Outdoor Aktivität im Herzogtum Lauenburg: Kanu-Wander-Theater
ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Bereits zum 14. Mal startete das vierwöchige Festival „KulturSommer am Kanal“ in der wald- und seenreichen Landschaft des Herzogtums Lauenburg unter dem Motto: Das Wasser – Das Salz – Die Seele. Jedes Jahr begeistert der „KulturSommer am Kanal“ mit neuen Themen und ca. 90 Veranstaltungen Natur- und Kulturliebhaber an 30 Orten zwischen Ratzeburg und Lauenburg, Mölln und Geesthacht. Die Inszenierungen variieren jedes Jahr und für 2019 ging es entlang des Elbe-Lübeck-Kanals unter anderem mit Salzfesten, Singen am See, Operetten auf dem Lande, literarische Kutschfahrten und Konzerten in Kirchen. Das Highlight ist aber seit 10 Jahren die Outdoor Aktivität: das Kanu-Wander-Theater, wo ca. 100 Gäste am Tag eine acht Kilometer lange Kanutour unternehmen und dabei am Ufer viele künstlerische Darbietungen erblicken.
KulturSommer am Kanal – Themen der letzten fünf Jahre
In den letzten fünf Jahre gab es bereits wunderbare Kanu-Wander-Theater Themen, die unter der Regie von Kerstin Steeb inszeniert wurden:
- 2018 Ein Sommernachtstraum
- 2017 Die Zauberflöte
- 2016 Romeo und Julia
- 2015 Effi Briest
- 2014 Die Odyssee
Ich bin schon gespannt wie das Thema im nächsten Jahr lauten wird und freue mich auf eine neue Outdoor Aktivität entlang des Schaalseekanals.
Outdoor Aktivität: Kanu-Wander-Theater
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir als vierte Gruppe und paddelten zur ersten Brücke, wo uns die Szene „Genuss, Geheimnis, Gefahr Wasser“ erwartete. Hier spielte zuerst ein junger Mann auf seiner Gitarre, gefolgt von Kindern und Eltern die uns vom Ufer aus die erste Szene von 11 Szenen erzählten. Um zu den weiteren Szenen-Stationen zu gelangen, ging es zu Beginn durch einen roten Vorhang, der von einer Brücke hinunterhing. Hindurch gefahren, begann die acht Kilometer lange und kulturelle Kanu-Wander-Theater Tour. Für mich eine tolle sportliche und märchenhafte Outdoor Aktivität.
Wir reisten in die Welt von Meerjungfrauen und Wassermännern. Die 11 Stationen lehrten uns die Geschichte einer Meerjungfrau, die aus Liebe einen Pakt einging und durch einen Tausch ins weltliche Leben eintauchte, doch am Ende wieder im Meer verschwand. Um diese einzigartige Outdoor Aktivität so fantastisch zu inszenieren, waren 70 beteiligte Amateure und Profis von Bewegungskünstlern über Schauspieler bis hin zu Opernsängern zwei Tage lang im Einsatz.
Wir „wanderten“ in unseren Kanus zu den jeweiligen Stationen am Land oder im Wasser. Insgesamt fuhren wir mit ca. acht kleinen und einem großen Kanu über den Schaalseekanal, den Salemer See und den Pipersee bis zum Schaalseecamp. Vor uns waren bereits andere Gruppen mit ihren Kanus unterwegs. Getroffen haben wir die anderen Kanu-Gruppen aber nicht, dafür Ruderer und Tretbootfahrer, die aber nicht zur Veranstaltung gehörten. Wir hatten an jeder Station ausreichend Zeit das Schauspiel und die Sehnsüchte der Wasserwesen zu genießen.
Während wir gemütlich vor uns hin paddelten, nahmen wir nicht nur die wunderbare Natur wahr, sondern auch die Sagenwelt der Meerjungfrauen und Wasserwesen, die an den Ufern uns ihre Kunst präsentieren. Dies ist eine Parabel über Sehnsucht, zu lieben oder jemand ganz anderes zu sein.
Am Salemer See, ungefähr nach der Hälfte der Szenen-Stationen, gab es eine 15-minütige Paddel-Pause am Steg vom Bistro „Das Thomas“. Hier konnten Getränke und Eis eingekauft oder das öffentliche WC genutzt werden. Ich setzte mich jedoch an den Steg und hielt meine Füße ins Wasser für eine kurze Abkühlung. Schließlich hatten wir sonnige 28 Grad, was aber für diese Outdoor Aktivität auf dem Wasser kein Problem darstellte. Wir paddelten oft durch bewaldete Kanäle und hielten unter Bäumen oder Brücken für die Szenen an.
