. Die Fastenverpflegung besteht aus frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften, frisch gekochter Gemüsebrühe, Zitronen, 1-2 TL Honig, Kräutertee und viel Wasser. Dies alles sorgt dafür, dass wir mit genügend Vitaminen und Mineralien versorgt werden.
Info: Fasten kann auch helfen überflüssige Pfunde loszuwerden, ist jedoch nicht unbedingt für dauerhafte Gewichtsabnahme geeignet.
Der Zellreinigungsprozess kommt beim Fasten richtig in Schwung und die körpereigene „Müllabfuhr“ arbeitet auf Hochtouren. Diese Entgiftung ist eine wunderbare präventive Maßnahme zur Gesundheit und senkt die Risikofaktoren von Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, erhöhtes Cholesterin und erhöhte Harnsäure. Ebenso können entzündliche Vorgänge im Körper gedämpft werden. Fasten ist ein natürlicher Vorgang, der dem Körper Ausgeglichenheit und Regeneration bietet. Der Geist wird frei und kann sich unter anderem auf eigene Bedürfnisse besinnen. Er bekommt Klarheit im Denken und die Kreativität wird gestärkt. Die erlangte Selbsterkenntnis wirkt sich positiv auf die Seele aus und das Vertrauen in den eigenen Körper gestärkt. Das wiederum kann Spannungen lösen. Auch das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Wer die Erfahrung gemacht hat, mehrere Tage ohne Nahrung auszukommen, schafft auch ganz andere Herausforderungen.
Das Fasten ist ein Impuls seine Ernährungsgewohnheiten und seinen Lebensstil zu überdenken und zu korrigieren. Festgefahrenes löst sich und neue Wege tun sich auf. Um maximal zu profitieren sind die Tage vor und nach dem Fasten genauso wichtig, um den nachhaltigen Erfolg des Fastens zu sichern. Das bedeutet im Vorfeld den Körper zu entlasten und im Anschluss die Ernährung wieder langsam aufzubauen. Dabei und bei vielen anderen Fragen während des Fastens kann die Unterstützung durch eine geschulte Fastenleitung sehr hilfreich sein. Ein erfahrener Fastenleiter stellt nicht nur ein geeignetes Ernährungsprogramm zusammen, sondern unterstützt auch in den schwierigen Phasen des Fastens:
- Wie starte ich das Fasten richtig?
- Wie gehe ich mit den Symptomen der Entgiftung um, die ab dem dritten Fastentag einsetzen?
- Kann ich eine Fastenkrise vermeiden oder abmildern?
Fastenwandern
Eine wichtige Säule des Buchinger Fastens ist Bewegung an der frischen Luft, gern mit etwas Sonnenschein. Die Bewegung verstärkt die positiven Effekte des Fastens. Beim Fastenwandern lässt sich dabei das Nützliche besonders gut mit dem Angenehmen verbinden. Bewegung in anregender Natur und in einer Gruppe von Gleichgesinnten macht das Fasten zu einer sozialen Aktivität. Der gemeinsame Austausch hilft über die schwierigen ersten Tage oder die sogenannte Fastenkrise hinweg, sodass immer mehr Menschen diese Form des Fastens bevorzugen. Für viele dieser Menschen wird das Fastenwandern zu einem regelmäßigen Erlebnis, bei dem neben der körperlichen Verjüngung auch die Besinnung auf eigene Bedürfnisse, die Stärkung der Kreativität und eine oft berichtete Klarheit im Denken willkommene Wirkungen sind.
Basenfasten
Basenfasten basiert auf der Basentheorie von Ragnar Berg. Dabei wird kein Fastenstoffwechsel induziert, es geht ausschließlich darum überschüssige Säuren aus dem Körper auszuspülen und die Basendepots aufzufüllen. Dadurch lassen sich das Herz-Kreislauf-System entlasten, die Immunabwehr stärken und das Gewicht nachhaltig reduzieren.
