Ade Nordkap in Norwegen! Willkommen neue Abenteuer!
Unsere Reise ging weiter und nach dem Nordkap in Norwegen freuten wir uns auf die noch kommenden Ziele. Nach der Nordkaptour hatten wir uns noch einen Tag ausgeruht und sind dann am nächsten Tag vor der eisigen Kälte mit Sturm und Schneeregen vom Campingplatz in Repväg geflüchtet. Gegen Mittag bei 4°C ging es in Richtung Südwesten und so bogen wir links auf die E69 in Richtung Alta in der Hoffnung, nach der Hochebene wärmeres Wetter zu bekommen. So ging es nach 44 km rechts auf die E6 nach Alta vorerst noch bei Schneeregen. Ganz ehrlich, wir hatten die Nase voll. So viel zu den verschiedenen Klimazonen. Ja wir wussten es vorher, aber das dann tatsächlich zu erleben ist schon noch mal was anderes.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und so fuhren wir mit 80 km/h über die nicht enden wollenden langen Straßen mit Schneebergen und karger Landschaft. Endlich in Alta (größere Stadt im Norden) angekommen, hatten wir erst einmal Lebensmittel eingekauft, getankt (Diesel pro Liter 1,61€), uns große Zimtschnecken mit Pudding gegönnt und sind gestärkt weiter auf der E6 in Richtung Olderbakken gefahren. Endlich hatten wir wieder angenehmere Temperatur 8°C, Sonne mit Regen und somit wieder einen tollen Regenbogen auf dem Altafjorden. Der Regenbogen hat uns die ganze Zeit begleitet und manchmal wirkte es auf uns, als führen wir durch ihn durch – hatten wir bis dahin noch nicht erlebt, war ein schönes Naturschauspiel und heiterte uns auf.
Die E6 von Alta nach Olderbakken ist 2016 neu gebaut worden und fuhr sich wirklich toll (nicht so wie in Schweden – die Schotterpisten auf der E45).
Nach dem Nordkap in Norwegen
Nach 267 km Autofahrt fuhren wir auf einen Campingplatz am Badderfjorden mit dem Namen „Sörstraumen“ an der E6 (220,-NOK/23,-€). Leider hatten wir wieder bei Sturm die Nacht verbracht und so ging es dann am nächsten Morgen, nicht so gut ausgeschlafen, weiter. Wie Du schon bemerkst, schreibe ich immer wieder vom Wetter – es nervt auch uns, wir hätten gern Sommerwetter. Und Du wirst es nicht glauben, es nahm kein Ende – wir fuhren weiter auf der E6 durch ein absolutes Schneegebiet, das Felsmassiv um uns herum lag bei ca. 1170 m Höhe und komplett mit Schnee bedeckt. Wir dachten, wir hätten uns verfahren und waren in Österreich gelandet – wir wollten das nicht mehr sehen. Dazu dann noch 2 °C und Schneematsch im „Sommer“!
Tunnel, Tunnel und Tunnel
Dann kamen die Tunnel-Durchfahrten. Mal war der neu erbaute Tunnel 4,6 km lang mal nur 3,0 km und dann gab es auch noch Stop and Go beim Ort Birtavarre. Dort wurden wir durch einen noch im Bau befindlichen Tunnel geleitet, was zwar spannend aber auch Zeitintensiv war. Das Wetter änderte sich leider nicht, es war immer noch eisige Kälte und so fuhren wir den nächsten Campingplatz zwischen Rönningen und Setermoen an, löhnten 280,-NOK/30,-€. Auf einen Stellplatz zu fahren war einfach zu kalt. Wir wollten Strom haben, um mit unserem Heizlüfter zu heizen.
Info: Heizlüfter mit 1000 – 2000 Watt reicht völlig aus.
Am Tag darauf ging unsere Abenteuerreise weiter im Gebiet um Narvik auf der E6/E10, um nach schönen Rastplätzen zu suchen. Unseren Traum zum Nordkap über Schweden und Finnland zu fahren, hatten wir uns erfüllt, aber unsere Abenteuerreise durch Norwegen ist noch nicht zu Ende und geht weiter.
Wie in meinem 1. Bericht angekündigt, wollten wir weiter zu den Vesteralen und Lofoten. Mein Mann hatte so viel schöne Ziele ausgesucht und vorbereitet, aber bei diesem eisigen Wetter mit Sturm und Regen kannst Du keine Walsafari machen oder die schönen Buchten mit den weißen Stränden und dem türkisblauen Wasser auf den Lofoten genießen.
Campingplatz am Hafen
So hatten wir dann in den letzten 3 Tagen einen Campingplatz im Hafen von Lödingen an der E10 „unsicher“ gemacht, welchen wir im Campingplatzführer 2018 gefunden hatten. Kosten 220,-NOK/22,-€/Nacht. Die Umgebung war ein sehr schöner und gepflegter Ort, wo viele Wohnmobile aus verschiedenen Ländern pausierten – überwiegend kamen sie aus den Niederlanden und Frankreich.