Tipp: Mütze, Sonnencreme, Wasserflasche und kleinen Power-Snack auf einer Outdoor Aktivität im Sommer dabeihaben.
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Unterwegs zum Schaalseecamp
Nach der Pause fuhren wir noch mal eine Stunde in unseren Kanus bis zum Schaalseecamp. Ein großer Dank an das Kanu-Center, die die Tour begleitet und uns sicher durch die Gewässer bis zum Schaalseecamp gebracht haben. Insgesamt waren wir vier Stunden auf dem Wasser unterwegs und freuten uns am Schaalseecamp angekommen zu sein. Hier bestand die Möglichkeit, zum Ende des Kanu-Wander-Theaters, sich mit den Künstlern über das Erlebte auszutauschen. Vor Ort konnten wir Erfrischungsgetränke und Leckereien kaufen, welche wir im Schatten zu uns nahmen. Vom Schaalseecamp wurde eine Shuttleservice angeboten, der zur 15 Minuten entfernten Einstiegsstelle fuhr, wo die geparkten Autos der Teilnehmer standen.
Diese Outdoor Aktivität, sprich das Kanufahren mit Theateraufführungen am Ufer, war für mich eine ganz neue und wunderbare Erfahrung. Es ist zwar noch ein Jahr hin bis zum nächsten Kanu-Wander-Theater, aber ich bin mir sicher, dass ich auch im nächsten Jahr mir einen Platz für diese einmalige, märchenhafte Reise buchen werde.
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Generelle Info zum Schaalseecamp
Am Schaalseecamp kann in Tipis oder Planwagen übernachtet werden und sich abends gemütlich am Lagerfeuer über die Geschichten des Tages ausgetauscht werden. Neben dem Kanuverleih, gibt es auch die Möglichkeit Kajaks, SUP-Boards oder Fahrräder auszuleihen. Das Beste finde ich jedoch, dass Du Dir ein Kanu für eine One-Way-Tour mieten kannst. Das heißt, Du übernimmst das Kanu an Punkt A und gibst es an Punkt B zurück. Der Schaalseekanal ist wirklich sehenswert, egal ob mit Theateraufführung oder ohne. Sollte Dir die Strecke vom Kanu-Wander-Theater (acht Kilometer) zu kurz sein, kannst Du Deine individuelle Kanutour auf 83+ Kilometer ausweiten. Du hast die große Auswahl von wo Du starten möchtest: Obere Trave, Mittlere Trave, Untere Trave über die Wakenitz und den Ratzeburger See oder einfach ein paar Runden auf dem Schaalsee drehen.
Tipp: Du kannst auch eine Radtour von Mölln zum Ratzeburger See unternehmen. Und bevor Du dort mit dem Kanu los paddelst, ein Runde Wasserfahrrad ausprobieren.
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Fakten zum Kanu-Wander-Theater
Die Outdoor Aktivität wurde 2019 an zwei Tage mit je fünf Abfahrten à 8-10 Booten innerhalb von zwei Stunden angeboten. Die Fahrzeit betrug – je nach Geschwindigkeit der Paddler – zwischen drei bis vier Stunden. Die Einstiegsstelle für uns war beim „Parkplatz am Kanal“ bzw. der Schmilauer Brücke im Herzogtum Lauenburg. Da dieser Programmpunkt beim jährlichen „KulturSommer am Kanal“ immer beliebter wird, ist eine rechtzeitige Anmeldung bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg (Kulturportal) notwendig, um dieses zauberhafte, maritime Spektakel zu erleben. Kostenpunkt pro Person: 27,00 € (Stand 2019).
Info: Du buchst Dir aber kein Kanu, sondern „nur“ einen Platz in einem Kanu. Ebenfalls auch keine Uhrzeit, nur den Tag kannst Du bestimmen. Deine detaillierten Buchungsinformationen erhältst Du aber rechtzeitig vor der Tour. Natürlich wird geschaut, dass bei einer Gruppenbuchung (Familie, Freunde…) alle zeitgleich starten und zusammensitzen.
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Interview mit Kerstin Steeb zum Kanu-Wander-Theater
Kerstin Steeb führte auch dieses Jahr wieder bei der Outdoor Aktivität, dem Kanu-Wander-Theater, Regie. Jedoch war dies ihr Abschlussjahr und daher stellte ihr vier Fragen zum Kanu-Wander-Theater.
Wie entstand die diesjährige Inszenierung bzw. das Thema für das Kanu-Wander-Theater?
