Roadtrip mit dem Wohnmobil in Schweden – Wanderung entlang des Canyons
Wir sind schon einige Zeit mit unserem Wohnmobil auf unserem Roadtrip zum Nordkap unterwegs. Immer auf der Suche nach außergewöhnlichen und spektakulären Campingplätzen fuhren wir am 13. Tag weiter auf der Nr. 321 in Richtung Hälland. Hier hatten wir ein prächtiges Panorama über dem riesigen See „Storsjon“. Der Roadtrip mit dem Wohnmobil machte uns richtig viel Spaß. Es ging sehr bergig zu und wir konnten den See teilweise immer so aus 300 m Sichthöhe bestaunen. Die Nr. 321 ist als Touristenstraße in der Karte ausgewiesen von der wir links ab auf die E14 in Richtung Hälland über Mörsli fuhren.
In Hälland ging es für uns links ab auf einen exquisiten Campingplatz, der jetzt in der Vorsaison total leer war, aber dennoch schon super gepflegt. Wir bezahlten für eine Nacht 175,-SEK (ca. 18 €) ohne Strom und besichtigten dort kurz die Stromschnellen vom „Ristafallet“, was ein sehr imposantes Naturschauspiel war.
Roadtrip mit dem Wohnmobil: Stopp am Wasserfall
Danach ging die Reise ca. 25 km weiter auf der E14 von der wir rechts ab auf die Nr. 322 fuhren, um zum längsten Wasserfall Schwedens, dem „Tännforsen“ zu gelangen. Echt genial was Naturgewalten in 800 Millionen Jahren entstehen ließen. Was für ein Wahnsinn, mitunter stürzen dort 700 qm/sek. Wasser in die Tiefe, und zwar in den See „Öster Noren“. Wir waren total begeistert und wirklich geflasht. Unser Staunen hörte gar nicht mehr auf!
Wir haben Mai und es ist abends schon ziemlich lange hell und je höher wir in den Norden kommen, desto heller wird auch die Nacht.
Am nächsten Tag ging es erst zurück auf die Nr. 322 und dann links auf die E14 Richtung Mörsli. Aber vorher mussten wir uns nochmals den Wasserfall ansehen, diesmal hatten wir Glück – ein Regenbogen – einfach Spitze!
Entlang der E14 hatten wir wieder eine atemberaubende Landschaft, wenig Verkehr und kamen mit 80 km/h gemächlich in Richtung Näskott voran. Dort sind wir links auf die Nr. 340 gefahren. Vorteil durch die entspannte Zeit, dass das Wohnmobil dann weniger Diesel verbraucht. Immer wieder Wälder und rechts und links viel Wasser zu sehen. Bei Lillholmsjö sind wir dann rechts auf die Nr. 344 gefahren und hatten einen schönen Stellplatz am See „Sandviksjörn“ gefunden, um eine kurze Pause zu machen. Danach entschieden wir uns noch mal richtig Strecke zu fahren.
Also rauf auf die Nr. 344 und nach dem Ort Föllinge links auf die Nr. 339 Richtung Strömsund. Dort auf die Nr. 342 Richtung Gäddede, um zum tiefst fallenden Wasserfall Schwedens zukommen – dem „Hällingsäfallet“. Es war ein langer Reisetag – zwar bei sonnigem Wetter, aber auch anstrengend. Und so fiel uns die letzte Strecke ziemlich schwer. Von der Nr. 342 sind wir laut Hinweisschild „30 km Hällingsäfallett“ links von der Hauptstraße abgebogen, über eine Brücke gefahren und dann gleich wieder rechts. Es war eine Schotterstraße mit vielen Kuhlen und so konnten wir nur 30 km/h mit unserem Wohnmobil fahren. Beinahe hätten wir aufgegeben. Am Ende des Schotterwegs mussten wir noch einmal links fahren und kamen dann an einem Platz, für den sich die ganze Mühe wirklich gelohnt hatte. Wir waren mal wieder ganz alleine, hatten tolles Wetter und der erste Blick auf diesen imposanten Wasserfall war einfach nur wow, wow, wow. Nach dieser langen Reise gab es ein schnelles Abendbrot und danach direkt ins Bett.
Roadtrip mit dem Wohnmobil: Wanderung am Canyon
Am nächsten Tag machten wir eine kleine Wanderung von ca. 2,6 km am Canyon durch den der Fluss „Lilla Hällingsän“ fließt. Dieser Fluss stürzt 43 m die Bergwand hinunter, anschließend wirbelt der Fluss durch einen 800 m langen und 15 – 60 m breiten Canyon und fließt weiter in den See Hetögeln.
