Waldbaden aus Japan: Unterwegs mit allen Sinnen in heilsamer Natur
Der Wald bietet, insbesondere den Stadtmenschen, bei einem Spaziergang mehr als nur Bäume, Pflanzen, Sträucher, saftiges Grün und Lichtspiele zwischen den Baumkronen. Auch Stille, Abgeschiedenheit, Mein-Ich sowie saubere Luft und neue Düfte können im Wald – abseits der Großstadthektik – wahrgenommen werden. Einfach die Natur als Gesundheitsvorsorge erkennen! Der Wald liefert eine gesunde Umgebung, um den täglichen Stress abzuschütteln und den Körper, den Geist und die Seele in Einklang zu bringen. Hast Du schon einmal Waldbaden, eine Waldmeditation oder Waldyoga ausprobiert, um Dein Wohlbefinden zu steigern? In diesem Bericht erfährst Du mehr zum Thema Waldbaden.
Woher stammt Waldbaden
Das Waldbaden und seine heilsame Wirkung sind im asiatischen Raum schon lange eine anerkannte Stressmanagement Methode. Seelisches Gleichgewicht, geistige Entfaltung und körperliches Wohlbefinden sind die sogenannten drei Säulen des Waldbadens. Seinen Ursprung hat das Waldbaden aus Japan und „Shirin Yoku“ bedeutet übersetzt „Baden in der Waldluft“. Jährlich tauchen in Japan mehr als 100.000 Menschen auf die „Waldbaden Wanderwege“ ab, um ihr Immunsystem zu stärken, Stress abzubauen und die Psyche zu reinigen.
Waldbaden als Gesundheitsvorsorge
Warum aber kann der Wald uns in der Gesundheitsvorsorge behilflich sein? Du hast bestimmt schon mal davon gehört, dass die Natur sich selbst regeneriert und auf bestimmte Einflüsse positiv oder negativ reagiert. Ob überirdisch (z.B. Blätter) oder unterirdisch (z.B. Baumwurzeln), der Wald lebt und schützt sich vor Schädlingen, produziert Sauerstoff, verbreitet Pollen und kommuniziert untereinander mit sogenanntem Substanz-Austausch (z.B. Terpene).
Sobald wir also in den Wald gehen, gehören wir automatisch zum Wald-Kreislauf und atmen gasförmige Terpene und saubere Luft über die Lungen, aber auch über die Haut ein. Deshalb ist es wichtig, bewusst und mit allen Sinnen den Wald zu entdecken. Dies ist übrigens an 365 Tagen möglich, egal ob Sommer oder Winter, ob Frühling oder Herbst, ein Waldbesuch bietet Dir zu jeder Jahreszeit eine Portion Gesundheit.
Waldbaden – Tipps & Ideen
Lausche dem Vogelgezwitscher, rieche die Erde oder reibe ein paar Tannennadeln in den Händen, laufe barfuß auf dem kalten/warmen/feuchten/trockenen Waldweg, nasche bewusst und langsam Dir bekannte Beeren, folge den Lichtstrahlen, die durch die Baumkronen funkeln oder den Blättern, die sich im Wind hin und her bewegen. Setze Dich an einen Baum und genieße die Stille und die Wald-Schönheit, atme dabei tief in den Bauch hinein oder setze Dich auf eine Lichtung mit einem Buch, praktiziere Yoga oder meditiere. Was auch immer Du zusammen mit dem Wald erleben möchtest, mach es und Du wirst mit positiver Energie diesen wieder verlassen.
Kleiner Hinweis: Bedenke bitte auch, dass es im Wald Zecken gibt. Bei meinem letzten Schwarzwald Waldbaden hatte ich eine Zecke am Knie, trotz langer Hose. Dies hatte ich erst unter der Dusche bemerkt. Die Dame an der Rezeption hat sie mir mit einer Zeckenkarte entfernt.
Ist Waldbaden auch ein Waldspaziergang
Du fragst Dich, ob ein Waldspaziergang auch Waldbaden ist? Nein, ein Waldspaziergang ist nicht gleich Waldbaden. Der Unterschied zum Waldspaziergang oder auch zur Joggingrunde im Wald, ist, dass Du bei den beiden Beispielen ein Ziel vor Augen hast, von wo nach wo Du unterwegs sein wirst – A nach B. Vielleicht bist Du auch in Begleitung unterwegs und unterhältst Dich auch noch angeregt und konzentrierst Dich nicht bewusst auf Deine Wald-Umgebung. Beim Waldbaden geht es nicht darum, viele Kilometer zu bezwingen oder irgendwo anzukommen – außer bei Dir selbst. Vielmehr geht es um Entschleunigung und das Erkennen & Verstehen von Körpersignalen, sowie die Steuerung der Atmung und Achtsamkeitslehre. Die vielen Reize, die Dich im Alltag erreichen, beim Betreten des Waldes zurücklassen und nach dem Waldbad, diese auch nicht wieder in ganzer Dimension aufzunehmen.