„Die Stoffe wähle ich passend zum Thema des KulturSommers am Kanal aus. In diesem Jahr ist es „Das Wasser – Das Salz – Die Seele“, da passten die Geschichten rund um die Meerjungfrau, die aus dem Wasser kommt und sich eine Seele wünscht und als Zeichen für menschliche Gefühle eine salzige Träne wie die Faust aufs Auge. Außerdem lasse ich mich jedes Jahr neu von der Umgebung und den Spielorten am Kanal und an den Seen inspirieren.“
Was begeistert Sie am „KulturSommer am Kanal“ insbesondere an der Outdoor Aktivität: Kanu-Wander-Theater Regie zu führen?
„Für mich persönlich ist die Mischung aus Theater und Natur besonders reizvoll, da ich leidenschaftliche Sportlerin in der Natur bin. Ich liebe das Kajakfahren und realisiere die Generalprobe vom Kajak aus, das ist eher ungewöhnlich in meinem „Geschäft“. Außerdem ist es eine schöne Mischung aus Arbeit mit Laien und Profis und überhaupt mit Menschen allen Alters und aller Genres und das empfinde ich als große Bereicherung.“
Haben Sie ein Lieblingsstück unter den von Ihnen Regie geführten sechs „KulturSommer am Kanal“ Inszenierungen?
„Ich glaube, dass dieses – mein Abschlussjahr – besonders gelungen ist, da ich die Umgebung und viele Spieler*innen besonders gut kenne und aus Erfahrung schöpfen kann. Für mich wird das ein trauriger Abschied, aber vielleicht ist es kein endgültiger Abschied. Man kann meine Arbeiten über meine Website verfolgen www.kerstinsteeb.de„
Warum glauben Sie, ist das Kanu-Wander-Theater so beliebt unter den Teilnehmern? Was fasziniert oder berührt die Teilnehmer auf der 3-stündigen Kanutour?
„Eine Exkursion durch die Natur plus Theater zu erleben, ist recht einzigartig. Die Zuschauergruppe wächst auf der Strecke zusammen, die Paddelkenntnisse verfestigen sich und das Erleben der Natur an sich ist schon reizvoll. Wenn einem dann noch eine Geschichte vom Ufer aus entgegenkommt, dann ist das ein besonderes i-Tüpfelchen. Und dass es diese Momente in der Natur zwischen den Szenen gibt, lässt die gesamte Erzählung intensiver werden. Die Zuschauer legen mit der Erzählung einen Weg zurück, das macht ein besonderes Erleben möglich.“
Vielen Dank an Kerstin Steeb für das Interview!
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ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Der Beitrag entstand im Auftrag von Hamburg Marketing, wo ich – Teil der Reiseblogger Hamburg #ReisebloggerHH – unter dem Motto: #einfachmalraus unterwegs bin. Die Mission: Findet in der Metropolregion Hamburg die schönsten Veranstaltungen, Ausflugsideen und Aktivitäten an, im und rund ums Wasser. Als Gegenleistung wurde ich dafür bezahlt und dennoch entspricht alles, was ich in diesem Beitrag schreibe, meinen Erfahrungen und meinem Empfinden. D.h. meine Meinung wird durch die Kooperation nicht beeinflusst.
Kathrin
22. Oktober 2019 @ 11:30
Da hattest du ja das perfekte Wetter für einen Paddelausflug. Die Fotos machen richtig Lust, sofort ins nächste Kanu zu hüpfen. Den Schaalseekanal haben wir eh schon länger auf dem Zettel. Vielleicht schaffen wir es nächsten Sommer ja mal endlich 🙂
Marina Schütt
22. Oktober 2019 @ 16:07
Oh das wird Euch bestimmt gefallen! Ich würde glatt erneut mitkommen, weil es so schön war!
Claudia
22. August 2019 @ 15:46
Hi Marina,
das ist ja mal eine coole Aktivität. Ich fühle mich zwar grundsätzlich im Kajak wohler, aber für das Wandertheater würde ich da glatt mal eine Ausnahme machen. Auch wenn ich die Strecke von 8 km ganz beachtlich finde … Am schönsten finde ich das Bild von der Brücke, von der der rote Vorhang hinabhängt – was für eine zauberhafte Idee! Das Camp klingt auch richtig gut. Ich kenne Camps irgendwie nur aus amerikanischen Filmen …
Ich werde mir das Wandertheater für nächstes Jahr auf jeden Fall mal dick vormerken. Mal schauen, ob schon der Termin steht.
Vielen Dank jedenfalls mal wieder fürs Mitnehmen!
Liebe Grüße
Claudia