In der Nähe befand sich auch eine Kirche, die leider mal wieder geschlossen hatte – auch in Schweden hatten wir das mehrmals festgestellt, dass die Kirchen geschlossen hatten. Warum wissen wir nicht.
Mein Mann ging dann kurzerhand fischen und hatte großes Anglerglück! Er fischte einen ziemlich großen Dorsch, 90 cm groß, und ein Pollak, 40 cm groß. Für die nächsten Tage war das Essen gesichert.
Trotz einmaliger Landschaft, wo spät abends Sonnenstrahlen das Bergmassiv auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords golden erschienen ließen, fuhren wir nach 3 Tagen und eisigem Nordwind auf der E10 weiter.
Und nach einigen Tunneln, bahnte sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken und die Landschaft sah wieder mal wunderbar aus. Wäre ich eine Dichterin, würde ich sagen, goldene Landschaft, alles schillerte und sah so prächtig aus, das unsere Herzen hüpfen ließ.
Nach dem „Ingelsfjordtunnelen“ mit 1300 m Länge, erschien eine atemberaubende Landschaft. Rechts der „Hadselfjorden“, links ein Wasserfall, kleine grüne Inseln im Fjord und um uns herum ein Gebirgsmassiv mit 880 – 930 m Höhe. Dann folgte ein kurzer Tunnel „Storätunnelen“ mit 300 m Länge, darauf gleich der nächste Tunnel „Raftsundtunnelen“ mit 1,6 km Länge und danach die Raftsundbrua (Brücke). Das war ein genialer Blick von dieser Brücke über dem „Hadselfjorden“. Wir sind bei der nächsten Möglichkeit angehalten, auf die Brücke gelaufen und hatten das WOW-Erlebnis. Es war soooo schön! Das Wasser im Sonnenlicht, auf dem Fjord überall kleine Inseln, hier und da ein Segelboot und hübsche kleine Häuschen an den Ufern. Da hätten wir uns niederlassen können. Leider gab es keine einzige Stelle, um eine längere Rast zu machen.
![MS WellTravel Norwegen MS WellTravel Norwegen](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/P1120553a.jpg)
Also ging es weiter durch die nächsten 4 Tunnel mit insgesamt ca. 6 km Länge. Auf der E10 sind wir nach dem Ort Kablväg einem Hinweisschild gefolgt und rechts auf einen sehr schönen Campingplatz an einem See gefahren („Kabelväg-Camping, der teuerste bis jetzt mit 310,-NOK/34,-€ mit Strom). Für die Dusche kommen noch mal 10,-NOK für 4 Min. extra hinzu. Das fanden wir zwar nicht mehr so toll, aber da die Umgebung sehr schön war, haben wir uns entschieden 2 Tage zu bleiben. Am ersten Tage hatten wir gleich eine kleine Wanderung zu den Wasserfällen an den See gemacht. Sehr idyllisch – Bergmassive und dann diese Wasserfälle – so schmeckte das selbst gefischte Abendbrot gleich doppelt so gut.
Den nächsten Tag hatten wir nach unserem Frühstück sehr aktiv begonnen. Wir sind den ausgeschilderten Wanderweg von 11 km teilweise gejoggt und schnell gewandert. Das war eine schöne Herausforderung für uns, denn es ging teilweise ziemlich steil die Berge hoch und der Weg war auch nicht nur eben und trocken. Aber wir waren glücklich und zufrieden, jedoch war das Wetter nach wie vor sehr eisig. Erst am Nachmittag kam etwas die Sonne durch. Doch wärmer war es auch nicht, denn der Wind ließ das nicht zu.
Nach 2 Tagen Pause ging es vom Campingplatz Kabelväg bei etwa gefahrenen 5000 km weiter auf der E10 Richtung Reine – südlich der Lofoten.
Nach kurzer Überlegung jedoch fuhren wir nach ca. 13 km links auf die Nr. 816 Richtung Henningsvär (gemütlicher kleiner Ort). Dieser Ort ist eine Insel, welchen wir nur über 2 schmale Brücken mit Ampelbetrieb erreichten.
![MS WellTravel Norwegen MS WellTravel Norwegen](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/P1120569a-1024x768-450x350.jpg)
![MS WellTravel Norwegen MS WellTravel Norwegen](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/P1120603a-1024x768-450x350.jpg)
Eine wunderschöne Landschaft war zu bestaunen trotz Regen und Sturm aber immerhin 12 °C „Wärme“. Wir hatten uns entschlossen, nachdem wir uns Henningsvär angeschaut hatten, auf dem Stellplatz vor der ersten Brücke zu übernachten. Vor 8 Jahren übernachteten wir dort schon einmal – es war wie nach Hause kommen. Mein Mann hatte dann auch, wie vor 8 Jahren, wieder geangelt und ein paar kleine Dorsche am Haken, die er aber wieder frei ließ.