Waldbaden mit allen Sinnen genießen
Im Wald den Blick fokussiert auf die Natur lenken, bewusst die Geräusche und die Düfte wahrnehmen, ganz kleine Schritte machen oder einfach mal stehen bleiben, Blätter, Rinde, Moos etc. anfassen oder in Zeitlupe über Baumstämme, Pfützen, Tau befeuchtete Wiesen, Äste, Sand, Steine und Moos barfuß gehen. Diese Art von Selbsttherapie hilft auch im Alltag, kleine Dinge wieder mehr zu würdigen und stärkt die Immunabwehr. Wie oben bereits erwähnt, bist Du beim Eintreten in den Wald, Teil des Kreislaufes und Dein Selbstschutz, wie der des Waldes, wird durch das Fühlen, Tasten, Sehen, Hören, Riechen aktiviert. Du lernst nicht nur Dich zu fokussieren, sondern Dich auch besser zu konzentrieren, Deine Atmung zu vertiefen, Deine Stimmung aufzuhellen, Glücksgefühle zu erfahren und einen Energieschub zu erleben.
Wie Du das erlangst, muss jeder für sich herausfinden, aber die Sinne öffnen, sanfte Bewegungen, tiefe und bewusste Atmung, langsame Schritte und die Augen entspannt in der Stille umherwandern zu lassen, bringt Dich dem Erlebnis Waldbaden und Deiner Gesundheitsvorsorge ein Stück näher. Verschiedene Waldelemente erwarten Dich, wie zum Beispiel
- die Luft, sie liefert Dir körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
- das Licht als Stimmungsaufheller
- der Boden, der Deine Gelenke und den Rücken stärkt
- die Stille, die den Großstadtlärm ausblendet
- die Farbe Grün, steht für Entspannung, Harmonie, Naturnähe und wirkt beruhigend auf unser Nervensystem
Nutzen wir doch die „kostenlose“ Natur als Unterstützung für unsere Gesundheitserhaltung.
Eine Urlaubsidee zum Waldbaden könnte ein Ausflug in den Schwarzwald sein. Ich war im Nordschwarzwald unterwegs und habe dort nicht nur das Waldbaden kennengelernt. Mehr zu meinem Schwarzwald Wochenende findest Du im Beitrag: Ausflugsziel Nordschwarzwald: Wandern, Waldbaden und Selfness in Bad Herrenalb
Waldbaden und Barfußlaufen ist gesund
Barfußlaufen ist nicht nur gesund, sondern auch Wellness und Abenteuer für die Füße. Beim Waldbaden einfach mal für einige Meter die Schuhe ausziehen – packe sie in Deinen Rucksack – und gehe, laufe, hüpfe und springe auf dem Waldboden. Fühle das Moos, die Baumrinde und die feuchte trockene Erde unter der Fußsohle. Das Barfußlaufen stärkt nicht nur die Füße, sondern auch Deine Beine und Deine Haltung. Deine Muskeln, Sehnen und Bänder werden beim Barfußlaufen mehr beansprucht als mit Schuhen. Auch sensibilisiert das Gehen ohne Schuhe und Du trittst behutsamer auf den Boden auf. Vorteil, Du wirst nicht mehr bei jeder Eichel, Rinde oder Steinchen unter den nackten Füßen quieken. Nachteil, es bildet sich Hornhaut, welche aber auf Dauer zu einer geschmeidigen und elastischeren Hornhaut werden. Deine Füße werden dann trotzdem „glänzen“.
Ebenfalls hilft die Luft bei Schweißfüßen und das Barfußlaufen befreit von engen oder hochhackigen Schuhen, was Deformationen hervorruft und Sehnen verkürzt. Starte am besten in Deiner Wohnung, auf der Wiese, beim Sport, auf der Arbeit oder nutze Barfußschuhe. Bei Kleinkindern ist es besonders wichtig, dass sie oft und viel ohne Schuhe laufen, da die aufrechte Haltung dadurch gestärkt wird.
Möchtest Du mit der ganzen Familie barfuß laufen, dann findest Du hier eine Liste an Barfußparks in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mein Tipp, keine Pediküre im Vorfeld. Ich war im Barfußpark Egestorf und habe meinen Ausflug und meine Erfahrung zusammengeschrieben: Barfußpark Egestorf – Ein Tag im Paradies für müde Füsse
Viele positive Aspekte sind hier zusammengekommen, findest Du nicht? Wann warst Du das letzte Mal im Wald und hast diesen bewusst wahrgenommen? Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen entspannten, intensiven und bewussten zukünftigen Waldaufenthalt!
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Anna
3. Mai 2020 @ 9:10
Wunderbarer Artikel! Wir wollen heute am Sonntag in den Wald gehen und werden mal das ein oder andere ausprobieren. LG Anna