Die Dauer des Basenfastens beträgt 1-2 Wochen. Dabei werden täglich maximal 1000 Kalorien aufgenommen, wobei die Verpflegung sich ausschließlich aus reifem, saisonalem Obst, basischem Gemüse, Pilzen, Ölsaaten, Nüssen und Kräutern zusammensetzt.
Intervallfasten
Eine alltagsgeeignete und sozialverträgliche Form des Fastens ist das Intervallfasten. Dabei macht man sich zunutze, dass der Körper nach einer längeren Pause ohne Nahrungsaufnahme mit dem Zellreinigungsprozess beginnt. Überschüssige Stoffe, wie kaputte Proteine oder Krankheitserreger werden dadurch recycelt und für den Körper wieder nutzbar gemacht. Es gibt verschiedene Formen des Intervallfastens:
- 6 zu 1 bedeutet sechs Tage normal essen und einen Tag fasten.
- 5 zu 2 bedeutet fünf Tage normal essen und an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen fasten. An den Fastentagen sollten nicht mehr als 500 Kalorien aufgenommen werden.
- 16 zu 8 bedeutet innerhalb von 8 Stunden kann gegessen werden, danach wird eine Pause von 16 Stunden eingehalten.
- 20 zu 4 bedeutet innerhalb von 4 Stunden Essen zu sich nehmen und danach 20 Stunden Essenspause.
Intervallfasten eignet sich besonders gut für den Alltag und kann über mehrere Wochen oder Monate ausgeübt werden, da es eigentlich eine Ernährungsform darstellt. Somit ist das Intervallfasten auch zu Hause umsetzbar und noch dazu jeder Zeit möglich zu starten. Allerdings ist das Fasten in einer homogenen Gruppe erfolgreicher, macht mehr Spaß und fördert das gegenseitige Durchhaltevermögen.
Wer sollte keine Fastenkur machen
Fastenreisen gelten grundsätzlich für gesunde Menschen. Über chronische Krankheiten, zum Beispiel medikamentenpflichtiger Bluthochdruck sollte Dein Fastenleiter im Vorfeld informiert werden.
Info: Wusstest Du, dass durch Fastenkuren zum Beispiel häufige Migräneanfälle nachhaltig reduziert werden können.
Fasten sollten auch keine Personen mit Schilddrüsenüberfunktion, in der Schwangerschaft oder beim Stillen. Ebenfalls nicht unter 16 Jahren, bei psychischen Erkrankungen oder Essstörungen. Bei Unsicherheiten unbedingt vorher das Okay vom Arzt einholen.
Fasten nach Buchinger, Basenfasten und Intervallfasten, aber auch weitere Fasten Methoden wie Früchte-, Saft- und Suppenfasten, werden von Fastenleitern rund um den Globus in entspannter Umgebung angeboten. Schrothkuren und FX Mayr werden nicht von selbstständigen Fastenleitern umgesetzt, da hier eine Fastenkur von speziell geschulten Fachpersonal oder Ärzten umgesetzt werden.
Info zum Schluss: Ich bin kein Arzt und gebe nur mein Wissen beziehungsweise Erfahrungen weiter. Bei Fragen daher immer Deinen Hausarzt aufsuchen.
Mehr Blog – Gesundheitsthemen
Bist Du an weiteren gesundheitsfördernden Themen interessiert, dann sind die nachfolgenden Beiträge bestimmt auch für Dich inspirierend. Ob ein Gesundheitsurlaub, eine Wanderung oder weiterführende Informationen zu präventiven Gesundheitsmaßnahmen – hier auf dem Blog wirst Du bestimmt fündig.
Nachfolgend findest Du eine kleine Auswahl an Artikeln, die Dir hier auf meinem gesundheitstouristischen Blog begegnen. Schau Dich gerne weiter um.
- Gesundheitsurlaub von Ayurveda über Heilfasten bis hin zum Yoga
- Tipps zur Gesundheits-, Präventions- & Kurreise – Anwendungen & Verfahren
- Kneippkuren in Deutschland – Kneippen hilft bei Gesundheitsstörungen
- Gesunde Ernährung und Stressbewältigung im Homeoffice
- 10 Reisetipps für zauberhafte Winterwanderungen in Deutschland