Zeitweilig sieht man einen doppelten Regenbogen über den Wasserfall – ein optisches Phänomen, da beim Fallen des Wassers versprühte Wassertröpfchen das Sonnenlicht brechen. Wir konnten uns gar nicht satt sehen, es war grandios, überwältigend – so ein Schauspiel hatten wir noch nie gesehen.
Dieser Wasserfall fällt in einen der größten noch bestehenden Caynons Schwedens.
Wir haben über 190 Fotos gemacht und Du siehst leider nur zwei davon – aufgrund des Platzes. Am Abend haben wir uns mit dieser wunderbaren Stimmung ans Lagerfeuer gesetzt, unser Essen gekocht und von dem Tag gesprochen! Es gab übrigens Bratkartoffel mit Bratwurst am selbst geschnitzten Holzspieß. Wir hatten wirklich großen Spaß! Das Essen war lecker und die Zubereitung etwas Besonderes – wir fühlten uns wie bei den Pfadfindern.
Wanderung – auf unserem Roadtrip mit dem Wohnmobil in Schweden
Wie sollte es an so einem schönen Platz sein. Wir entschieden uns am nächsten Tag noch zu bleiben und eine große Wanderung durch den Wald zu machen, in der Hoffnung einen Elch in der Natur zu beobachten. So packten wir schon am Abend den Rucksack mit wichtigen Utensilien: kleines Sanipäckchen mit Pflaster, Verbandsmaterial und Bandage, Wetterkleidung und Handtuch sowie Getränke. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück packten wir noch Obst, Salami und Brot in den Rucksack, cremten uns mit Sonnenschutz ein, besprühten uns mit Mückenschutz und losging die Wanderung.
Es war anstrengend aber sehr schön in der vielfältigen Natur unterwegs zu sein. Nur schade, dass jetzt die Pflanzenwelt erst anfängt zu wachsen, aber dafür sind die Bäume schon recht grün, wir sind auf Trampelpfaden gewandert über Moosflächen und über Baumwurzeln gestolpert, umliefen viele Elchkötelhaufen – aber Elche haben wir leider nicht gesehen, dafür flog vor uns ein Auerhahn auf.
Nach 4 Stunden Wanderung waren wir glücklich und zufrieden wieder am Wohnmobil und ließen uns eine Tasse Kaffee schmecken. Nach dem Abendbrot spielten wir noch eine Weile Karten und fielen mit vielen Eindrücken ins Bett. Am nächsten Morgen setzen wir unsere Reise zum Nordkap fort. Doch vorher steht noch Nordschweden an, wo wir ein paar schöne Natur-Ziele im Visier haben. Welche das genau sind, erfährst Du in den nächsten Beiträgen.
Solltest Du die ersten Beiträge von unserem Roadtrip mit dem Wohnmobil verpasst haben, findest Du sie hier:
- Vorbereitung unserer Wohnmobiltour auf dem Weg zum Nordkap
- Die ersten Tage on the Road – Norddeutschland bis Mittelschweden
- Angeln mit Erfolg & zufälliges Husky Treffen am Strand in Särna
Die nachfolgenden Beiträge zum Roadtrip mit dem Wohnmobil sind auch schon bereitgestellt:
- Nordkap wir kommen. Wanderung am nördlichsten Punkt Europas
- Ade Nordkap!
- Spektakuläre Wanderung Reinebringen
- Erlebnisse auf der Küstenstrasse Nr. 17
- Begegnung mit Hurtigrute und Grindwalen
- Auf dem Weg zu den Lofoten
- Alesund an der Westküste in Norwegen – Vogelfelsen und Papageientaucher
Alternative zum Roadtrip mit dem Wohnmobil könnte auch ein Städtetrip sein, zum Beispiel nach Stockholm oder mit einer Minikreuzfahrt übersetzen nach Tallinn. Aber auch ein Urlaub in Finnland in einem Mökki kann ich empfehlen.
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Lübberstedt
22. Juni 2018 @ 8:38
Ihr macht das genau richtig! Ich bin richtig neidisch auf die tolle Zeit!! ????
Liebe Grüße Steffie
Marina Schütt
2. Juli 2018 @ 21:42
Hi Steffie, das freut unser Rentnerehepaar bestimmt, dass Du einen Kommentar hinterlassen hast! Und Neid – nein bitte nicht,lieber die Route nachfahren! :-)VG Marina von MS WellTravel