Wanderung, Dorsche und Ponys
Am nächsten Tag wanderten wir dann über die 2 Brücken nach Henningsvär. Nicht nur wegen der schönen Landschaften – viele kleine und große Felsen im Wasser, am Horizont traumhafte Felsmassive und dann das viele Lofotengrün (es ist besonders hellgrün leuchtend) – sondern auch mit der Absicht uns beim Bäcker 2 Vaniljebolle (norwegisches Hefegebäck mit Pudding) zu kaufen. Es war purer Luxus – 8,60 € für 2 Stückchen Kuchen. Aber das musste mal sein, Bäckerkuchen, fast wie zu Hause.
Nachdem wir 2 Tage und Nächte bei Regen und Sturm auf diesem Stellplatz verbracht hatten, sind wir, in der Hoffnung auf besseres Wetter, zurück auf die E10 weiter in Richtung Reine und dann wieder rechts auf die Nr. 862 zur nächsten Insel „Gimsöyastraumen“. Bei schlechtem Wetter wollten wir unsere Zeit einmal mit dem Fahren auf verschiedenen Inseln verbringen und hatten dann Glück eine große Herde von 50 Island-Ponys zu sehen, die gerade von einer Weide auf die andere geführt wurden. Das war ein ganz toller Anblick. Auch sahen wir die ersten vollen Gestelle mit Trockendorsch. Diese Trockengestelle gibt es nur auf den Lofoten wegen des besonderen Klimas.
Info: Exportschlager – die größten Abnehmer sind die Italiener für den Fisch. Die trockenen Dorschköpfe gehen nach Afrika, daraus wird Fischmehl gemacht.
![MS WellTravel Norwegen MS WellTravel Norwegen](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/P1120614a-1024x768-450x350.jpg)
![MS WellTravel Norwegen MS WellTravel Norwegen](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/P1120618a-1024x768-450x350.jpg)
Da es – sorry – immer noch regnete und auch der Sturm immer noch da war, fuhren wir von der Insel zurück auf die E10. Allerdings nur kurz, dann gleich wieder links auf die Nr. 815 in Richtung Leknes.
Campingplatz Brustranda fast perfekt
Wir entdeckten dann den Campingplatz Brustranda (250,-NOK/27,-€ incl. Strom), den wir auch vor 8 Jahren schon einmal angefahren hatten. Hier waren wir geschützt vor dem immer noch herrschenden Sturm, da dieser im Tal lag und die Berge Schutz boten. Am kommenden Tag schien dann endlich die Sonne und es war wärmer als an den vielen anderen Tagen zuvor.
Unser Glück war perfekt, denn endlich war wieder Aktivität angesagt und so wanderten wir 2 Stunden in den Bergen umher. Es war so eine herrliche Ruhe, nur Vogelgezwitscher und Schafe mit ihren Lämmern – kein Mensch, kein Auto und kein Flugzeug, die diese Idylle störten. Nachmittags aßen wir dann im Sonnenschein norwegische Sahnetorte (Spezialität) auf der Terrasse. Einen Gast hatten wir auch – eine sehr gefräßige Möwe. Sie ließ sich mit ein paar Krümeln Torte aus der Hand füttern.
Gegen Abend hatten wir dann das so geliebte Wetter wieder – Regen und Sturm, das Wohnmobil schaukelte wieder und wir mussten an unserer Laune arbeiten. Wann kommt endlich besseres Wetter. Sicherlich sagst Du Dir, was haben die nur mit dem Wetter!? Doch so langsam brachte uns dieses miese Wetter tatsächlich unser ganzes schönes Programm durcheinander. Zumal wir erfuhren, dass unsere Familie in Norddeutschland heftig schwitzte – neidisch!
Ob unsere Gebete erhört wurden und wir in den nächsten Tagen besseres Wetter bekommen hatten und welche Aktivitäten wir unternehmen konnten, erfährst Du alsbald im neuen Beitrag! Auch in der Hoffnung, dass wir von unseren Bildern diesen Nebel / Grauschleier wegbekommen.
Alle Beiträge von uns findest Du hier: Roadtrip Vorbereitung, 1. Etappe bis Mittelschweden, unsere ersten Huskys in Särna / Schweden, die Wanderung am Canyon in Schweden und mit fast 24 Schlittenhunden über die Grenze zu Norwegen und das Nordkap erreicht.
Pinne diesen Artikel auf Pinterest
![MSWellTravel_Skandinavien_Roadtrip MSWellTravel_Skandinavien_Roadtrip](https://www.ms-welltravel.de/wp-content/uploads/2018/07/MSWellTravel_Skandinavien_Roadtrip-2-300x450.jpg)